Darum gehts
- Gerardo Seoane nicht mehr Trainer von Borussia Mönchengladbach nach anhaltender Sieglosserie
- Unstimmigkeiten mit Spielern und mangelhafte Kommunikation führten zu Spannungen
- Gladbach seit zehn Spielen ohne Sieg, aktuell auf Relegationsplatz 16
Am Montagmorgen leitete er noch sein letztes Training im Borussia-Park, am Nachmittag wurde er dann über den Entscheid des Sportvorstands informiert: Gerardo Seoane (46) ist nicht mehr Trainer von Borussia Mönchengladbach. Dieser Schritt kommt nicht überraschend: Seit saisonübergreifend zehn Spielen sind die «Fohlen» in der Bundesliga ohne Sieg, in dieser Spielzeit liegen sie nach drei Runden mit nur einem Punkt auf Relegationsplatz 16.
Ausschlaggebend ist aber nicht nur der sportliche Misserfolg: Wie die deutsche Zeitung «Bild» schreibt, rumort es innerhalb der Mannschaft seit längerem offenbar gewaltig. Die Unstimmigkeiten mit einzelnen Spielern hätten den Schweizer Trainer während seiner zwei Jahre als Gladbach-Trainer stetig begleitet.
Unstimmigkeiten in der Kabine
Dies hat vor allem mit der Ausbootung einiger altgedienter Borussia-Akteure zu tun, allen voran Christoph Kramer (34): Seoane setzte bereits unmittelbar nach seinem Amtsantritt kaum noch auf den Weltmeister von 2014. 2024 sah sich Kramer praktisch zur Vertragsauflösung gezwungen, seither ist er ohne Verein. Oder die Personalie Julian Weigl (30): Der Mittelfeldmann war in der letzten Saison als Stammspieler gesetzt, spielte im Sommer dann aber plötzlich keine Rolle mehr. Weigl reagierte mit einem Last-Minute-Wechsel nach Saudi-Arabien auf diese Degradierung.
Auch seine Landsleute waren vor Seoane nicht sicher: Der Schweizer Torhüter Jonas Omlin (31) wurde zuletzt vom Captain zum Ersatz-Keeper herabgestuft. Dass Seoane in allen Fällen eher dürftig kommuniziert habe, habe die Gräben in der Kabine weiter vertieft.
Immerhin: Am Montagnachmittag schienen diese Streitigkeiten vergessen. Gemäss «Bild»-Informationen verabschiedete sich Seoane telefonisch von jedem einzelnen seiner ehemaligen Spieler.
Auch Sportchef in der Kritik
Mit Seoanes Entlassung nimmt auch der Druck auf Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) zu. Er hat den Ex-Luzern- und YB-Trainer im Sommer 2023 zu Gladbach geholt, weshalb der Entscheid nun auch auf ihn zurückfällt. Auch bei den Sommer-Neuzugängen hat sich Virkus' Händchen bislang nicht als golden erwiesen: Weder Stürmer Shuto Machino (25) noch Innenverteidiger Kevin Diks (28) haben den verletzungsbedingten Ausfall von Tim Kleindienst (30) und den Abgang von Ko Itakura (28) bislang kompensieren können.
Korrekturen beim Spieler-Kader sind kaum mehr möglich, weshalb jetzt der Wechsel auf der Trainerposition die Gladbacher in die Erfolgsspur zurückführen soll. Bis auf weiteres leitet U23-Trainer Eugen Polanski (39) die Geschicke der ersten Mannschaft. Gleichzeitig dreht sich das Kandidaten-Karussell für die Seoane-Nachfolge – darauf sitzt mit Urs Fischer erneut ein Schweizer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 3 | 12 | 9 | ||
2 | 3 | 5 | 7 | ||
3 | 3 | 4 | 7 | ||
4 | 3 | 3 | 7 | ||
5 | 3 | 3 | 6 | ||
6 | 3 | 1 | 6 | ||
7 | 3 | -3 | 6 | ||
8 | 3 | 2 | 5 | ||
9 | 3 | 1 | 4 | ||
10 | 3 | 1 | 4 | ||
11 | 3 | 0 | 3 | ||
12 | 3 | -2 | 3 | ||
13 | 3 | -3 | 3 | ||
14 | 3 | -4 | 3 | ||
15 | 3 | -2 | 1 | ||
16 | 3 | -5 | 1 | ||
17 | 3 | -7 | 1 | ||
18 | 3 | -6 | 0 |