Das Spiel
Auf dem Papier wäre Italien in der Gruppe B nach Spanien eigentlich Favorit auf den Viertelfinal-Einzug. Doch gespielt wird bekanntlich auf dem Rasen – und dort zeigt in der ersten EM-Partie der Gruppe B Underdog Belgien einen aufmüpfigen und überzeugenden Auftritt. Belohnen tun sich die Red Flames im fast ausverkauften Walliser Stade de Tourbillon aber nicht – und verlieren so letztlich knapp mit 1:0.
Den Start in die Partie gelingt Belgien deutlich besser. Sie sind mutig, aggressiv und mit viel Zug in der Offensive unterwegs. Dieser endet aber vor der Strafraumgrenze. Im letzten Pass oder im Abschluss sind die Belgierinnen zu ungenau. Verkehrte Welt hingegen bei den Italienerinnen: Diese zeigen im ersten Durchgang wenig bis nichts – gehen kurz vor der Pause mit einem tollen Schlenzer durch Bayern-Star Arianna Caruso in Front.
Leicht beflügelt vom Führungstreffer übernehmen die Italienerinnen das Zepter. Grosschancen bleiben aber lange aus. Die beste vergibt Cambiaghi in der Schlussviertelstunde die Vorentscheidung kläglich. Weil Belgien nach der furiosen ersten Halbzeit nicht mehr kann und Italien nicht mehr muss, endet die Partie letztlich mit 1:0.
Das Tor
44. Minute, Arianna Caruso, 0:1. Di Guglielmo setzt sich auf rechts gegen Deloose durch und sieht dann die völlig freistehende Caruso am linken Strafraumrand. Die Bayern-Spielerin hat lange Zeit, um sich den Ball bereitzulegen und schlenzt ihn dann sehenswert aus rund 14 Metern ins obere linke Eck.
Das gab zu reden
Am Mittwochabend lagen alle Augen auf der Schweizer Nati und ihrem Auftaktspiel zur Heim-EM. Ernst gilt es derweil Tags drauf für eine ehemalige Schweizer Nationalspielerin: Désirée Grundbacher. Im Interview mit Blick macht die 41-Jährige vor ihrem EM-Debüt klar, dass ihr Ziel sei ja nicht aufzufallen – und das gelingt ihr. Grundbacher überzeugt mit einer unaufgeregten Spielführung, hat selbst relativ wenig zu tun. Die Schlussphase ist hart geführt, insgesamt zückt die zweifache Mutter vier Gelbe Karten – die eine oder andere mehr wäre sicherlich nicht falsch gewesen.
So geht es weiter
Das italienische Nationalteam trifft am kommenden Montag um 21 Uhr im Stade de Genève auf Portugal. Drei Stunden zuvor duellieren sich die Belgierinnen in der Thuner Stockhorn Arena mit den Spanierinnen.