Im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach wurden am Montagmorgen zwei Menschen von einem Jäger erschossen. Eines der Opfer ist Bürgermeister Franz Hofer (†64) des Orts Kirchberg ob der Donau, mindestens eine weitere Person wurde vom Tatverdächtigen bei der Flucht getötet. Zunächst berichteten Medien auch über ein drittes Todesopfer, die Polizei konnte bis dato aber nur zwei bestätigen.
Laut «Heute» soll neben dem Bürgermeister ein Jagdleiter erschossen worden sein. Nach dem mutmasslichen Schützen Roland D. (56) wird öffentlich mit Foto gefahndet. Die Polizei mahnt, den Notruf zu wählen und den Mann keinesfalls auf eigene Faust zu kontaktieren.
Bürgermeister war auf dem Weg zur Fusspflege
Am Dienstag informierte die Landespolizei um 11 Uhr an einer Pressekonferenz. Man sei allen Hinweisen nachgegangen, bislang jedoch noch ohne Erfolg, sagte Rudolf Keplinger. Die Fahndung laufe weiter auf Hochtouren.
Hofer sei auf dem Weg in ein Fusspflegeinstitut gewesen, als er erschossen wurde. Das zweite Opfer, ein ehemaliger Polizeibeamter und Jagdleiter, sei vom mutmasslichen Täter in seinem Wohnzimmer überrascht worden. Die beiden Tatorte liegen nur rund einen Kilometer auseinander. D. sei bislang nicht aktenkundig. Für 50 Personen wurde Personenschutz beantragt. Die Polizei befürchtet weitere Opfer.
Gesellig – solange es nicht um die Jagd ging
Dem Amoklauf ging offenbar ein Streit voraus. Gemäss Informationen der «Kronenzeitung» sollen die Jägerkollegen gegen D. Vorwürfe erhoben haben. Diese seien so schwer gewesen, dass dem späteren Todesschützen der Verlust der Jagdkarte drohte. «Er war ein schwieriger Mensch», sagt ein Jäger aus der Umgebung.
Nachbarn beschreiben D. gegenüber der Zeitung als «geselligen und lustigen Menschen – solange es nicht um die Jagd ging.» Der Vater von drei erwachsenen Kindern soll unter anderem Katzen in der Nähe von Gebäuden erschossen haben. «Wir haben uns sofort eingesperrt, als wir erfahren haben, dass der Roland gesucht wird», sagt ein weiterer.
Fahndung auch in Deutschland und Tschechien
Wie ORF berichtet, war die Anti-Terror-Spezialeinheit der österreichischen Polizei, «Cobra», im Einsatz. Die Bewohner des Ortes verbarrikadierten sich derweil in ihren Häusern.
Stunden nach der Tat befindet sich der Amokläufer immer noch auf der Flucht. Die Polizei sucht mittlerweile auch im Ausland nach dem Flüchtigen. Konkret wird in Deutschland und Tschechien gefahndet, wie eine Polizeisprecherin gegenüber «Heute» sagt. Ein internationaler Haftbefehl wurde hingegen noch nicht ausgestellt. Der Mann gilt als gefährlich und dürfte Waffen auf sich tragen.