Wieder gab es keinen Sieg für den Doppelmeister und Champions-League-Gewinner. Das 1:2 nach Verlängerung am Freitag daheim gegen Fribourg war die achte Pleite in Folge – mittlerweile sind es sechs in der Meisterschaft, dazu kommen noch zwei in der Champions League. Unfassbar!
Gegenüber der 1:5-Klatsche am Dienstag in Lugano waren zwar Fortschritte zu erkennen. Primär in der ersten Hälfte des Spiels. Aber danach bauten die ZSC Lions wieder ab und in der Summe ist dies dann zu wenig.
Den Finger endlich herausnehmen
Oder wie es Captain Patrick Geering (35) formuliert: «Wir haben zuerst zwei Baby-Steps nach vorne gemacht und dann wieder einen Schritt zurück. Das ist ernüchternd. Jeder von uns hat individuell noch deutlich mehr Reserven. Diese müssen wir anzapfen, denn so reicht es nicht!»
Geering ist der Meinung, dass die anderen Teams derzeit mehr Willen an den Tag legen, «das spiegelt sich dann eiskalt auf der Resultattafel wider. Dies ist inzwischen seit einigen Wochen so – wir müssen diesen Turnaround schaffen. Wir sind in der Pflicht, den Finger endlich herauszunehmen, denn ich habe nicht das Gefühl, dass wir ihn derzeit draussen haben.»
Klartext pro Bayer
Bei dieser Niederlagenserie wird derzeit viel auf Marco Bayer (53) projiziert. Es ist eine alte Weisheit, dass der Trainer das schwächste Glied ist. Doch will die Mannschaft überhaupt mit ihm weiterarbeiten? «Definitiv», antwortet Captain Geering, «letzte Saison haben wir mit ihm gewonnen. Dadurch haben wir dieses Urvertrauen, das es braucht. Jetzt liegt es an uns, ihm den Rücken zu stärken. Das sind auch keine Lippenbekenntnisse, definitiv nicht. Marco ist nicht derjenige, der auf dem Eis den Zweikampf verliert, den Puck nicht rausbringt und dann kachelt es deswegen.»
Trotzdem ist das Derby am Samstag in Kloten nun ein Schlüsselspiel. Eine neunte Niederlage in Folge und dann noch gegen den Kantonsrivalen könnte dann die eine zu viel für Bayer sein. Diese Mechanismen kennen auch die Spieler.
Geering sagt vor dem Derby: «Wir müssen die Energie unserer Fans anzapfen. Wenn wir nur schon halb so viel geben wie unsere Fans, dann schaue ich dem Ganzen positiv entgegen. Das müssen wir jetzt einfach hinbekommen!»