Nach dem Tod von Matteo Franzoso (†25)
Auch diese Ski-Stars verunfallten tödlich

Am Tag vor seinem 26. Geburtstag ist der italienische Skifahrer Matteo Franzoso nach einem Sturz im Sommertraining in Chile verstorben – eine Tragödie, welche sich in eine Abfolge von tödlichen Unfällen im Skisport einreiht. Eine Auswahl.
Publiziert: 16.09.2025 um 08:45 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2025 um 08:46 Uhr
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Die Skiwelt trauert um Matteo Franzoso (†25): Der italienische Speed-Fahrer ist nach einem Trainingsunfall im chilenischen Ski-Resort La Parva am Montagabend seinen Verletzungen erlegen. Es ist der dritte tödliche Unfall im italienischen Skisport innert eines Jahres. Auch zahlreiche Stars aus anderen Nationen bezahlten ihre Leidenschaft mit dem Leben, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt.

Ross Milne (†25. Januar 1964)

Foto: IMAGO/TopFoto

Der Australier kommt während des Trainings zur Olympia-Abfahrt 1964 in Innsbruck ums Leben. Er knallt gegen einen Baum. In der Universitätsklinik Innsbruck kann nur noch der Tod des 19-Jährigen festgestellt werden.

Michel Bozon (†23. Januar 1970)

Foto: imago images/Horstmüller

Der Franzose stürzt während der Weltcup-Abfahrt in Megève (Fr) schwer und bricht sich beim Unfall das Genick. Er wird nur 20 Jahre alt. Sechs Jahre zuvor war schon sein Bruder Charles, der ebenfalls Skirennfahrer war, in einer Lawine ums Leben gekommen.

Sepp Walcher (†22. Januar 1984)

Foto: imago images / WEREK INTERNATIONAL

Dem damals 29-jährigen Österreicher wird ein Benefizrennen zum Verhängnis. Der Abfahrtsweltmeister von 1978 stürzt in seinem Heimatort Schladming in einer Linkskurve und knallt mit seinem Kopf gegen eine Latte der Pistenabsperrung – Genickbruch. Besonders traurig: An jenem 22. Januar 1984 feiert Walchers Sohn Markus seinen fünften Geburtstag.

Leonardo David (†26. Februar 1985)

Foto: imago sportfotodienst

Nur ein paar Tage nach seinem ersten Weltcupsieg stürzt der Italiener während den heimischen Meisterschaften 1979 schwer. Weil die Ärzte nichts Gravierendes feststellen können, reist er trotz starken Kopfschmerzen nach Lake Placid (USA). In der Abfahrt stürzt er dort kurz vor der Ziellinie erneut. Er steht auf, bricht wenige Minuten danach im Zielraum zusammen und fällt in ein Wachkoma. Knapp sechs Jahre später stirbt er an Herzversagen. 

Gernot Reinstadler (†19. Januar 1991)

Foto: Keystone

Wer diese Bilder je gesehen hat, der bringt sie zeit seines Lebens nie mehr aus seinem Kopf. Im Qualifikationsrennen zur legendären Lauberhorn-Abfahrt verkantet der Österreicher im Ziel-S und fliegt ungebremst ins Fangnetz. Weil sich dabei eine Skispitze im Netz verfängt, zerreisst es ihn. Er stirbt in der Nacht darauf 20-jährig an den Folgen der lebensgefährlichen Gefässverletzungen.

Peter Wirnsberger II (†20. Dezember 1992)

Der Österreicher fährt im Weltcup zweimal in die Top Ten. Vier Wochen nachdem er an den österreichischen Meisterschaften den Super-G-Titel gewinnt, rutscht er in Zauchensee beim freien Skifahren mit seiner Freundin auf einer Eisplatte aus und prallt gegen einen Holzzaun. Er stirbt im Alter von 24 Jahren.

Ulrike Maier († 29. Januar 1994)

Streckenposten und Ärzte bergen Ulrike Maier – für die Österreicherin kommt jede Hilfe zu spät.
Foto: Keystone

Es ist die dunkelste Stunde in der Geschichte des Frauen-Skirennsports. Die Österreicherin Ulrike Maier stirbt nach einem Sturz bei der Abfahrt in Garmisch (De). Sie wurde nur 26 Jahre alt. Einen tödlichen Unfall in einem Rennen hatte es im Weltcup vorher nie gegeben. Und auch seither, in den 30 Jahren danach, starb nie mehr eine Athletin nach einem Crash. Maier verschneidet bei 104,8 km/h, stürzt und knallt in einen Schneekeil, auf dem ein Strohsack zum Schutz der Athletinnen befestigt wurde. Dahinter war die Zeit- und Geschwindigkeitsmessung fixiert. Der Aufprall ist heftig. Maiers Kopf wird mit unfassbarer Kraft zur Seite geschleudert. Die Wucht ist so gross, dass ihr nicht nur der Helm vom Kopf gerissen wird, sondern auch der Kopf von der Wirbelsäule. Maier bleibt regungslos liegen, sie ist sofort tot.

Régine Cavagnoud (†31. Oktober 2001)

Foto: Keystone

Am 27. Oktober 2001 fährt sie beim Riesenslalom-Weltcupauftakt in Sölden (Ö) noch auf Platz 3. Doch zwei Tage später kollidiert sie beim Abfahrtstraining auf dem Pitztaler Gletscher mit einem deutschen Nachwuchstrainer zusammen. Die damals 31-jährige Französin erleidet einen Herzstillstand und muss wiederbelebt werden. Die Verletzungen am Hirn sind aber so schlimm, dass die Ärzte auf Wunsch der Familie zwei Tage später die Apparate abstellen.

David Poisson (†13. November 2017)

Foto: SOL

Training der französischen Speedfahrer im kanadischen Nakiska: Am 13. November 2017 fliegt der damals 35-jährige Poisson mit über 100 km/h kurz vor dem Ziel derart heftig ab, dass zwei sogenannte B-Netze zu wenig Widerstand bieten. Der Bronzemedaillengewinner der WM-Abfahrt 2013 prallt deshalb frontal in einen Baum und stirbt.

Matilde Lorenzi (†28. Oktober 2024)

Im Südtirol tödlich verunglückt: Matilde Lorenzi.

Am 28. September 2024 ereignet sich auf dem Schnalstaler Gletscher im Südtirol ein schwerer Trainingsunfall: Die italienische Europacup-Fahrerin Matilde Lorenzi (†19) prallt bei einem Sturz mit dem Gesicht hart auf die Piste und erleidet dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Trotz sofortiger Erstversorgung erliegt die italienische Meisterin im Super-G noch am gleichen Tag im Spital in Bozen ihren Verletzungen. Nur ein halbes Jahr später trauert Ski-Italien erneut: Nachwuchshoffnung Marco Degli Uomini (†18) zieht sich beim Einfahren für eine Jugend-Regionalmeisterschaft im Friaul im März 2025 nach einem Sturz in die Fangnetze tödliche Verletzungen zu. Kurz darauf verstirbt er im Spital von Udine.

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