Flugzeug rast im Wallis durch Skitourengruppe
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Unglaubliches Video:Flugzeug rast im Wallis durch Skitourengruppe

Fluglehrer zum Schock-Video vom Monte Rosa
«Sind Tourenfahrer auf dem Gletscher, wird nicht gelandet!»

Am Monte Rosa entgeht eine Skitourengruppe knapp einer Katastrophe. Ein Experte kritisiert das gefährliche Verhalten des Piloten. Die Behörden ermitteln.
Publiziert: 29.04.2025 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2025 um 11:09 Uhr
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Michael Estermann (68) ist seit 35 Jahren Fluglehrer und sagt zum Vorfall am Monte Rosa: «Der Pilot hätte nicht landen dürfen.»
Foto: zVg

Darum gehts

  • Ein Gletscherfluglehrer sagt über das Manöver am Monte Rosa: «Er hätte nicht in der Nähe der Skitourengänger landen dürfen»
  • Das Bundesamt für Luftfahrt (Bazl) hat ein Verfahren eröffnet
  • Der Pilot entschuldigt sich für den schweren Einschätzungsfehler bei der Gletscherlandung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MeierJournalistin News

Das riskante Manöver eines Piloten auf der Schweizer Seite des Monte Rosa schockiert nicht nur die anwesenden Skitourengänger. In rund 4000 Metern Höhe landet am Samstag ein Gletscherflugzeug. Der italienische Alpinist Luca Calzone filmt die Szene und stellt das Video später ins Netz. Zunächst hält er die Aktion für eine Notlandung. Doch dann startet das Flugzeug durch – mitten durch die Gruppe von Skitourengängern. Sie entgehen nur knapp einer Katastrophe. «Das ist Wahnsinn», ruft Calzone im Video entsetzt.

Als gefährlich stuft auch Michael Estermann die Szene ein. Der 68-Jährige ist seit 35 Jahren Gletscherfluglehrer. «In unseren Schulungen instruieren wir die Schüler ganz klar: Wenn es Tourenfahrer auf dem Gletscher hat, wird nicht gelandet!», erklärt er gegenüber Blick. Dann müsse der Pilot auf einen anderen Landeplatz ausweichen.

Zum konkreten Fall sagt Estermann: «Er hätte nicht in der Nähe der Skitourengänger landen dürfen. Tut er dies dennoch, hätte er oben anhalten und warten müssen, bis sie weg sind. Oder so starten, dass er nicht direkt durch die Leute hindurchfährt.»

Es gibt nur einen Versuch

Fliegen in den Alpen, nahe der Felsen, sei sehr anspruchsvoll. Wind und Schneeverhältnisse können zum Problem werden. Estermann spricht von «Hochpräzisionsfliegerei». «Man hat nur einen Anflug gut, der muss beim ersten Mal stimmen.» Dem Fluglehrer ist wichtig, dass der Ruf der Gletscherpiloten nicht unter dem Vorfall leidet. «Wir halten unsere Schüler stets an, Rücksicht auf Mensch und Natur zu nehmen», betont er.

Warum der Pilot am Monte Rosa dieses gefährliche Manöver durchführte, ist unklar. In einem englischsprachigen Brief an seine «lieben Piloten- und Bergkollegen», der am Dienstag von italienischen Medien veröffentlicht wurde, entschuldigt er sich. Und spricht von «einem schweren Einschätzungsfehler», den er sofort der zuständigen Stelle gemeldet habe.

«Es tut mir zutiefst leid für die Gemeinschaft, die ich über alles liebe. Ich hoffe, dass dies keinem von euch jemals passiert», fügte der Mann hinzu. Weiter gibt er an, seit 45 Jahren zu fliegen und 2015 die Ausbildung für Landungen und Starts auf Gletschern absolviert zu haben.

Sust untersucht den Beinahe-Crash

Bei der Maschine handelt es sich um eine auf den Genfer Aeroclub registrierte Piper SuperCub Pa18. Sie sei zum Zeitpunkt des Vorfalls privat genutzt worden, schreibt der Aeroclub in einer Mitteilung.

Der Fall liegt nun bei der schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust. Das Bundesamt für Luftfahrt (Bazl) hat ein Verfahren eröffnet, um den Sachverhalt zu klären. Dem betroffenen Piloten drohen eine strafrechtliche Sanktion und ein befristeter Entzug seiner Lizenz.

Auch der Aeroclub Genf hat intern eine Untersuchung eingeleitet, «um zu verhindern, dass sich ein solches Ereignis wiederholt.». An einen ähnlichen Vorfall kann sich Estermann nicht erinnern: «Sowas habe ich noch nie gehört oder gesehen.»

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