«Ein Hauch Rache motiviert»
Revanchieren sich die Französinnen für Brutalo-Foul von 1982?

Frankreichs Frauen-Coach Laurent Bonadei nutzt alte Rivalität als Motivation vor EM-Viertelfinal gegen Deutschland. Er erinnert an das brutale Foul von 1982, das in Frankreich unvergessen ist. Deutschland tritt nach der 1:4-Niederlage gegen Schweden mit Fragezeichen an.
Publiziert: 19.07.2025 um 16:29 Uhr
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Für Frankreichs Trainer Laurent Bonadei hat der Viertelfinal gegen Deutschland noch eine andere Bedeutung.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Frankreich gegen Deutschland im EM-Viertelfinal weckt alte Erinnerungen
  • Trainer Bonadei nutzt Foul von 1982 als Motivation für Spielerinnen
  • Frankreich erzielte bisher 11 Tore in drei EM-Spielen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Pascal KeuschRedaktor Sport

Das letzte Viertelfinal der EM lautet Frankreich gegen Deutschland. Geht es nach dem französischen Coach Laurent Bonadei (55), sollen vor dem Duell der Nachbarn ganz bewusst alte Wunden wieder aufgerissen werden – quasi als Motivation.

Die Begegnung weckt bei Bonadei Erinnerungen an seine Jugend. «Wenn auch nicht unbedingt gute – nämlich an 1982», sagt er gegenüber der «Bild». Als Bonadei gerade einmal zwölf Jahre alt war, sorgte ein brutales Foul im WM-Halbfinal zwischen Deutschland und Frankreich für einen Skandal. Der damalige deutsche Torwart Toni Schumacher (71) sprang in den heranrauschenden Patrick Battiston (68) und traf ihn mit der Hüfte am Kopf.

Battiston verlor das Bewusstsein, zwei Zähne und trug schwere Verletzungen davon. Bis heute gilt die Szene vor allem in Frankreich als eine der schlimmsten der WM-Historie.

Zusätzliche Motivation

Schumacher entschuldigte sich zwar rasch, doch von einer Versöhnung wollen viele Franzosen bis heute nichts wissen. Auch Trainer Bonadei scheint das Foul von damals nicht vergessen zu haben – und nutzt es gleich als zusätzliche Motivation für seine Spielerinnen.

Vor dem Duell mit Deutschland sagt er: «Es ist nicht schlecht, dass uns ein kleiner Hauch von Rache motiviert.» Von seinen Spielerinnen aber wird sich keine an die Szene erinnern: Keine einzige war damals schon geboren.

Fragezeichen bei Deutschland

Auch Deutschlands Coach Christian Wück (52) hat Grund für Motivationsreden. Zwar wurden die ersten beiden EM-Spiele gewonnen, doch nach der 1:4-Klatsche gegen Schweden im letzten Gruppenspiel kamen erste Zweifel auf. Frankreich hingegen überzeugte bisher als Tormaschine (11 Tore in drei Spielen) und blieb bisher makellos.

Deutschlands Flügelspielerin Klara Bühl (24) wertet das Weiterkommen bereits als «Erfolg». Trotz des Rückschlags habe sich im Team der Glaube entwickelt, hier etwas bewirken zu können. Am Samstag (21 Uhr) will sie den ersten Schritt machen und in den Halbfinal einziehen.

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