«Sehr riskant, weil praktisch niemand mehr am Berg war»
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Egloff über Andrews 3. Versuch:«Sehr riskant, weil praktisch niemand mehr am Berg war»

Familie von Extrembergsteiger nach Rückkehr «extrem erleichtert»
Everest-Rekordversuch bescherte Egloffs Frau schlaflose Nacht

Karl Egloff kehrt nach 60 Tagen und einem gescheiterten Weltrekordversuch am Mount Everest nach Hause zurück. Die Familie empfängt den Schweiz-Ecuadorianer am Flughafen Zürich mit Blumen und Jubel.
Publiziert: 28.05.2025 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2025 um 21:28 Uhr
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Endlich ist die Familie wiedervereint. Karl Egloff kehrt vom Mount Everest zurück.
Foto: Christian Merz
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Nele BachmannRedaktionelle Mitarbeiterin Sport

Die ganze Familie ist an den Flughafen in Zürich gekommen, um Karl Egloff (44) wieder zu Hause zu begrüssen. Laut jubeln sein Sohn Julian, der Blumen in der Hand hält, und seine Frau Adriane Egloff, als er aus der Gepäckabnahme kommt.

Sogar ein Schild hat die Familie gebastelt. Nach fast 60 Tagen und einem gescheiterten Weltrekordversuch auf dem Mount Everest ist der Schweiz-Ecuadorianer endlich wieder in der Heimat zurück. Das ist für Extremsportler wie den Speed-Bergsteiger alles andere als selbstverständlich, weshalb Egloff sich um so mehr auf diesen speziellen Moment gefreut hatte.

«Schönstes Gefühl ist nach Hause zu kommen»

«Für mich ist das schönste Gefühl von all diesen Projekten, wenn ich meine Familie wieder sehen und umarmen darf und zu Hause dann alles erzählen kann», sagt Egloff zu Blick. Ist das denn kein Widerspruch zwischen dem Risiko, das er am Berg eingeht, und seiner enorm grossen Familienliebe?

«Das ist ein gesundes Gleichgewicht, weil ich weiss, wo meine Grenzen sind. Ich denke, wenn ich keine Familie hätte, wäre ich ein viel grösserer Draufgänger, weil ich schon immer ein Draufgänger war. Und jetzt, wo ich weiss, wo mein Nordpol, also meine Familie ist, muss ich wieder zurück», erzählt Egloff und weder seine Frau noch seine Kinder, scheinen ihm den riskanten Lebensstil übelzunehmen.

«Mit Karl zusammen zu sein, ist wie Achterbahn fahren», schmunzelt seine Frau. «Wir wissen nie, was als Nächstes kommt, doch dafür bewundere ich ihn auch. Ich bin super stolz auf ihn, weil er auch so hart arbeitet für seine grossen Ziele.»

Die Familie ist stolz – obwohl das Ziel nicht erreicht wurde

Wohl auch wegen dieser Liebe zur Familie entschied sich Karl Egloff auf knapp 7000 Metern Höhe seinen FKT-Versuch (Fastest Known Time) abzubrechen. Eigentlich wollte er vom Basislager des Mount Everest (5364 m. ü. M) möglichst schnell bis zum Gipfel und wieder zurück. Doch des Wetters wegen brach er die Aktion ab. «Das erste, was ich machte, nachdem ich die Entscheidung gefällt hatte, war meine Familie anzurufen. Die Unterstützung von ihrer Seite war sofort da. Meine Frau sagte: ‹Danke, dass du wieder nach Hause kommst.›»

Nach dem Anruf sei daheim die Anspannung abgefallen. «Ich konnte endlich wieder frei atmen», berichtet Adriane Egloff. «Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und seinen Tracker verfolgt, um zu sehen, wo er gerade ist. Als er entschied, abzubrechen, war ich extrem erleichtert. Das Ziel wird immer sein, zum Basislager und später nach Hause zurückzukommen».

Welcher Gipfel folgt als Nächstes?

Das sieht auch der Sportler selbst so: «Ich bin dankbar, dass ich hier stehen und meine Geschichte selbst erzählen darf. Der Berg geht nirgendwo hin, er wird immer dort stehen». Heisst das, es wird in Zukunft eine weiteren Everest-Speed-Besteigungsversuch geben?

Darüber möchte Egloff noch nicht zu viel verraten. Doch sein Seven-Summits-Projekt, in dem er für den höchsten Berg jedes Kontinentes eine FKT-Zeit aufstellen möchte, ist noch nicht beendet. Wer weiss, was da noch alles kommt. Zuerst einmal freut sich Egloff jetzt aber auf das erste Frühstück mit seiner Familie seit zwei Monaten.

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