Darum gehts
- Junge Schweizer Erben sind unternehmerisch tätig und im Ranking vertreten
- Marc Lemann führt Liste an, übernimmt väterliche Aufgaben und konkurriert den Vater zugleich
- Nathalie Albin-Jacobs belegt Platz zwei mit 1 bis 1,5 Milliarden Franken
Ihnen wurde der Reichtum in die Wiege gelegt, doch viele junge Erbinnen und Erben aus der Schweiz ruhen sich nicht in ihrem Wohlstand aus, sondern sind auch unternehmerisch tätig. Einige davon haben es ins exklusive Ranking «100 unter 40» der Bilanz geschafft. Neben den Erbinnen und Erben gibt es noch zwei weitere Kategorien: die Jungunternehmer und die Stars aus Sport und Entertainment.
Über den grössten Kontostand aller Menschen mit Schweizer Pass oder Wohnort verfügt Marc Lemann (33). Der Sohn des Investors Jorge Lemann (85), der dank Übernahmen von namhaften Konzernen wie dem Biergiganten Anheuser-Busch und dem Fastfoodgiganten Burger King zu Reichtum gekommen ist, besitzt selber ein Vermögen von 3 bis 3,5 Milliarden Franken.
Im grossen Bilanz-Ranking der reichsten U40er der Schweiz findest du unter anderem eine Auflistung der reichsten Menschen, die das 40. Altersjahr noch nicht erreicht haben – aufgeteilt in die Kategorien Jungunternehmerinnen und -unternehmer, Erbinnen und Erben und Stars. Du kannst alle 100 aufgeführten Personen in einer Kurzbiografie kennenlernen. Hier geht es zum Bilanz-Ranking.
Im grossen Bilanz-Ranking der reichsten U40er der Schweiz findest du unter anderem eine Auflistung der reichsten Menschen, die das 40. Altersjahr noch nicht erreicht haben – aufgeteilt in die Kategorien Jungunternehmerinnen und -unternehmer, Erbinnen und Erben und Stars. Du kannst alle 100 aufgeführten Personen in einer Kurzbiografie kennenlernen. Hier geht es zum Bilanz-Ranking.
Lemann-Junior übernimmt immer mehr Aufgaben im väterlichen Imperium. Gleichzeitig ist er auch gewissermassen Konkurrent seines Papas. Denn dieser hat kürzlich die Schuhmarke Skechers gekauft. Sohnemann Marc Lemann ist gleichzeitig Grossaktionär bei On – der Schweizer Schuhmarke mit Roger Federer (43) als Mitinhaber und Markenbotschafter, zu dem Jorge Lemann wiederum ein freundschaftliches Verhältnis pflegt und in Rapperswil-Jona SG ein Nachbar des Tennismaestros ist.
Kaffee-Erbin beerdigt Babybrei-Start-up
Im Vergleich zum letzten Jahr um eine Position auf Platz zwei vorgerückt ist Nathalie Albin-Jacobs (39) – trotz eines gegenüber 2024 geschrumpften Vermögens von aktuell 1 bis 1,5 Milliarden Franken. Die Bilanz hat erstmals das Vermögen der Jacobs Stiftung herausgerechnet. Ihr Nachname lässt aufhorchen: Sie ist eines von sechs Kindern des 2008 verstorbenen Unternehmers und Mäzens Klaus Jacobs (†71) und damit Angehörige der Jacobs-Familie, die sich ein Kaffee- und Schoggi-Imperium aufgebaut hat. Unternehmerisch ist die medienscheue Erbin als Investorin unterwegs. In Barcelona hat sie Seven Seas Capital gegründet. Weniger erfolgreich verlief ein anderes Projekt von Albin-Jacobs: Dem Bio-Babynahrungs-Start-up Nübee, das sie mit ihrem Mann, der Snowboardlegende Michael Albin (47), ins Leben gerufen hatte, zog sie im letzten Jahr den Stecker.
Den dritten Rang belegt Thomas Archer Bata (37), der 350 bis 400 Millionen Franken schwer ist. Der Wahlwalliser ist ein Tausendsassa. Unter anderem hat er die Skibekleidungsfirma Mont Gelé Gear gegründet und engagiert sich bei diversen Start-ups. Kann er sich beweisen, winkt in Zukunft vielleicht der Job im eigenen Familienunternehmen – als Chef des Schuhkonzerns Bata.
Sawiris’ Sohn übernimmt in Andermatt
Das Steuer im familieneigenen Unternehmen bereits übernommen hat Johannes Läderach (37). Er musste schon den einen oder anderen Medienrummel aushalten. 2023 musste der Firmenchef des Traditions-Chocolatiers einen Shitstorm gegen seine Firma verdauen, nachdem in einem SRF-Dokumentarfilm schwere Vorwürfe gegen seinen Vater – Ex-Schoggi-König Jürg Läderach (64) – erhoben worden waren.
Immer mehr in der Öffentlichkeit steht auch Naguib Sawiris (33). Er übernimmt zunehmend die Geschäfte im Immobilienimperium seines Vaters Samih Sawiris (68). Seit 2022 ist er Präsident der Orascom Development Holding, und jüngst hat der Vater seine Aktien dem Sohn übertragen, um klarzustellen: Jetzt hat der Filius das Sagen.
Noch ist das Deutsch von Naguib Sawiris nicht perfekt, trotzdem fühlt er sich bereits als Innerschweizer. In Andermatt UR wohnt er im Fünfsternehotel The Chedi. Und als dort im letzten Dezember die neue Einkaufsmeile eingeweiht wurde, sagte der junge Geschäftsmann: «I’m a proud Urner.»
Weitere Erben mit Promi-Namen
Auch sonst besticht die Erbenliste mit Namen, die der Öffentlichkeit ein Begriff sind. Noah Liebherr (25), Urenkel des legendären Baulöwen Hans Liebherr (†78), macht mit der Lernsoftware «Class Owl» auf sich aufmerksam.
Die Swarovski-Erbin Marina Rafail-Vogiatzakis (27) betreibt das Handtaschen-Label Marina Raphael.
Edoardo Ermotti (29), Sprössling von UBS-CEO Sergio Ermotti (65), ist an seinem Wohnort in Zug als Investor unterwegs.
Und Sacha Prost (35) hat es in die Landwirtschaftsbranche verschlagen. Der jüngere Sohn der Formel-1-Legende Alain Prost (70) hat in Genf die Firma Agflow gegründet, eine Anbieterin von Marktinformationen für die Agrarwirtschaft.