Einst als Loser verspottet
Kehrt Dubé als SCB-Retter nach Bern zurück?

Während Interimscoach Patrick Schöb zunächst an der Bande steht, sondiert der SC Bern den Trainermarkt. Dabei geistert auch der Name von Ex-SCB-Star Christian Dubé herum.
Publiziert: 03.10.2025 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2025 um 17:25 Uhr
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Steht der ehemalige Fribourg-Coach Christian Dubé bald in Bern an der Bande?
Foto: PIUS KOLLER

Darum gehts

  • SCB entlässt Trainer Tapola, sucht Nachfolger. Christian Dubé als möglicher Kandidat
  • Dubé könnte Berns Offensivprobleme lösen und hat Erfahrung mit schwierigen Spielern
  • Unter Dubé erreichte Fribourg zweimal den Halbfinal, SCB seit 2019 nicht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Am Mittwochmorgen beurlaubte der SCB Trainer Jussi Tapola (51) nach der schockierenden 1:5-Niederlage gegen Fribourg. Fürs Erste steht der bisherige Assistent Patrick Schöb (38) an der Bande. Doch verheizen will man das Trainertalent auch nicht. So sondiert Sportchef Diego Piceci parallel den Trainermarkt.

Die Zeiten sind allerdings vorbei, als die üblichen Verdächtigen bereitstanden, wenn ein Trainer gefeuert wurde. Larry Huras, Kent Ruhnke, Hans Kossmann und Co. haben ausgedient. Zudem haben auch in Skandinavien alle Trainer von Format einen Job. Und nordamerikanische Trainer aus dem NHL-Kosmos, die ohne Job dastehen, gibt es zwar genug, kennen Europa aber oft nur von Städtetrips und müssten sich erst an die Gegebenheiten des Schweizer Eishockeys herantasten. Das kann sich der SCB eigentlich nicht leisten.

Derweil geistert der Name eines Trainers durch die Szene, den man in Bern bestens kennt: Christian Dubé (48), der seit seiner Entlassung bei Fribourg im Frühling 2024 keinen Job mehr hat und einst neun Saisons für den SCB stürmte.

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Was würde für Dubé sprechen?

Der Kanadier, der mit einer Schweizer Lizenz spielte, weil schon sein Vater Normand hier beschäftigt war, ist sofort verfügbar, zumal sein Vertrag bei Fribourg nach der letzten Saison ausgelaufen ist. Er dürfte auch bereit sein, den Job vorerst nur bis Ende Saison zu übernehmen.

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DIE SCB-TRAINER DER LETZTEN 20 JAHRE: Nach der Trennung von Jussi Tapola übernimmt der bisherige Assistenzcoach Patrick Schöb.
Foto: keystone-sda.ch

Ihm wäre sicher zuzutrauen, die Berner Offensivprobleme zu lösen. In seiner letzten Saison erzielte Gottéron am meisten Tore der Liga (175). Und sowohl 2022 als auch 2024 zogen die Fribourger unter ihm in den Halbfinal ein. Etwas, was dem SC Bern seit dem Meistertitel 2019 nicht mehr gelungen ist.

Dubé verfügt über Charisma und auch keine Hemmungen, sich ins Scheinwerferlicht zu stellen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, was einer Mannschaft, die unter dem grossen Druck leidet, helfen könnte. In Fribourg war er auch in der Lage, schwierige Spieler wie Chris DiDomenico zu managen. An der Bande steht Dubé zuweilen unter Strom. Ohne Kaugummi würden seine Zähne Schaden nehmen, sagte er einst.

Während Dubé als Spieler vor seinem Wechsel nach Bern als Loser verspottet worden war, konnte er dieses Bild beim SCB korrigieren. 2004 und 2010 wurde er mit den Bernern Meister.

Was würde gegen Dubé sprechen?

Trotz Halbfinal-Einzug und einer beschwingten Quali wurde Dubé am Tag als die Nati mit WM-Silber aus Prag zurückkehrte, bei Fribourg entlassen. Dabei wurde ihm zur Last gelegt, dass er dem Team keine Strukturen implementiert hatte, um im Halbfinal gegen Lausanne bestehen zu können. Kurzfristig dürfte das allerdings kein Problem sein, da Tapola eine Mannschaft hinterlassen hat, die zumindest defensiv weiss, was sie tut. Und im Halbfinal zu scheiterten, wäre für den SCB ein Fortschritt.

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Dass Showman Dubé dazu neigt, sich in den Vordergrund zu stellen, wurde in Fribourg auf Dauer zum Problem. Und beim SC Bern, wo viele Fans auch aus ländlichen Gebieten stammen, sieht man das Hockey-Business eher konservativ. Wie kommt da ein Paradiesvogel, der sich nicht scheut, mit gewagten Outfits an der Bande zu stehen, an?

SCB-Sportdirektor Martin Plüss ist ein Mann, der Wert auf tiefgreifende Analysen, Seriosität und eine Arbeitskultur legt und nichts von Laissez-faire und Wohlfühloasen hält. Wie würde da der lockere Frankokanadier, mit dem er einst zusammenspielte, dazu passen?

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Mannschaft
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ZSC Lions
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