SMI, Dow Jones, DAX – was ist das eigentlich?
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Leitindizes erklärt:SMI, Dow Jones, DAX – was ist das eigentlich?

Überraschende Rekorde
Euphorische Wall Street trotzt Trump – was dahintersteckt

Börsenexperten sind überrascht: Die Wall Street hat Donald Trumps (79) Zollhammer sehr gut weggesteckt. Auch die US-Wirtschaftsdaten sind weniger dramatisch, als im Frühling angenommen. Wie kann das sein? Und ist Amerika bereits aus dem Schneider?
Publiziert: 16.08.2025 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2025 um 17:50 Uhr
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Donald Trump besuchte nach seinem Wahlsieg im November 2024 die New Yorker Börse.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Wall Street feiert Rekordhochs trotz Trumps Strafzöllen
  • Experten überrascht von Börsenspektakel und Investorenvertrauen in Trump
  • Dow-Jones-Index legte seit 7. April über 20 Prozent zu
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Partystimmung! Euphorie! Die New Yorker Wall Street kam diese Woche nicht mehr aus dem Feiern raus.

Die Rekorde purzelten. Und das Tag für Tag. Sowohl der Tech-Index Nasdaq als auch der breit gefasste S&P 500 verzeichneten ein neues Allzeithoch. Und der US-Leitindex Dow Jones kletterte am Freitagmorgen kurzzeitig über 45'250 Punkte – ebenfalls ein neuer Rekord. 

Dabei hatte man an der Wall Street vor vier Monaten und nach Donald Trumps (79) «Liberation Day» noch Trübsal geblasen. «Der Präsident killt unsere jahrelange Arbeit innert Stunden – es ist crazy!», sagte Wall-Street-Legende Peter Tuchman (67) zu Blick. Seine Konsternation ist längst der Euphorie gewichen. Denn der Dow-Jones-Index hat seit dem 7. April und Trumps Zoll-Hammer über 20 Prozent zugelegt. 

Warum Trumps Strafzölle (noch) nicht fatal wirken

Ob dem Börsenspektakel reiben sich auch Experten die Augen. So zum Beispiel der US-Börsenbeobachter Adam Crisafulli, der am Freitag gegenüber CNBC unverblümt zugab: «Es ist beeindruckend. Und ja, es ist überraschend.» Auch die neuen Strafzölle – beispielsweise die 39 Prozent gegen die Schweiz oder die 50 Prozent gegen Brasilien oder Indien – haben die Investoren nicht verängstigt. 

Dabei war der Aufruhr nach dem Zoll-Schock gross: Eine US-Rezession galt sowohl bei Goldman Sachs als auch bei JP Morgan als wahrscheinlichstes Szenario. Mittlerweile haben beide Häuser ihre Meinung geändert und die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession deutlich herabgestuft. 

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Trumps Beruhigungspillen haben bislang gewirkt. Die Investoren vertrauen dem Präsidenten. Er hat sie mit Zollpausen im Mai und Juni und mit einigen Zwischendeals – darunter China und Grossbritannien – beruhigt. Ebenfalls hat die Notenbank Fed rund um Jerome Powell (72) bislang ihren Teil dazu beigetragen: Statt unter Trumps Druck einzubrechen und die Zinsen zu senken, blieb Powell standhaft. Auch ihm ist es zu verdanken, dass die amerikanische Inflation nicht dramatisch angestiegen ist. 

Kommts doch knüppeldick?

Aus dem Schneider ist die amerikanische Wirtschaft keineswegs – und die Auswirkungen von Trumps Zollhammer dürften in den nächsten Monaten spürbarer sein als im Frühling und jetzt im Sommer. «Ab Beginn des Herbstes wird deutlicher, was das für die US-Konsumenten wirklich bedeutet», sagt Monica Guerra, Leiterin des US-Politik-Analysebüros bei Morgan Stanley, gegenüber dem «Wall Street Journal». «Dann wird klar, um wie viel die Unternehmen ihre Preise tatsächlich erhöhen mussten.» 

Der Inflationsdruck dürfte noch weiter steigen – und die US-Notenbank Fed muss weitere schwierige Entscheidungen fällen. Senkt sie die Zinsen zu früh, erhöht sie den Druck auf den amerikanischen Arbeitsmarkt, der einen schlechten Spätfrühling und Sommer hinter sich hat. Senkt sie die Zinsen zu spät, könnte die Inflation ausser Kontrolle geraten. 

Fakt ist: Das amerikanische Wirtschaftswachstum hat sich im ersten Halbjahr unter Trumps zweiter Amtszeit merklich abgeschwächt. Von Januar bis Juni wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) um lediglich 1,2 Prozent. Zum Vergleich: Unter Joe Biden (82) legte das amerikanische BIP im ersten Halbjahr 2024 noch um 2,3 Prozent zu. 

Keine Empfehlung für Anleger

Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.

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