Drei Formel-1-Weltmeister in Nöten
Hamilton, Verstappen und Alonso – wer scheitert?

Die laufende Formel-1-Saison verläuft bisher für drei Weltmeister besonders frustrierend. Das Formel 1 Inside von Blick-Reporter Roger Benoit.
Publiziert: 08.06.2025 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2025 um 15:53 Uhr
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Bei Lewis Hamilton läuft es in dieser Saison nicht nach Wunsch.
Foto: Lukas Gorys

Darum gehts

  • Fernando Alonso wartet seit 4410 Tagen auf seinen 33. GP-Sieg
  • Hamilton und Verstappen kämpfen mit Herausforderungen in der aktuellen Saison
  • Ferrari-Piloten haben nur noch WM-Quoten von 150:1 und 200:1
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Was geschah vor 4410 Tagen in der Formel 1? Vielleicht wissen es nicht mal die Hardcore-Fans von Fernando Alonso (43). Nun, am 12. Mai 2013, gewann der Spanier in Barcelona auf Ferrari sein letztes Rennen. Vor Räikkönen (Lotus) und Teamkollege Massa.

Wie gesagt vor 4410 Tagen. Den Traum vom 33. GP-Triumph hat Alonso noch nicht aufgegeben. 2026 soll das Wunder geschehen, wenn Aston Martin mit Honda-Motoren fährt und Technik-Guru Adrian Newey für die grüne Kiste verantwortlich ist. Aber ein Rücktritt des 413-fachen GP-Starters ist wohl realistischer.

2025 liegt Alonso im internen Duell gegen Lance Stroll weiter 2:14 zurück. Nach dem Forfait in Barcelona muss Stroll vielleicht auch für das Heimrennen in einer Woche in Montreal absagen – eine alte Handverletzung vor drei Jahren heilt nicht aus.

Mehr Fokus auf Hamilton und Verstappen

Hamilton und Verstappen haben als Weltmeister medial jetzt nicht so ein leichtes Leben wie Alonso. Der Brite und Holländer bekommen praktisch jedes Rennen, das nicht gelingt, ihr Fett ab. Und das ist diese Saison oft der Fall.

Sir Lewis hat sich das rote Abenteuer bestimmt einfacher vorgestellt. Als endlich einmal alles zusammenpasste, war es eben nur der Sprint-Sieg in China. Was Hamilton nach 365 Rennen, 105 Siegen und 202 Podestplätzen am meisten nervt: Teamkollege Leclerc ist klar der schnellere Mann. Das wird sich nicht ändern – nur die Zahl der sieglosen Rennen ändert sich: Jetzt sind es 19 seit Spa 2024.

Ferrari und Hamilton tief in der Krise

Lewis fährt immer mehr mit Frust und einer Unzufriedenheit, die beim GP Spanien mit dem Tiefpunkt endete, als er vom Sauber mit Hülkenberg auf der Geraden locker überholt wurde. Ein Satz der Ferrari-Piloten sagt alles über die bereits verlorene Titelschlacht gegen McLaren: «Wir kennen unsere Probleme, aber wir können sie nicht lösen!»

Nun, 15 Rennen vor Schluss, werden von den Buchmachern in der Team-Wertung gar keine Wetten mehr angenommen. In der Fahrer-WM ist Leclerc 150:1-Aussenseiter, Hamilton sogar 200:1. Trotzdem sagt Chef Vasseur lapidar: «Die Saison ist noch lang.» Auch der Franzose gerät immer mehr in die Kritik. Und jetzt gehts nach Kanada, wo Ferrari 2024 einen Totalschaden erlitt. Leclerc wurde vom Motor gestoppt, Sainz vom aktuellen Partner Albon ins Aus mitgenommen. Der positive Aspekt: Hamilton hat auf dem Inselkurs bisher siebenmal gewonnen!

Anhaltende Red-Bull-Unruhe und Verstappen-Gerüchte

Verstappen war auf der 4,361 km langen Kurs am Olympischen Ruderbecken von 1976 die letzten drei Rennen siegreich. Am kommenden Sonntag ab 14 Uhr Lokalzeit (20 MEZ, TV live) tragen die Favoriten andere Namen: Piastri und Norris. Und Super-Max, dem fast täglich eine Wechselstory (zu wem eigentlich?) angedichtet wird, versucht, locker zu bleiben. Das gelingt ihm nur selten oder wenn er – wie in Suzuka und Imola – siegreich ist.

Die internen Bullen-Unruhen und die ewige Suche nach einem vernünftigen Teamkollegen belasten alle. Und Sportchef Marko warnt: «Unser Rückstand auf McLaren wird immer grösser. Das kann selbst der Max-Faktor nicht wettmachen!» Sein fünfter Titel in Serie wäre eine Überraschung. Er wird in England nur noch als 9:1-Favorit gehandelt. Piastri (1,6) und Norris (2,7) sind nicht interessant. Sie überlassen die Sorgen den 3 Weltmeistern.

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