Besuch bei Milica Mucalica (80) aus Belgrad
Sie rettete Fifa-Boss Infantino das Leben

Fifa-Präsident Gianni Infantino überlebte kurz nach seiner Geburt nur dank zwei ausländischen Blutspendern. BLICK hat einen davon gefunden – die Frau in Serbien.
Publiziert: 01.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:50 Uhr
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Blutspenderin Milica Mucalica zeigt in ihrer Wohnung in Belgrad die BLICK-Titelseite vom 28. März 1970.
Foto: Blic/Petar Dimitrijevic
Matthias Dubach

Es war die überraschendste Neuigkeit nach der Wahl von Gianni Infantino (45) zum Fifa-Präsidenten. «Man hat mir als Baby das Leben gerettet», sagte der Walliser im exklusiven SonntagsBlick-Interview. Nur weil im März 1970 dank zwei Blutspendern das komplette Blut von Baby Gianni ausgetauscht werden konnte, überlebte der Knirps im Kreisspital Brig.

Ein Wunder. Nur 18 Menschen waren damals weltweit mit der passenden Blutgruppe registriert! Eine davon Milica Mucalica (80) aus Belgrad. Die damals 35-Jährige arbeitet 1970 bei «Jugoslavija publica», einer Organisation, die weltweit Messen organisierte.

IMAGE-ERRORSie und ein Engländer aus Bristol spendeten 1970 je einen halben Liter Blut. «Ich habe eines Tages die Einladung von meinem Arzt bekommen. Er sagte mir, dass ein kleiner Junge aus der Schweiz dringend mein Blut braucht, um zu überleben. Ohne viel nachzudenken, bin ich sofort in die Blutspendezentrale gegangen und liess ein Glas mit 350 Gramm Blut abfüllen. Ein paar Tage später habe ich die glückliche Nachricht bekommen, dass der Junge überleben wird.»

«Ohne mein Blut wäre er jetzt nicht Präsident!»

So erzählt es Mucalica ­gestern. BLICK-Partnerzeitung «Blic» hat sie in Belgrad aufgespürt. So erfährt die Rentnerin 45 Jahre später, wem genau sie damals das Leben gerettet hat.

Sie sagt: «Ich wusste gar nicht, dass er zum Fifa-Präsidenten gewählt wurde. Es freut mich sehr, dass er es im Leben zu etwas gebracht hat.» Die 80-Jährige schmunzelt und scherzt: «Sehen Sie, ohne mein Blut wäre er jetzt nicht Präsident!» Dann sagt Milica nachdenklich: «Ich habe Gianni leider nie kennengelernt. Ich würde ihn sehr gerne treffen.»

Die Unterlagen von damals hat die Serbin fein säuberlich aufbewahrt. Auch ein Dankesschreiben vom Schweizerischen Roten Kreuz vom 2. April 1970 ist dabei, an Mucalicas Arzt Dr. Dinic adressiert. Darin wird der Spenderin nochmals gedankt und erklärt, warum nicht Mutter Maria Infantino selber als Blutspenderin in Frage kam.

Dr. Dinic ist mittlerweile verstorben, erzählt die Lebensretterin mit der weltweit extrem seltenen Blutgruppe, die bei ihr während einer Schwangerschaft entdeckt wird. Als sie selber nur zwei Monate, bevor sie Infantino rettet, wegen Gebärmutterhalskrebs operiert werden muss, bekommt sie ihr Blut aus Kanada!

Und ihr eigenes Blut fliesst jetzt im Körper des neuen Fifa-Chefs aus dem Wallis.

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