Es ist ein dickes Ausrufezeichen, das das zuletzt so leidgeplagte Schalke 04 zum Saisonauftakt der 2. Bundesliga an die Konkurrenz sendet. Mit 2:1 schlagen die Königsblauen Hertha BSC. Dabei mittendrin: Ex-FCZ-Verteidiger Nikola Katic.
In der 23. Minute köpfelt der Bosnier zum zwischenzeitlichen 2:0 ein – und feiert so im ersten Pflichtspiel seit dem endgültigen FCZ-Abgang auch gleich seinen ersten Treffer. Kurz vor Schluss wird Katic aber fast noch zum tragischen Helden. Tief in der Nachspielzeit wird er von einem Mitspieler mit voller Wucht am Kopf getroffen. Er blutet am Ohr, wird minutenlang am Boden behandelt. Am Samstag ist dann die Diagnose da: Der Abwehrboss erleidet eine Gehirnerschütterung und wird bis auf Weiteres vom medizinischen Team des Vereins betreut.
Anders als beim Testspiel gegen den FC Sevilla am vergangenen Wochenende – wo er nach einem ähnlichen Zwischenfall ausgewechselt werden musste – kehrt Katic diesmal schnell aufs Feld zurück. Doch kaum wieder dabei, steht er gleich nochmals im Mittelpunkt: Eine Hertha-Flanke wehrt er kurz vor dem eigenen Strafraum völlig unnötig mit der Hand ab und fliegt mit Gelb-Rot vom Platz.
Begründung von Trainer wirft Fragen auf
«Er war durch sein Foul noch weggetreten, hat kurz die Sportart verwechselt, gebaggert und einen Block gestellt», witzelte etwa Sat.1-Moderator Matthias Opdenhövel. Aber: Nach dem Spiel kommen dann Fragen auf, ob man Katic zu früh auf das Feld zurückgeschickt habe. «Ich glaube, er hat nicht gewusst, was er macht, denn der Doktor hat ganz klar gesagt: Du kommst nicht rein. Es ist sicher nicht eine Gehirnerschütterung, aber Nikola ist ein alter Krieger. Ich glaube, da hat er seinen Kopf verloren», meint Trainer Miron Muslic nach dem Auftaktsieg.
Letztlich bringen die Knappen den Sieg auch ohne den Ex-FCZler über die Zeit – und bejubeln so vor allem dank einer entfesselten ersten Halbzeit den perfekten Saisonauftakt. «Es gibt nichts Geileres. Wir haben gesehen, wie geil es ist, hier zu feiern. Das will ich noch öfter erleben», meint Captain und Rückkehrer Timo Becker dazu.