Darum gehts
Wer mit dem Handy ins Ausland telefoniert, sollte den Tarif seines Anbieters kennen. Sonst drohen unangenehme Überraschungen. Besonders die grossen Mobilfunk-Anbieter verlangen für Anrufe von der Schweiz ins Ausland teilweise happige Gebühren.
Das zeigt ein Vergleich des «Beobachters»:
Am teuersten ist das Telefon nach Deutschland oder Frankreich bei Salt. Der drittgrösste Mobilnetzbetreiber der Schweiz verlangt für einen Anruf ins nahe Ausland 1.69 Franken pro Minute. Wer nur schon 6 Minuten telefoniert, zahlt also über 10 Franken. Auch Sunrise (1.50 Fr./min.) und Post Mobile (1.49 Fr./min.) verrechnen vergleichsweise viel.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
Am günstigsten sind der Schweizer Anbieter Quickline sowie der international operierende britische Mobilfunkdiscounter Lebara. Dort kostet die Verbindung 20 Rappen pro Minute.
Prepaid-Karte – oder Callthrough?
Den Tarif für Auslandanrufe zu kennen, ist wichtig. Er allein ist aber wohl für die wenigsten entscheidend bei der Auswahl des passenden Anbieters. Wobei in der Tendenz ein günstiger Ausland-Tarif mit einem generell günstigen Abo einhergeht – und umgekehrt.
Was für Optionen aber gibt es für Konsumenten, die das Abo nicht wechseln wollen oder können, aber häufig ins Ausland telefonieren?
Zu prüfen ist etwa der Kauf einer Prepaid-Karte. Viele Anbieter verkaufen solche. Dabei zahlt man im Voraus einen bestimmten Betrag und erhält dafür entweder einen vergünstigten Tarif ins Ausland, eine bestimmte Anzahl Freiminuten oder für eine bestimmte Zeit (zum Beispiel eine Woche) unbegrenzte Freiminuten.
Eine weitere Möglichkeit ist ein Abo-Upgrade. Das ist in der Regel immer möglich. Man zahlt einen höheren Fixpreis, dafür sind dann zum Beispiel Anrufe in EU-Länder im Abo inbegriffen.
Wesentlich günstiger ist allerdings ein Verfahren, das sich Callthrough nennt und sowohl auf dem Handy als auch übers Festnetz angewendet werden kann. Dabei wird ein Gespräch über einen externen Anbieter vermittelt. Anruferinnen und Anrufer wählen eine (kostenpflichtige) 0900- oder eine (kostenlose) 0840-Nummer. Von dort werden sie dann mit dem Ausland verbunden.
Für 4 Rappen nach Australien
Häufig sind die Tarife dieser spezialisierten Anbieter sehr günstig. So kostet ein Anruf ins französische Festnetz über den Vermittler Billigtelefonieren.ch 4 Rappen pro Minute. Ins Mobilnetz 8 Rappen zuzüglich einmaliger 10 Rappen für den Anruf auf die 0900-Nummer.
Besonders günstig ist dieses Verfahren für Anrufe in weit entfernte Länder. Für einen Anruf aus der Schweiz nach Australien verlangt Billigtelefonieren.ch zum Beispiel 4 Rappen pro Minute. Andere Anbieter haben vergleichbare Preise.
Noch günstiger als Callthrough ist ein Anruf ins Ausland über Messenger-Apps wie Whatsapp, Telegram oder Signal. Sie sind umsonst. Dafür braucht es aber Daten oder eine Verbindung ins WLAN – und der Gesprächspartner muss ebenfalls über die App verfügen.