Darum gehts
- Désirée Grundbacher ist die dritte Schweizer Schiedsrichterin bei einer kontinentalen Meisterschaft
- Grundbacher spielte früher selbst für die Schweizer Nationalmannschaft
- Sie ist eine von zwölf Haupt-Schiedsrichterinnen für die EM 2025
Désirée Grundbacher (41) mag es eigentlich nicht sonderlich, vor Kameras in irgendwelche Mikrofone zu sprechen. Doch wenige Tage vor dem EM-Start ist die Schweizerin nach dem Training in Nyon bei den Medienschaffenden gefragter als Stéphanie Frappart. Die Französin Frappart ist eine der erfahrensten Schiedsrichterinnen und hat schon an mehreren Endrunden gepfiffen, unter anderem auch an der WM der Männer 2022 in Katar.
Dass die Aufmerksamkeit Grundbacher gilt, kommt nicht von ungefähr: Sie ist erst die dritte Schweizerin, die an einer kontinentalen Meisterschaft Spiele leiten darf. Wie viele es sein werden, ist noch unklar. Die Schiedsrichterinnen werden erst 48 Stunden vor Anpfiff über einen Einsatz informiert. Seit Dienstag weiss Grundbacher, dass sie am Donnerstag das Spiel zwischen Belgien und Italien in Sion leiten wird.
Lange Vorbereitungszeit
«Es ist ein grosser Weg, wie für die Spielerinnen auch», sagt Grundbacher, angesprochen auf die EM-Vorbereitungen. Die starten auch für die Schiedsrichterinnen rund zwei Jahre vor Turnierstart. Sie musste in regelmässigen Abständen Seminarkurse der Uefa besuchen, verschiedene Fitness- und Regeltests absolvieren. «Ich musste auch immer wieder Trainingsdaten hochladen und schicken.» Am Ende wird sie für den Aufwand belohnt, Grundbacher ist eine von zwölf Haupt-Schiedsrichterinnen, die von der Uefa für die EM 2025 nominiert worden ist.
Grundbacher spielte einst selbst für die Schweizer Nati, hat aber mit 25 Jahren und nach 13 Länderspielen die Karriere als Spielerin beendet. Ziel war damals die Teilnahme an einer EM oder WM. «Das hab ich als Spielerin nicht geschafft. Jetzt bin ich aber umso stolzer, dass ich es trotzdem an eine EM geschafft habe», sagt Grundbacher. Sie wird während der EM von den beiden Schweizer Assistentinnen Linda Schmid und Susanne Küng unterstützt, als Videoschiedsrichter komplettiert Fedayi San das Schweizer Team.
Ja nicht auffallen
Die Schiedsrichterinnen werden auch an dieser EM ein Ziel haben: ja nicht auffallen. «Mein persönliches Ziel ist es, jedes Spiel so fair und gut wie möglich über die Bühne zu bringen, sodass die Schiedsrichter allgemein, aber auch wir als Team nie ein Thema sein werden», sagt Grundbacher.
Als Schweizerin ist Grundbacher aber natürlich ein Thema, wenn es um die Schiedsrichterinnen geht an der EM. «Es ist natürlich etwas Besonderes im eigenen Land», sagt sie und bezeichnet das Turnier für sie als «emotionales Highlight». Auch weil sie finde, dass die EM für die Nati, für den Schweizer Fussball im Allgemeinen, aber auch für das Schweizer Schiedsrichterinnen-Wesen ein riesiges Sprungbrett sei.
Auf sich und ihr Team bezogen sagt sie: «Der grösste Erfolg wäre natürlich, wenn wir diese Nomination der Uefa mit guten Leistungen bestätigen können.» Und wer weiss, vielleicht ist es für die 41-jährige Bernerin am Ende der erste von vielen Endrunden-Einsätzen. Stéphanie Frappart hat das schliesslich auch geschafft.
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