Darum gehts
- Trump plant Einstieg in Telekommunikationsbranche mit eigenem Smartphone
- Kritik an Vermischung von Geschäftsinteressen und Präsidentenamt durch Trumps Aktivitäten
- Trump nutzt weiterhin seinen Kommunikationsdienst Truth Social nach Rauswurf von X
Make Calls Great Again! US-Präsident Donald Trump (79) will in die Telekommunikationsbranche einsteigen. Entsprechende Gerüchte bestätigte seine Organisation am Montag. Unter dem Namen Trump Mobile ist ein eigenes Mobilfunknetz sowie ein Smartphone aus US-Produktion vorgesehen. Auf der Website dazu gibt es bereits Symbolbilder zum Handy. Natürlich ist es golden. Und es soll 499 Dollar kosten.
Zuvor hatte «Bloomberg» berichtet, dass das Unternehmen DTTM Operations LLC, das im Auftrag des US-Präsidenten Markenrechte verwaltet, die Nutzung von Trumps Namen und des Begriffs T1 für Telekommunikationsdienste beantragt hat. Die Markenanmeldung umfasst Mobiltelefone, Schutzhüllen, Ladegeräte und drahtlose Telefondienste sowie möglicherweise Einzelhandelsgeschäfte.
Mit einem eigenen Mobilfunkunternehmen könnte Trump direkt mit Branchenriesen wie Verizon, AT&T und T-Mobile konkurrieren. Das würde ihm erlauben, sich als Alternative zu den etablierten Anbietern zu positionieren, möglicherweise mit einem Fokus auf seine politische Basis und deren Kommunikationsbedürfnisse.
Trump bricht mit präsidialen Normen
Es wäre Trumps zweites Kommunikationsunternehmen. Nach seinem Rauswurf von der Plattform X hatte er den eigenen Kommunikationsdienst Truth Social lanciert. Diesen nutzt er weiterhin rege, auch nachdem Elon Musk (53) ihn nach seiner Übernahme von X wieder auf die Plattform zugelassen hat.
Zuvor hatte Trump seine Geschäfte vor allem mit Immobilien und Hotels gemacht. Seit seiner ersten Amtszeit als US-Präsident (2017–2021) hat er seinen Namen auch auf zahllose Merchandising-Artikel gedruckt – und einen eigenen Krypto-Coin lanciert.
Von seinem Handy ruft Trump die halbe Welt an
Seine Aktivitäten führen regelmässig zu Kritik, dass Trump seine privaten Geschäftsinteressen nicht ausreichend von seinem Amt trenne. Doch der Präsident schlägt die Frage nach Interessenkonflikten in den Wind.
Auch in Sachen Telekommunikation bricht Trump mit allen Normen. Üblicherweise nehmen Vermittler – meist nationale Sicherheitsberater – einen Anruf für den Präsidenten entgegen, schalten diesen zu und stellen nach Ende des Anrufs Zusammenfassungen des Gesprächs bereit. Trump dagegen soll sein Handy ohne Rücksicht auf übliche Sicherheitsprozesse einsetzen. So nehme er sogar Anrufe von Unbekannten persönlich entgegen oder rufe Politiker, Freunde, Journalisten bis hin zu Sportlern teils spontan von seinem privaten Handy aus an.