Andrighetto nach WM-Sieg gegen Dänemark
2:59
«Gerieten nie in Panik»:Andrighetto nach WM-Sieg gegen Dänemark

Das Power-Ranking der WM
Fialas Platzhalter? Moy ist jetzt der Chef!

Resultate sind wichtig, Unterhaltung und Mumm aber auch: das Power-Ranking der Nati-Spieler an der WM in Schweden und Dänemark, geordnet nach Angriffslust, Esprit, Spektakel und Widerstandskraft.
Publiziert: 11.05.2025 um 09:30 Uhr
|
Aktualisiert: 11.05.2025 um 10:57 Uhr
1/7
Ist jetzt der Chef: Tyler Moy führt die Skorer-Meute an.
Foto: Getty Images
RMS_Portrait_AUTOR_504.JPG
Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Dänemark wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung.

1

Tyler Moy, Stürmer, Note 5,5 (zuvor 4,5)

Rechtfertigt sein Aufgebot mit zwei Toren gegen Dänemark endgültig, womit der Aufgebots-Erzählstrang erstmal für beendet erklärt wird. Löst Kollege Marti damit als interner Topskorer ab, was diesem aber ziemlich egal sein dürfte. Beweist vor Riats 4:2 seine Überlegenheit, als er mit einem klugen Querpass alle ausser Riat an der Nase herumführt. Übernimmt damit ganz nebenbei auch die Position als Topskorer des Turniers. Darf man ihn immer noch als Platzhalter für Kevin Fiala bezeichnen?

2

Christian Marti, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

Baut seine Führung in der internen Skorer-Wertung erstmal aus, als er einen Vorstoss mit einem präzisen Zuspiel auf Skorer-Kollege Hischier vollendet. Wird dann von Skorer-Kollege Hofmann durch einen leichtsinnigen Puckverlust in Verlegenheit gebracht, was ihm erst Schädelbrummen und dann auch noch eine Strafe einbringt. Wird im Verlauf der Partie von Tyler Moy als Topskorer abgelöst, was bereits aufkeimende Vergleiche mit Roman Josi unnötig macht.

3

Nico Hischier, Stürmer, Note 5,5 (4,5)

Macht Kollege Marti interimistisch zum internen Topskorer, als er dessen Vorlage für das 1:0 nutzt. Entschliesst sich später, selbst Ansprüche auf die Skorerwertung anzumelden, als er erst für den aufgedrehten Moy auflegt und zuletzt einen Puck ins verlassene Tor der Dänen schiesst. Demonstriert zwischendurch mit magistraler Zweikampfführung immer wieder seine gut ausbalancierte Klasse.

4

Simon Knak, Stürmer, Note 5,5 (5)

Der Anführer der Rabatz-Clique mit Schmid & Baechler, die sich als Plage für gegnerische Abwehrreihen einen Namen macht. Verfügt offensichtlich über unendliche Energiereserven, die er auch noch zielführend in blaue Flecken investiert. Steht unsere Nummer 8 auf dem Eis, blicken gegnerische Abwehrspieler zur Sicherheit lieber zweimal über die Schulter. Man weiss ja nie.

Chef der Rabatz-Clique: Simon Knak (r.).
Foto: AFP
5

Timo Meier, Stürmer, Note 5 (3,5)

Verzichtet wohl in Anbetracht des frühen Turnierzeitpunkts noch auf Tore, verrichtet allerdings zweimal elegant die Vorarbeit für Tore seines ihm immer bekannter werdenden Linienkollegen Moy, was diesem recht gut in den Kram passen dürfte. Typisch Meier: Vor dem Zuspiel auf Moys 3:2 schüttelt er einen dänischen Abwehrbrocken so einfach ab, als ob der aus Pappe wäre.

6

Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5 (5)

Zementiert seine Position als vielseitigster anwesender Nati-Verteidiger mit einer Mischung aus robustem Handwerk und spielerischer Brillanz. Erfindet ad hoc bisher unbekannte Varianten der Angriffsauslösung, was sich die Gegner schonmal an der Glotze ansehen können. Hilft aber nix, weil er für das nächste Spiel bestimmt schon wieder neue Varianten ausgeheckt hat.

