«Der Typ da hat mir auf die Nase geschlagen»
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«Der Typ hat mich geschlagen»:Video zeigt Szene nach Attacke

Nach Prügel-Attacke auf Frau in Zürcher Tram – jetzt wehrt sich die Polizei
«Klären Nichtausrücken ab, haben erste Anhaltspunkte zum Täter»

Gewalttat in Zürich: Eine junge Frau berichtet, dass sie in der Nacht auf Sonntag in einem Tram attackiert worden sei – und die Polizei half nicht. Ein Video ihrer Schilderungen kursiert derzeit in den sozialen Medien. Nun spricht sie.
Publiziert: 15.09.2025 um 10:18 Uhr
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Aktualisiert: 12:26 Uhr
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Verängstigt schaut die junge Frau in die Kamera.
Foto: Screenshot Instagram

Darum gehts

  • Frau in Zürcher Tram angegriffen, Polizei kam ihr nicht zu Hilfe
  • Täter schlug ohne Vorwarnung zu, couragierte Helfer überwältigten ihn
  • Polizei hat erste Anhaltspunkte zum Täter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Die junge Frau steht blutüberströmt im Zürcher Tram 13. Der Schrecken steht ihr ins Gesicht geschrieben. Im Hintergrund liegt ein Mann auf dem Boden fixiert. . 

Doch was ist passiert? In dem Clip, der auf dem Instagram-Account «Szene isch Zueri» hochgeladen wurde, gibt die Musikerin an, bei der Station Frankental von einem unbekannten Mann zusammengeschlagen worden zu sein. «Ich wurde aus dem Nichts angegriffen. Ich sass einfach nur da, habe ihn nicht mal angeschaut», sagt sie. 

Von der Polizei habe sie keine Hilfe erhalten. «Sie kamen nicht, um mir zu helfen», behauptet die junge Frau. Zwei couragierte Helfer konnten den Angreifer laut ihren Aussagen schliesslich überwältigen und am Boden fixieren. Anschliessend sei er aus dem Tram verwiesen worden. Die Polizeikräfte seien «anderweitig gebunden» gewesen, behauptet die Frau enttäuscht. 

Jetzt meldet sich die junge Frau

Die Aufnahmen verbreiteten sich am Wochenende innert Stunden auf Social Media und sorgen für hitzige Diskussionen. Nun meldet sich die junge Frau persönlich zu Wort. 

«Es geht mir nicht darum, irgendjemandem Vorwürfe zu machen», stellt die Musikerin gegenüber Blick klar. «Ich möchte einfach auf das Thema der Gewalt an Frauen aufmerksam machen.» Der Täter habe unglaublichen Hass in seinem Blick gehabt. «Er sagte mir, dass er mich töten will.»

«Ich stand total unter Druck»

Weil sie sich nicht anders zu helfen wusste, habe sie ein Video veröffentlicht. «Ich dachte, falls etwas Schlimmeres passiert, würde die Community zumindest wissen, wer er war. Ich stand total unter Schock, hatte Angst, dass er mich erneut angreift oder bewaffnet ist.» Zudem wollte sie andere Frauen mit dem Clip warnen. 

«Ich bin nicht dafür verantwortlich, wie die Polizei ihre Kräfte einsetzt. Ich weiss auch nicht, wie die Lage in der Nacht war. Es ist mir jedoch wichtig zu sagen, dass solche Attacken passieren», stellt die junge Frau klar. 

Polizei will Sachverhalt abklären

Die Stadtpolizei Zürich konnte zunächst nicht zum Fall Stellung nehmen. Zwar war die Stadtpolizei Zürich zeitgleich mit einem Grosseinsatz am Kasernenareal beschäftigt, wo sich Besetzer Ausschreitungen mit der Polizei lieferten, jedoch blieb eine Anfrage bei der Stadtpolizei Zürich zu jener Nacht am Sonntag und am Montag ergebnislos. 

Der Grund: Die Entscheidungsträger, die in jener Nacht im Einsatz standen, seien aufgrund ihres freien Tages nicht erreichbar gewesen. Dies sei aber zwingend notwendig, um den Sachverhalt sauber abzuklären. Man könne frühestens am Dienstag weiter informieren, heisst es weiter. Blick hält dich auf dem Laufenden. 

Am Montagnachmittag äussert sich die Stadtpolizei schliesslich gegenüber Blick etwas genauer: «Die betroffene Frau hat in der Zwischenzeit eine Anzeige erstattet. Wir haben in Bezug auf den Täter diverse Anhaltspunkte und haben die Ermittlungen aufgenommen. Bezüglich des von der Betroffenen geschilderten Nichtausrückens klären wir jetzt intern ab, wie sich das Ganze aus unserer Sicht zugetragen hat.»

Diskussionen im Netz

Das Video der jungen Frau sorgte innert Stunden für grosse Aufmerksamkeit. «Ich höre immer mehr, wie Frauen im öffentlichen Verkehr belästigt werden. Leute, zeigt Empathie», schreibt eine Userin in den Kommentaren.

Eine weitere Nutzerin schreibt: «Ich fühle mich echt nicht mehr sicher im öffentlichen Verkehr.»

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