Auf einen Blick
- Amokdrohungen an Schulen häufen sich in der Schweiz
- Polizei ermittelt und zeigt vermehrt Präsenz an betroffenen Schulen
- Amokdrohung am 31.10.24 auf Herren-WC in Zürich entdeckt
Allein der Gedanke macht Angst: ein Amoklauf an einer Schule. Nicht irgendwo in den USA, sondern hier bei uns in der Schweiz. Bisher gab es keinen, dafür aber jede Menge Drohungen. Und in letzter Zeit noch viel mehr als sonst.
So kritzelte zum Beispiel jemand an die Tür auf dem Herren-WC an der KV Zürich «31.10.24! Amoklauf». Die Polizei wurde daraufhin eingeschaltet und die Schüler in den Fernunterricht geschickt. Danach kam es in Thalwil ZH und Horgen ZH ebenfalls zu Drohungen. Kurz darauf musste die Berufsschule BFF in Bern geschlossen werden. Und jetzt Suhr im Kanton Aargau.
Eltern bekamen am Dienstag diese Mitteilung: «Die Schule Suhr ist mit einer Drohung konfrontiert. Ob es sich um einen Scherz handelt oder nicht, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.» Man nehme das ernst. Die Kantonspolizei sei bereits informiert.
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«Aktuell ist noch unbekannt, wer die Drohungen abgesetzt hat»
Auf Anfrage von Blick bestätigt die Kantonspolizei Aargau einen Einsatz. «Tatsächlich fanden sich gestern Dienstag in einem Schulhaus in Suhr Zettel, welche Amok-Drohungen enthielten. Von der Schulleitung sofort verständigt, nahmen wir umgehend Ermittlungen auf und werden in diesen Tagen vermehrt uniformierte Präsenz zeigen. Aktuell ist noch unbekannt, wer die Drohungen abgesetzt hat», sagt Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau zu Blick.
Aber warum häufen sich aktuell die Amokdrohungen? Dazu kann Graser nichts Konkretes sagen. «Über mögliche Motive der jeweiligen Fälle lassen sich bloss Mutmassungen anstellen.» Allerdings hat er eine Vermutung. Graser zu Blick: «Aus einem kürzlichen Vorfall wissen wir, dass sich eine als Urheberin ermittelte Schülerin offensichtlich durch ein Video auf Tiktok ermuntert sah, eine solche Drohung abzusetzen. Zum Spass, wie sie sagte, und ohne sich der Konsequenzen bewusst gewesen zu sein.»
«Grosse Verunsicherung unter Schülern, Lehrern und Eltern»
Die Häufung der Fälle kann darauf hindeuten, dass vermutlich ein oder mehrere fragwürdige Trends die Jugendlichen zu diesen Amokdrohungen verleiten lassen.
In jedem Fall bedeuten die Drohungen jede Menge zusätzliche Arbeit für die Polizei. Graser: «Weil die Polizei solche Drohungen stets ernst nehmen muss, führt dies in jedem Fall zu Sofortmassnahmen. Deren Inhalt und Ausmass sind stets von den jeweiligen Umständen abhängig.» Was dem Polizeisprecher mehr Sorgen bereitet: «Deutlich schlimmer als den Aufwand für die Polizei erachte ich die grosse Verunsicherung unter Schülern, Lehrern und Eltern, welche solche unbedachten Handlungen auslösen.»