Zur Entlassung von SCB-Trainer Jussi Tapola
Dieser Entscheid war nahezu alternativlos

Der SCB findet keinen Weg aus der Negativspirale. Trainer Jussi Tapola muss in Bern seinen Hut nehmen. Im Kommentar von Stephan Roth erfährst du, warum diese Entscheidung nahezu alternativlos ist.
Publiziert: 01.10.2025 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2025 um 14:23 Uhr
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Jussi Tapola wurde am Mittwochmorgen als SCB-Trainer abgesetzt.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Nach der 1:5-Pleite gegen Fribourg am Dienstag war der SCB zum Handeln gezwungen. Nach der dritten Niederlage war eine Wende zum Guten kaum mehr vorstellbar. Der SCB war in einer Sackgasse. Trainer Jussi Tapola fand keinen Knopf und keinen Hebel, um die Blockade in den Köpfen der Spieler zu eliminieren. Und auch die Mannschaft fand keinen Weg, ihre Probleme selbst zu lösen.

Deshalb war der Entscheid, sich von Tapola zu trennen, nahezu alternativlos, auch wenn man beim SCB versuchte, den Trainer zu stützen und geplant hatte, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern.

Dabei steht es ausser Frage, dass Tapola ein ausgewiesener Fachmann ist. Diese Mannschaft auf Rang 3 zu führen, war eine Leistung. Sonst wäre er seinen Job schon nach dem unverzeihlichen Auftritt im letzten Playoffspiel zu Hause gegen Gottéron losgeworden. Doch der Finne schaffte es in dieser Saison nicht mehr, den enormen Druck und die Negativität, die in Bern seit Jahren herrscht, zu managen.

Die Erfolge der Vergangenheit hängen wie dunkle Wolken über dem SCB und sorgen für eine toxische Atmosphäre. Dabei erinnert der SCB an die Toronto Maple Leafs oder an den tief gefallenen englischen Fussballgiganten Manchester United.

Anspruch und Realität stehen in einem krassen Missverhältnis, auch wenn der SCB (letztmals 2019 Meister) noch nicht so lange wie Toronto (1967) oder ManUnited (2013) auf den grossen Wurf wartet. In diesem Klima gibt ein Sieg keinen Schwung, sondern führt nur zu einem kurzen Durchatmen. Der Stresszustand bleibt. Auf einen Schritt vorwärts folgen zwei zurück.

Dabei hilft auch die von Boss Marc Lüthi zelebrierte SCB-DNA nicht. Mit mehr Einsatz, Arbeitswille und Kampfgeist allein lassen sich Probleme nicht lösen. Da ist es, wie wenn man mit dem Auto im Schlamm steckt und Vollgas gibt.

Drei schnelle Gegentore – SCB erlebt rabenschwarze Minuten
4:23
SC Bern – Fribourg 1:5:Drei schnelle Gegentore – SCB erlebt rabenschwarze Minuten
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
12
25
27
2
HC Davos
HC Davos
10
21
26
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
11
11
23
4
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
11
12
21
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
11
-6
20
6
EV Zug
EV Zug
11
2
20
7
ZSC Lions
ZSC Lions
11
7
20
8
SCL Tigers
SCL Tigers
11
-8
14
9
EHC Kloten
EHC Kloten
12
-6
13
10
EHC Biel
EHC Biel
10
-5
12
11
HC Lugano
HC Lugano
11
-8
11
12
SC Bern
SC Bern
10
-11
8
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
10
-15
7
14
HC Ajoie
HC Ajoie
11
-19
5
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