Killer schickt dem Ehemann eine grausame SMS
Spaziergänger findet tote Frau (†51) in blutgetränktem Seesack

Ein grausamer Fund in einem noblen New Yorker Vorort hat dessen Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Die Polizeiermittlungen haben nun Fahrt aufgenommen: Ein 13-Jähriger soll in Handschellen abgeführt worden sein.
Publiziert: 18.04.2022 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2022 um 16:26 Uhr
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Ein Spaziergänger entdeckte die Leiche der 51-jährigen Orsyola G. Er hielt die Tote zuerst für eine Schaufensterpuppe. Bei genauerem Hinsehen bemerkte er aber plötzlich, womit er es zu tun hatte.
Foto: Facebook

Eigentlich wollte er nur gemütlich mit seinen Hunden spazieren gehen, doch diese liessen keine Ruhe. Sie zogen ihren Besitzer zu einem am Strassenrand abgestellten Seesack.

Am Samstagmorgen, kurz nach 8 Uhr, fand er im New Yorker Stadtteil Queens die Leiche einer Frau. Wie die «New York Post» berichtet, habe der Mann die Leiche zuerst für eine Schaufensterpuppe gehalten. «Sie sah nicht sehr fleischig aus. Eher wie ein Crashtest-Dummy. Ich dachte, es sei vielleicht eine Ausrüstung, die für irgendetwas benutzt wird. Ich habe mir nichts dabei gedacht.»

Hunde liefern den entscheidenden Hinweis

Doch dann der Schock: Bei genauerem Hinsehen entdeckte der Mann viel Blut. Sofort rief er den Notruf. Als die Polizei wenig später eintraf, wollte der Hundebesitzer seine Tiere zuerst zu Hause absetzen, um den Beamten dann im Revier einen Bericht abzugeben. Doch die Hunde hatten offenbar anderes im Sinn.

Sie führten den Mann zu einer etwa 90 Meter entfernten Stelle. Auch die Polizisten folgten der Spur. Und tatsächlich: Sie wurden fündig. Auf dem Asphalt klebte frisches Blut.

Es dauerte nicht lange, bis die Polizei herausfand, wer die tote Frau im Seesack war. Orsyola G.* (†51) wohnte mit ihren Kindern und ihrem Mann in dem Haus, das unmittelbar in der Nähe der Blutspur lag.

Sohn abgeführt – und freigelassen

Der grausame Fund im normalerweise ruhigen und noblen Viertel Forest Hills in Queens erschüttert die Anwohner. «Es ist absolut entsetzlich. Ich fühle mich nicht sicher», so eine Bewohnerin. Die Nachbarin von Orsyola G. beschrieb sie als Mutter, die viel Zeit mit ihren Kindern verbrachte.

«Sie waren eine ganz normale Familie», so ein Nachbar. Eines der Kinder, ihr 13-jähriger Sohn, geriet zunächst in den engsten Kreis der Verdächtigen. Nachbarn sagten, sie hätten gesehen, wie er kurz nach dem Fund der Leiche in Handschellen abgeführt wurde – allerdings wurde er am Abend wieder freigelassen.

Während ein Gerichtsmediziner die Todesursache untersucht, geht die Polizei nun die Bilder der Überwachungskameras durch, die das Geschehen entlang des Weges festgehalten haben. «Etwas passt da nicht zusammen», sagte eine Quelle der «New York Post»..

G. soll ihren Mörder gekannt haben

«Es ist ein Rätsel. Jetzt geht es darum, alles zusammenzufügen, was sie in dieser Nacht getan hat», so ein Polizeibeamter gegenüber der Zeitung weiter. Trotzdem sei man bereits einen Schritt weiter. So wisse man inzwischen, dass G. vor dem Mord ihrem Sohn gesagt habe, sie wolle sich am Freitagabend eine Show ansehen. Das sei aber nur ein Vorwand gewesen, denn tatsächlich traf sie sich heimlich mit einem anderen Mann.

Auf den Bildern der Überwachungskameras ist zu sehen, wie G. vor Mitternacht dann wieder nach Hause kommt. «Gegen 4.30 Uhr sieht man, wie jemand einen Seesack den Bürgersteig zieht», so der Polizist.

Die Ermittler haben keine Anzeichen für einen Einbruch in das Haus gefunden. Sie gehen deshalb davon aus, dass der Mörder sein Opfer kannte. Inzwischen hat der Fall aber neue Dimensionen angenommen.

Der Ehemann der Ermordeten soll nämlich eine verstörende Textnachricht vom mutmasslichen Mörder erhalten haben. «Deine ganze Familie ist als nächstes dran», schreibt er. Der Ehemann befand sich bis vor kurzem nicht in New York. Er war mit seinem 17-Jährigen Sohn in Portland, um sich einige Colleges anzuschauen. Dort erhielt er dann das SMS. Sofort buchte er den Rückflug, um sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen. «Wir machen uns Sorgen um unsere Sicherheit. Unser Leben ist in Gefahr», sagte er der «New York Post». (ced)

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