7

Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 5 (5)

Verzichtet im Gegensatz zur ersten Partie auf Torvorlagen via Pfosten und beschränkt sich auf Aufräumarbeiten rund um den eigenen Kasten. Der Mann in diesem Kasten (Charlin), kann sich kurz vor Schluss beim Stand von 4:2 auf Siegenthalers Abwehrkünste verlassen, als dieser Siegenthaler eine Grosschance der Einheimischen durch Körpereinsatz gegen die Scheibe verhindert. Dafür gibt es zwar keinen Assist, aber einen Pluspunkt in der Kategorie «Blockierte Schüsse».

8

Denis Malgin, Stürmer, Note 5 (4)

Fällt gegen die Dänen erstmals mit einem beherzten Zurückeilen auf, das einen verdutzten Dänen um den Puckbesitz bringt. Versetzt dann mit einem Haken nach rechts zwei weitere Dänen, die ebenso verdutzt zurückbleiben. Verzichtet gegen die Dänen auf einen Torerfolg, als ihm Meier mit einem wohltemperierten Querpass zum möglichen 5:2 auflegt. Spart sich seine Tore wohl für die nächsten Partien, was für alle ausser ihn selbst kein Problem sein dürfte.

9

JJ Moser, Verteidiger, Note 5 (5)

Wird in der zweiten Partie ähnlich oft eingesetzt, wie im späteren Verlauf der ersten Partie gegen Weltmeister Tschechien. Provoziert durch einen seiner Vorstösse ein Überzahlspiel, als er von einem dänischen Gegenspieler nur noch durch ein perfides Beinstellen gebremst werden kann. Hat die Position neben Glauser fix von Berni übernommen.

10

Dean Kukan, Verteidiger, Note 5 (4,5)

Muss sich gegen die Dänen für seinen Geschmack wohl zu oft als Krisenmanager betätigen, was ihm die Zeit dafür raubt, sich ab und zu in die Offensive einzumischen.

11

Damien Riat, Stürmer, Note 5, (4,5)

Hat sich schnurstracks an die für Normalsterbliche teilweise unzumutbaren Laufwege seiner quirligen Linienkollegen Malgin und Andrighetto akklimatisiert. Wählt dann im richtigen Moment die Variante Stillstand, als er den für ihn teilweise unbekannten Moy in Scheibenbesitz entdeckt und so zu seinem zweiten Turniertreffer kommt. Fabuleux.

12

Sandro Schmid, Stürmer, Note 5 (5)

Mitglied der Rabatz-Clique mit Knak & Baechler, die als Speerspitze des Schweizer Pressings unermüdlich zur Sache kommt. Geht auch in Puckbesitz mit dem gleichen Eifer zur Sache, was die Gegenspieler meist einigermassen ratlos zurücklässt. Frechheit siegt.

13

Nicolas Baechler, Stürmer, Note 5 (4,5)

Kann sich als Schnittstelle innerhalb der Rabatz-Clique mit Knak & Schmid auf seine Künste als Schnittstellen-Manager verlassen, was massgeblich zum guten Ruf des Trios beitragen dürfte. Der Mann ist erst 21 Jahre alt.

14

Christoph Bertschy, Stürmer, Note 4,5 (4)

Brockt sich zwar mit einem etwas übergriffigen Einsatz gegen den dänischen Kollegen mit dem Namen Meyer eine Strafe ein, ist ansonsten aber so einsatzfreudig, dass man ihm ab und zu Einsätze in einer Linie wünscht, die offensiv etwas besser klickt als seine Formation mit Jäger und Hofmann. Bekommt diese Möglichkeit in der Endphase der Partie gegen Dänemark und zeigt dabei viel Esprit.

15

Sven Andrighetto, Stürmer, Note 4,5 (5)

Büsst im Vergleich zu Spiel eins eine halbe Note ein, weil er im Powerplay an der blauen Linie einen Puck vertrödelt, der Goalie Charlin bei seinem WM-Debüt das erste Überraschungsmoment und der Mannschaft ein Gegentor in Unterzahl beschert. Kann die halbe Note im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr wettmachen, weil ihm im Gegensatz zur ersten Partie kein Tor gelingt.

