Wer gehen muss, wer degradiert wurde
Die Streichliste des FC Sion

Die Constantins wollen ihr Team ummodeln. Zu durchzogen war das erste Jahr als Aufsteiger. Dem zum Opfer fallen eine Legende, ein Torschützenkönig und ein Ex-Basel-Star.
Publiziert: 10:10 Uhr
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2021 war die Welt zwischen Christian Constantin und Goalie Timothy Fayulu noch in Ordnung.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

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Alain KunzReporter Fussball

Die zwei schlechten Phasen des FC Sion letzte Saison waren eine zu viel. Selbst für einen Aufsteiger. Die Rückrundentabelle sowieso. Da ist Sion … Letzter.

Das ruft geradezu nach Veränderungen. Allerdings überraschend nicht beim Trainer: Christian Constantin geht mit Didier Tholot in dessen dritte Saison. Obwohl ihm CC vorwirft, massenweise Fehler begangen zu haben. Das ist eine neue Zeitrechnung!

Fünf neue potenzielle Stammspieler sollen kommen

Umwälzungen gibts stattdessen im Kader. Um unter die ersten Sechs zu kommen, sucht CC einen neuen Goalie, einen Linksverteidiger, eine Nummer sechs, einen Couloirspieler und einen Stossstürmer. CC: «Und das müssen alles potenzielle Stammspieler sein.»

Was bedeutet: Es wird Abgänge geben. Massive. Beginnen wir mit fünf auslaufenden Verträgen, die nicht verlängert werden:

  • Reto Ziegler (39): CC: «Reto hat eine Super-Karriere gemacht und ist 35-facher Nationalspieler. Doch es reicht nicht mehr ganz für die Super League.»
  • Dejan Sorgic (35): Der Zuger war als Torschützenkönig ein Hauptbestandteil des sofortigen Wiederaufstiegs des FC Sion. Diese Saison kam er noch auf sechs Tore, und dies oft als Joker. CC: «Eine Liga tiefer ist Dejan immer noch ein herausragender Spieler und gut für 10 bis 15 Tore.»
  • Kevin Bua (31): Der Ex-FCB-Star war den Grossteil der Saison verletzt.
  • Keeper Heinz Lindner (34) geht ablösefrei zu YB.
  • Dennis-Will Poha (28) war zuletzt nach Quevilly-Rouen Métropole ausgeliehen.

Doch auch für Spieler mit laufenden Verträgen sucht man Lösungen, weil man sie nicht mehr will:

  • Georgi Rusev (26) war zuletzt an Ludogorez Rasgrad ausgeliehen. CC: «Es laufen Gespräche mit Klubs aus Bulgarien und Slowenien».
  • Nathanaël Saintini (25), zuletzt an den FC Martigues ausgeliehen. CC: «Es gibt Gespräche mit Franzosen.»
  • Cristian Souza (29) war zuletzt an Bellinzona ausgeliehen. CC: «Mittlerweile gehört er Bellinzona.»

Und dann gibts drei prominente Fälle, die pendent sind

  • Timothy Fayulu (25): CC hat den Glauben an den grossen Reibach mit dem Goalie aufgegeben. «Ich habe euer Flopteam der letzten Saison auch gesehen. Auch ich war nicht ganz zufrieden. Vielleicht wechselt er. Ich suche sicher einen neuen Goalie. Einer, der auch die Nummer eins sein kann.» David von Ballmoos (30), der bei YB geht? CC: «Ein super Goalie. Aber es laufen Gespräche mit anderen Kandidaten.» Einer davon ist Anthony Racioppi (26, ex-YB), der bei Köln und Hull City diese Saison genau einen Einsatz in der ersten Mannschaft hatte, im englischen Ligacup.
  • Anton Mirantschuk (29): Der russische Superstar hat noch ein Jahr Vertrag. Aber: Er hat eine einseitige Ausstiegsklausel! CC: «Ich habe bislang nicht gehört, dass er davon Gebrauch machen will. Ich mag ihn enorm! Er soll nun zeigen, wozu er wirklich fähig ist. Dazu muss er aber richtig eingesetzt werden. Ich werde Didier dies klarmachen.»
  • Pajtim Kasami (33): Hat noch ein Jahr Vertrag, kam seit seiner Rückkehr letzten Winter erst zu neun Mini-Einsätzen von total 112 Minuten und ist unzufrieden. CC: «Ich werde mich mit ihm nach dessen Ferien-Rückkehr unterhalten. Ich habe von Beginn weg immer damit gerechnet, dass er erst in der neuen Saison auf hundert Prozent sein wird.» Generaldirektor Marco Degennaro wird sich des Falls annehmen. CC: «Marco wird wieder näher beim Team sein. Heute braucht es mehr Psychologen als früher.»

Drei Fälle sind nicht mehr pendent

  • Kreshnik Hajrizi (26) war von Widzew Lodz (Polen) ausgeliehen. Sion hat von der Kaufoption über 200'000 Franken Gebrauch gemacht und den Innenverteidiger für drei Jahre gebunden.
  • Noé Sow (26): Der Vertrag, der ausgelaufen wäre, ist um drei Jahre verlängert worden.
  • Gora Diouf (21) hat die Verlängerungsofferten von Sion abgelehnt und verlässt den Verein ablösefrei. Enttäuscht, CC? «So ist das Business, wenn Berater mehr an sich als an die Jungen denken. Immerhin gibts die Ausbildungsentschädigung.» Es soll Interesse bestehen von: Basel, Lugano, dann Lorient, Angers, Toulouse (Ligue 1) sowie Swansea, Sheffield United und West Bromwich Albion (Championship).

Und dann sind da noch drei Eigengewächse

  • Djaota Luyet (17) von der U19 hat seinen ersten Profivertrag unterschrieben.
  • Dasselbe gilt für Adrien Fernandes (19), Verteidiger der U21.
  • Adrien Llukes (16): Das Eigengewächs trifft in der U19, in der U21 (1. Liga classic) und in der U17-Nati regelmässig. Er wird ins Super-League-Team integriert und erhält demnächst einen ersten Profi-Vertrag. CC: «Er wird eine grosse Karriere machen!»

Und bei einem richtig grossen Transfer kassiert CC zum fünften Mal ab: bei jenem von Matheus Cunha (26) für über 70 Millionen Franken von den Wolverhampton Wanderers zu Manchester United. Zuvor gabs schon Kohle für die Wechsel zuerst zu RB Leipzig, dann zu Hertha, Atletico Madrid und zu den Wolves. Wie viel? CC: «Ein Prozent.» Das wären dann rund 700'000 Franken.

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