Lina (15) wollte am vergangenen Samstag mit dem Zug zu ihrem Freund nach Strassburg fahren. Sie machte sich im kleinen Dorf Saint-Blaise-la-Roche zu Fuss auf den Weg zum Bahnhof, schrieb ihm unterwegs noch eine Nachricht auf dem Handy. Es sollte ihr letztes Lebenszeichen sein.
Am Bahnhof kommt sie nie an, steigt auch nie in den Zug nach Strassburg, der um 12.53 Uhr dort einfährt. Ihr wartender Freund alarmiert ihre Mutter, die um 14.15 Uhr die Polizei einschaltet.
Um 11.22 Uhr hört ihr Handy auf, Signale zu senden
Zwei Zeugen sahen sie zwischen 11.15 Uhr und 11.30 Uhr gemäss der Staatsanwältin noch auf dem etwa drei Kilometer langen Fussweg zum Bahnhof. Um 11.22 Uhr hörte ihr Handy auf, Signale auszusenden. Seither ist das Dorf in Aufruhr.
Seit Tagen sucht ein Grossaufgebot mit Hunden, Helis und Drohnen nach dem Teenager. Taucher untersuchen alle Wasserstellen entlang des Wegs, auch wenn die Teiche teilweise nur eine Tiefe von zwei Metern haben.
Auch die Anwohner helfen mit, suchen in Suchtrupps zusammen mit Polizei und Forstbeamten nach dem Mädchen. Ihre Mutter ist verzweifelt. «Ich möchte meine Tochter finden, ich möchte, dass sie mir nahe ist. Es ist eine Qual, sein Kind nicht mehr in der Nähe zu haben, etwas, das ich niemandem wünsche. Es schmerzt so sehr.»
Alleinstehender Mann im Fokus der Ermittler?
Inzwischen haben die Fahnder ihre Ermittlungen auf ein Haus in einem Nachbarort konzentriert. Bereits am Freitag hatten Ermittler dort ein Auto untersucht, das dem Modell entspricht, das bei dem Fall möglicherweise eine Rolle spielt, berichtete die Zeitung «Les Dernières Nouvelles d'Alscace».
Nachdem Spurenermittler am Samstag bereits bis zum Abend in dem Haus in Diespach im Einsatz waren, rückten am Sonntag Kriminalermittler einer Spezialeinheit aus dem Raum Paris an, wie die Zeitung und der Sender BFMTV von vor Ort berichteten. In dem Haus soll ein alleinstehender Mann leben. (neo/nad)