16

Ken Jäger, Stürmer, Note 4,5 (4,5)

Lässt als Dreh- und Angelpunkt der Linie mit Bertschy und Hofmann nichts unversucht, um dieser Formation auch offensiv etwas Leben einzuhauchen. Versteht sich zwar fast blind mit Bertschy, versteht aber oftmals nicht, was Hofmanns Absichten sein könnten, was vor allem an Hofmann liegt.

17

Stéphane Charlin, Goalie, Note 4,5

Dürfte sich bei seinem WM-Debüt gewundert haben, warum man als Goalie bei einer Weltmeisterschaft fast nichts zu tun bekommt. Wird sich dann über die Zustände des Schweizer Powerplays gewundert haben, als er von einem allein auf ihn losstürmenden Dänen ausgetrickst wird und einen Shorthander kassiert. Weiss später besser über die Zustände an einer Weltmeisterschaft Bescheid, weil er plötzlich doch noch einiges zu tun bekommt.

Schlange stehen vor Charlin: Die Nati-Teamkollegen gratulieren zum Sieg beim WM-Debüt.
Foto: freshfocus
18

Leonardo Genoni, Goalie, Note 4,5 (4,5)

Goalie Leo I. hat im ersten Spiel einen Penalty gegen die geschmeidige NHL-Grösse David Pastrnak gehalten. Bleibt trotzdem auf seiner Note und der Fangquote von 82,7 Prozent sitzen, weil er im zweiten Spiel gegen Dänemark als Türchenöffner beschäftigt ist.

19

Michael Fora, Verteidiger, Note 4,5 (4)

Säbelt einmal über eine unberechenbar hüpfende Scheibe, was den einen oder anderen Zuschauer dazu verleitet, die Luft anzuhalten. Zeigt sich im weiteren Verlauf der zweiten Partie aber als sicherer Puckmanager, ohne seine rustikalen Pflichten zu vernachlässigen. Hat mit ein, zwei guten Abschlüssen aus der Distanz etwas Pech, weil der Puck irgendwo hängen bleibt, nur nicht im Tornetz.

20

Andres Ambühl, Stürmer, Note 4 (3,5)

Verzichtet in der 53. Spielminute darauf, den Dänen mit dem 5:2 den Gnadenstoss zu versetzen, was später Kollege Hischier erledigt. Wollte vielleicht den bereits am Boden zappelnden dänischen Torhüter nicht im Stolz verletzen, Tore kann er ja im weiteren Verlauf des Turniers auch noch schiessen. Handelt sich zuvor eine einigermassen unnötige Strafe ein, als er einen Gegenspieler mit dem Büchsenöffner (Tatbestand Hooking, Variante: Stock zwischen die Hände und aushebeln) strafwürdig um den Puck erleichtert.

21

Tim Berni, Verteidiger, Note 3,5 (4)

Unternimmt anekdotisch Vorstösse in die Tiefe der dänischen Zone, wo er den Puckbesitz umgehend an ebendiese Dänen abtreten muss. Kommt bis anhin nicht so recht mit den Eigenheiten der WM zurecht, was ihm im Vergleich zur Auftaktpartie gegen Weltmeister Tschechien noch weniger Eiszeit beschert. Leidet vielleicht darunter, dass sein Servette-Teamkollege und Vorbereitungs-Stammpartner Roger Karrer nicht mehr da ist.

22

Gregory Hofmann, Stürmer, Note 3,5 (4,5)

Verursacht mit einer pomadigen Zweikampfeinlage kurz vor Ende des zweiten Abschnitts einen Puckverlust, der Kollege Marti bei der Aufarbeitung erst einen heftigen Check gegen den Kopf und schliesslich auch noch eine Strafe einbringt. Da müsste der Techniker entschlossener dagegenhalten, wie auch allgemeingültig in Zweikämpfen. Sein Platz in der Linie mit Bertschy und Jäger ist in Gefahr.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?