Was machen da die McLaren-Piloten?
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Norris knallt in Piastri:Was machen da die McLaren-Piloten?

C45 tatsächlich schneller
Hülkenberg schafft seltenes Sauber-Kunststück

Beim Grossen Preis von Kanada wird Ferrari wieder bös geschlagen, während Mercedes jubelt. Derweil crashen die McLarens und Sauber holt WM-Punkte – zum zweiten Mal in Serie.
Publiziert: 16.06.2025 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2025 um 08:01 Uhr
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Nico Hülkenberg holt für Sauber vier WM-Punkte.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Montreal

Man musste bis zur 67. von 70 Runden warten: Dann wurde der eher gemütliche GP von Kanada, eine langweilige Boxenstopp-Orgie, durch eine längst herbeigeredete Crash-Szene bei McLaren gestört.

Norris versuchte sich auf der Zielgeraden innen an Teamkollege Piastri vorbeizuzwängen. Es ging um Platz vier.

Schlappe für Ferrari

Der Brite berührte dabei die Mauer und riss sich vorne alles weg. Der australische WM-Leader Piastri, völlig unschuldig, konnte sich als Vierter sogar einen weiteren Boxenstopp erlauben – und blieb trotzdem vor den beiden Ferrari.

Die Roten kassierten also eine erneute Schlappe, während Pole-Mann George Russell (29) seinen vierten GP-Sieg im 138. Rennen feierte.

Verstappen bleibt ruhig

«Letztes Jahr habe ich hier aus der Pole-Position den Sieg verschenkt. Jetzt hat es geklappt. Sagt dem Kimi Gratulation von mir. Er wird sich über den ersten Podestplatz sicher freuen», sagte Russell am Mercedes-Funk. Zuletzt hatte der Brite 2024 in Las Vegas gewonnen.

Da nach dem Norris-Unfall das Safety-Car das Feld bis ins Ziel anführte, blieb Max Verstappen nach drei Kanada-Siegen in Serie nur der zweite Platz.

Der Holländer, für den ein Strafpunkt eine GP-Sperre bedeutet hätte, blieb erstaunlich ruhig im Red Bull. Man merkte, nur keinen dummen Zwischenfall heraufbeschwören. Und mit 18 WM-Punkten hat er jetzt den Rückstand auf Piastri und Norris vor dem Heimrennen am 29. Juni in Spielberg verkleinern können. «Das war das Maximum, das wir erreichen konnten. Ich bin sehr zufrieden, das Auto hat mich nicht im Stich gelassen.»

Antonellis erstes Podest

Am meisten über das Podest freute sich natürlich Supertalent Kimi Antonelli (18). Der Italiener nach seinem erst zehnten Grand Prix: «Was konnte ich mehr erwarten? Es wäre verrückt gewesen, Max anzugreifen. Ich hatte in den letzten Rennen schon zu viele Punkte verschenkt und auch Pech gehabt.»

Mercedes ist also wieder voll da und hat jetzt Ferrari mit 196:183 Punkten wieder vom zweiten Platz verdrängt.

Erneuter Jubel bei Sauber

Und Sauber? Die Hinwiler haben ihren achten WM-Platz an Aston Martin mit 20:22 Punkten hier abgeben müssen. Denn Oldie Alonso (43) gelang es kurz vor Schluss, Nico Hülkenberg (37) noch vom siebten Platz zu verdrängen.

Trotzdem herrschte bei Sauber Jubelstimmung, hat man es doch geschafft, erstmals nach 2023 (9. Zhou in Spanien und 10. Bottas in Montreal) wieder zweimal in Serie zu punkten. An den gleichen Orten: Nach Barcelona (5.) schlug die Sauber-Lebensversicherung in der Olympiastadt von 1976 wieder zu. Der C45 ist seit der letzten Entwicklungsstufe tatsächlich schneller geworden.

Alpine ohne Punkte

Jetzt muss man als WM-Neunter (mit einem weiter glücklosen Bortoleto, Rang 14) einfach schauen, dass Schlusslicht Alpine nicht plötzlich wie ein Expresszug vorbeijagt. In Kanada ist das französische Team stehengeblieben: 13. Colapinto, 15. Gasly – oder jetzt elf Zähler Rückstand auf Sauber.

Zur Erinnerung: Am 8. Juni 2008 hatte hier in Montreal Robert Kubica (40) für das Schweizer Team mit BMW-Power den bisher einzigen Sieg in jetzt über 32 GP-Saisons herausgefahren. Der Pole schlug damals Teamkollege Nick Heidfeld.

Am Sonntag konnte Sauber seinem einzigen Siegespiloten wieder gratulieren: Kubica gewann auf dem privaten Ferrari die 24 Stunden von Le Mans. Mit den Teamkollegen Yifel Ye (China) und dem Briten Phil Hanson.

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