DFB-Captain Giulia Gwinn über Sexismus
«Bekomme immer wieder Nacktbilder von Männern»

Deutschlands Kapitänin und Bayern-Star Giulia Gwinn hat ihre Autobiografie veröffentlicht. Darin erzählt sie von ihrem Weg an die Spitze. Und sie spricht offen über sexuelle Belästigungen, die sie täglich erlebt.
Publiziert: 29.05.2025 um 10:25 Uhr
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Mit nur 25 Jahren ist Giulia Gwinn Captain der deutschen Nationalmannschaft.
Foto: IMAGO/DeFodi Images

Darum gehts

  • Giulia Gwinn spricht über Sexismus und ihre Karriere im Fussball
  • Gwinn erhält regelmässig unerwünschte Nacktbilder von Männern auf Instagram
  • 25-jährige Nationalspielerin lehnte mehrere Angebote vom Playboy ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Julian SigristRedaktor Sport

Mit nur 25 Jahren ist Giulia Gwinn nicht nur absolute Stammspielerin beim FC Bayern München, sondern seit Februar auch Captain der deutschen Nationalmannschaft. Wie sie es bis dahin geschafft hat, erzählt sie in ihrem Buch. Gemeinsam mit dem Journalisten Julien Wolff schrieb Gwinn die Autobiografie «Write your own story – Mein Weg vom Bolzplatz in die Weltspitze».

Doch die Rechtsverteidigerin äussert sich nicht nur über die positiven Dinge. So spricht sie beispielsweise auch über ihren Leidensweg mit zwei Kreuzbandrissen innerhalb von zwei Jahren – und über Sexismus, der fast schon zu ihrem Alltag gehört.

«Geschmacklose Belästigung»

«Ich bekomme immer wieder Nacktbilder von Männern zugesendet. Sogenannte ‹Dickpics›, auf denen ihr Geschlechtsteil zu sehen ist. Alle paar Tage trudelt so etwas in meiner Mailbox bei Instagram ein», erzählt die 25-Jährige. Die Bilder kämen immer von anonymen Profilen. «Ich lösche die Bilder und melde die Accounts. Es ist einfach eine geschmacklose Belästigung.»

Mittlerweile habe Gwinn dafür gar eine Art Radar ausgeprägt und öffne verdächtige Post gar nicht erst. Ihr Tipp an andere Frauen: «Auf solche Nachrichten sollte man bloss nicht reagieren. Immer den Absender blockieren und melden.»

Absage an «Playboy»

Ebenfalls spricht sie in ihrer Autobiografie über die Anfrage, selbst mit Nacktbildern Geld zu verdienen. Schon mehrmals habe sie ein Angebot von «Playboy» bekommen. Für die Deutsche kommt das aber nicht infrage. «Es sind schöne und ästhetische Fotos, kein Zweifel. Aber sie sind nichts für mich.» Ein Bikini-Foto auf ihrem Instagram-Account zu posten sei in Ordnung – aber alles, was darüber hinausgehe, überschreite ihre persönlichen Grenzen.

Einiges deutlicher fällt das Fazit über OnlyFans aus. Zwar würden viele Influencerinnen und Frauen aus anderen Bereichen dort sehr, sehr viel Geld verdienen, aber: «Ich denke keine Sekunde über die Anfrage von OnlyFans nach – niemals werde ich so etwas machen.»

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