Darum gehts
- Kirsten Lynch tritt als CEO von Vail Resorts zurück, Rob Katz übernimmt
- Vail Resorts betreibt zwei Skigebiete in der Schweiz und hält an Expansionsplänen fest
- Lynch erhält eine Abfindung von 2'249'108 US-Dollar, was zwei Jahresgehältern entspricht
Beim Skiresort-Betreiber Vail Resorts kommt es zu einem Wechsel an der Spitze: Kirsten Lynch (54), seit 2021 CEO von Vail Resorts, muss zurücktreten.
Zum Verhängnis wurden ihr eine eher schwache Wintersaison, Kritik an der Unternehmensleitung und ein Streik von Angestellten im Park City Mountain Resort im vergangenen Winter.
Sie bleibe dem Unternehmen noch bis zum 26. September in beratender Funktion angeschlossen. Lynch kommt zudem in den Genuss eines goldenen Fallschirms: Gemäss der von Vail Resorts publizierten Trennungs- und Abfindungsvereinbarung erhält sie eine Pauschalabfindung in Höhe von 2'249'108 US-Dollar, was zwei Jahresgehältern entspricht.
Ihr Vorgänger wird zu ihrem Nachfolger: Neuer CEO ist Rob Katz (58), der zuvor von 2006 bis 2021 Vail Resorts geleitet hatte und anschliessend als Chairman im Unternehmen aktiv war. Eine Rückkehr zu alten Tugenden?
Keine Sorge für die Schweizer Resorts
In der Schweiz betreibt Vail Resorts die Skigebiete Andermatt-Sedrun und Crans-Montana und soll sich dem Vernehmen nach nach weiteren möglichen Übernahmekandidaten umsehen.
Das ändert sich mit dem CEO-Wechsel aufs Erste nicht. Vail Resorts betont, dass die globalen Expansionspläne nicht tangiert seien. An den geplanten Investitionen in der Schweiz oder auch in Betrieben in Australien werde festgehalten.
Katz werde jedoch versuchen, globales Wachstum «mit einer schlankeren, effizienteren Unternehmensstruktur» zu erreichen. Ob die Rückkehr von Schweiz-Chef Mike Goar (67) unter das Ziel eines schlankeren Verwaltungsaufwands fällt, ist unbekannt.
Aktienkurs ist im Keller
Vor wenigen Tagen musste Vail Resorts eher enttäuschende Zahlen für den Kernmarkt Nordamerika vorlegen. Demnach verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang der Skifahrerbesuche um 3,1 Prozent, während die Einnahmen aus Lifttickets um 3,4 Prozent stiegen – ein Hinweis auf deutlich gestiegene Ticketpreise.
Trotz des Besucherrückgangs konnten die Umsätze in einigen Bereichen gesteigert werden. Die Skischuleinnahmen stiegen um 2,7 Prozent und die Gastronomieeinnahmen um 2,2 Prozent. Im Einzelhandels- und Vermietungsgeschäft gab es dagegen einen Rückgang von 4 Prozent.
Lynch erklärte, dass das Betriebsergebnis (EBITDA) für das Geschäftsjahr 2025 voraussichtlich in der unteren Hälfte der am 10. März 2025 prognostizierten Spanne liegen werde. Dies wäre das dritte Jahr in Folge, in dem das Unternehmen seine Gewinnerwartungen zur Hälfte der Saison verfehlt. Die Folge: Die Aktie von Vail Resorts notierte zum Zeitpunkt der Bekanntgabe nur noch bei etwa 135 US-Dollar, ähnlich den Tiefstständen während der Pandemie 2020.