Darum gehts
- Spanische Spielerinnen zollen Respekt vor der Schweiz
- Aitana Bonmati lobt Schweizer Organisation und Atmosphäre des Turniers
- Bonmati bezeichnet die Schweiz als Lieblingsland
Es war eine Geste, die man selten sieht. Als die Nati-Spielerinnen am Freitagabend nach ihrer Ehrenrunde das Feld Richtung Katakomben verliessen, standen die spanischen Spielerinnen auf dem Platz Spalier und klatschten. Die Weltmeisterinnen erwiesen ihren Konkurrentinnen, die sie mehr als eine Stunde leiden liessen, die Ehre.
Geniestreich zum Führungstor
Es war aber auch ein Dank an die Schweiz und an die Organisatoren dieser EM, die bislang einen sehr guten Job gemacht haben. «Die Atmosphäre war fantastisch, wir haben es genossen», sagte Aitana Bonmati (27), die von der Uefa zur besten Spielerin gewählt worden war. «Ich gratuliere der Schweiz und ihren Menschen. Die Stadien sind voll, die Leute sind auf den Strassen, die Stimmung ist unglaublich. Es sind Momente, die wir immer in unserem Herzen tragen werden.»
Die zweifache Weltfussballerin lobte aber auch den Gegner. «Wir wussten, dass sie stark sind, es war nicht einfach und ein sehr intensives Spiel.» Aber sie seien ruhig und geduldig geblieben und hätten es am Ende doch noch geschafft, die Abwehrreihe zu durchbrechen. Dass dies gelang, lag vor allem auch an ihr. Ihr Absatztrick vor dem 0:1 von Athenea del Castillo in der 66. Minute war ein Geniestreich.
«Schweiz ist eines meiner Lieblingsländer»
Kurz vor dem Turnier hatte Bonmati wegen einer Meningitis noch ins Spital eingeliefert werden müssen. Fünf Tage war sie in Behandlung, weshalb sie in den ersten beiden Gruppenspielen nur als Joker eingewechselt wurde. Nun ist die Regisseurin vom FC Barcelona aber wieder in Bestform – und hat Lust auf mehr. «Wir wollen Geschichte schreiben und in den Final kommen», so Bonmati. Der EM-Titel fehlt den Ibererinnen noch, nachdem sie zuletzt dreimal in Folge in den Viertelfinals gescheitert sind.
Das spanische Gastspiel in der Schweiz dauert damit mindestens fünf weitere Tage an – zur Freude von Bonmati. «Die Schweiz ist eines meiner Lieblingsländer.» Vor drei Jahren haben sie Ferien in der Schweiz verbracht und auch während der EM hat sie immer wieder Bilder gepostet. Gegenüber SRF sagte sie mit einem Lachen: «Später möchte ich einmal hier leben.»