Darum gehts
- FIS kündigt Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Skisport an
- Sicherheit soll über Geschwindigkeit stehen, Dialog mit Beteiligten geplant
- Athlete Health Unit prüft technische Innovationen wie elektronische Skibindungen
Die Ski-Welt trauert um Matteo Franzoso (†25). Die italienische Speed-Hoffnung war im Training in Chile am vergangenen Samstag schwer gestürzt und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Neben Trauer gabs in den letzten Tagen auch viel Kritik von ehemaligen, aber auch aktuellen Athleten.
Vier Tage nach dem Tod des Italieners kündigt die FIS neben erneuten Beileidsbekundungen in einem längeren Statement auch Massnahmen an, welche die Sicherheit der Skirennfahrer verbessern sollen. «Momente wie diese zeigen die Risiken auf, die fest mit unserem Sport verbunden sind. Sie erinnern uns alle – Athleten, Trainer, Organisatoren, Nationalverbände und Dachverbände – an die gemeinsame Verantwortung, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um diese Risiken zu verkleinern.»
Für die FIS ist klar: Die Sicherheit müsse immer über dem Streben nach noch schnelleren Zeiten stehen. Gleichzeitig sei es «nicht möglich, die Gefahren vollständig zu beseitigen».
«Wissenschaftlicher Ansatz»
Der Weltverband will durch das Fördern eines Dialogs mit allen Beteiligten gemeinsame Massnahmen finden. Dabei würde es nicht nur darum gehen, zu ermitteln, wo die grössten Risiken liegen, sondern auch, «eine Kultur zu fördern, in der Sicherheit ein integraler Bestandteil jeder Entscheidung ist».
Mit der Athlete Health Unit – ein relativ neues Departement der FIS mit dem Ziel, die physische und psychische Gesundheit von Athleten zu stärken – werden bereits konkrete Massnahmen über einen wissenschaftlichen Ansatz geprüft. Das Stichwort dabei lautet: technische Innovationen. Beispielsweise beim Airbag oder Skibindungen, die elektronisch automatisiert öffnen. Auch bei Helmen gibt es neue Technologien.
In den kommenden Wochen werden weitere Gespräche mit den entsprechenden Interessengruppen geführt, so dass sich Tragödien wie jene um Matteo Franzoso oder Marco Degli Uomini (†18) und Matilde Lorenzi (†19) nicht wiederholen.