Seit Samstag fehlt von der 15-jährigen Lina jede Spur. Hunderte von Freiwilligen suchen mit den örtlichen Behörden nach der Teenagerin. Doch trotz tagelanger Ermittlungen, einem Zeugenaufruf und intensiven Suchaktionen gibt es keine Spur von der Französin.
Samstag, 23. September, 11 Uhr
Lina macht sich in ihrem 250-Seelen-Dorf Plaine (F) auf den Weg zum rund drei Kilometer entfernten Bahnhof in Saint-Blaise-la-Roche im Breuschtal. Sie verlässt ihr Zuhause gegen 11 Uhr, um den Zug ins rund 60 Kilometer nördlich gelegene Strassburg zu nehmen. Dort will sie ihren Freund treffen. Auf dem Weg zum Bahnhof schickt sie ihm noch eine Nachricht – ihr bislang letztes Lebenszeichen.
Samstag, 11.15 bis 11.30 Uhr
Wie die Staatsanwältin von Kaverne, Aline Cléro, mitteilt, geben zwei Zeugen an, Lina zwischen 11.15 und 11.30 Uhr auf dem Weg zum Bahnhof gesehen zu haben. Sie sind nach derzeitigen Stand die Letzten, die die Jugendliche sahen, bevor sie verschwand.
Samstag, 11.22 Uhr
Um 11.22 Uhr hört Linas Mobiltelefon auf, Signale zu senden. Ob es bewusst ausgeschaltet wurde, kaputt gegangen ist oder der Telefonakku leer war, bleibt unklar. Das Handy wurde laut der französischen Behörden nicht gefunden.
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Samstag, 12.53 Uhr
Linas Zug kommt um 12.53 Uhr in Strassburg an – jedoch ohne die Teenagerin. Nach ersten Erkenntnissen die Gendarmerie in Schirmeck ist Lina höchstwahrscheinlich nie eingestiegen. Da es am Bahnhof in Saint-Blaise-la-Roche keine Überwachungskameras gibt, können die Ermittler dazu keine definitiven Angaben machen. Auch eine Flucht kann nicht ausgeschlossen werden, auch wenn es keine Hinweise darauf gibt.
Samstag, 14.15 Uhr
Linas Freund wartet bereits am Strassburger Bahnhof. Dann bemerkt er, dass seine Freundin nicht im Zug sass. Da er die Jugendliche nicht erreichen kann, alarmiert er ihre Mutter. Diese wiederum ruft gegen 14.15 Uhr die Polizei. an
Sonntag, 24. September
Am Sonntag startet die Gendarmerie ein Zeugenaufruf. Lina ist rund 1,60 m gross, hat mittellanges, blondes Haar und trug zuletzt ein graues Kleid mit einer weissen Daunenjacke. Personen, die Informationen über ihr Verschwinden geben können, werden gebeten, sich mit der Gendarmerie in Schirmeck in Verbindung zu setzen.
Montag, 25. September
Lina ist bereits seit zwei Tagen verschwunden. Jetzt wird eine grossangelegte Suche eingeleitet. Mehr als 100 Menschen beteiligen sich daran. Trotz tatkräftiger Unterstützung von Freiwilligen bleibt die Suche jedoch erfolglos.
Dienstag, 26. September
Um 10 Uhr wird die Suche fortgesetzt. Rund 380 Freiwillige sowie 35 Einsatzkräfte suchen zwischen Alaine und Saint-Blaise-la-Roche nach der 15-Jährigen. Auch Spürhunde sind im Einsatz.
Aufgeteilt in Gruppen durchkämmen die Freiwilligen umliegende Felder, Böschungen und Waldgebiete. Gegen 13.30 Uhr stelltdie Gendarmerie die Suche ein. Die Freiwilligen werden nach Hause geschickt.
Mittwoch, 27. September
«Die Ermittlungen und Recherchen laufen aktiv weiter», verkündet Staatsanwältin Aline Clérot in einer Pressemitteilung. Am vierten Tag von Linas Verschwinden werden zwei Gewässer durchsucht. Ein Helikopter mit Wärmebildkameras sowie sieben Tauchern sind im Einsatz.
Die Taucher suchen in den zwei Breux-Teichen, an denen ein Radweg vorbeiführt, über den Lina am Samstag hätte laufen sollen. Zudem findet eine Suche in der Nähe der Gemeinde Rothau statt. 15 Einsatzkräfte sind an der Aktion beteiligt. Erneut bleibt die Suche erfolglos. Am Abend wird sie eingestellt.
Donnerstag, 28. September
Die Suche wird fortgesetzt. Im Bereich der letzten bekannten Route des Teenagers sollen zwei Räumungen durchgeführt werden. Dafür werden 80 Einsatzkräfte mobilisiert. Zudem werden auch am Donnerstag die Breux-Teiche untersucht. Ob der Einsatz neue Hinweise bringen wird, bleibt unklar. (mrs)