Darum gehts
- Platten fallen in Reinacher Schule von der Decke, verletzen mehrere Schüler
- Augenzeuge berichtet von Schock und Respekt vor Schulbesuch am nächsten Tag
- 4 Schüler leicht verletzt, Bereich abgesperrt, Überprüfung ab Donnerstag geplant
10-Uhr-Pause im Centralschulhaus der Kreisschule Aargau in Reinach AG: Auf der 3. Etage rieselt plötzlich Putz von der Decke, dann lösen sich mehrere Deckenplatten und fallen in Richtung Boden.
Die Folge: Mehrere Personen werden verletzt, wie aus einem Schreiben der Schule an die Eltern, das Blick vorliegt, hervorgeht. «Unglücklicherweise wurden 4 Schüler/innen von den herabfallenden Teilen des Deckenverputzes und der Deckenverkleidung getroffen und leicht verletzt», heisst es. Man wünsche den Schülerinnen und Schülern gute Besserung.
Bereich abgesperrt
Ein Augenzeuge berichtet gegenüber «20 Minuten»: «Ich stand zwei Meter von meinem Kollegen entfernt, als die Platte auf ihn herunterfiel.» Das Opfer ist demnach 15 Jahre alt. Ein weiteres Mädchen soll an der Schulter getroffen worden sein, ein anderes Mädchen erlitt dem Schüler zufolge eine Panikattacke. «Sie haben aber alle Glück im Unglück gehabt.»
Die Schule bestätigt den Vorfall auf Blick-Anfrage. «Die Lehrpersonen haben unmittelbar mit den Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler Kontakt aufgenommen und das weitere Vorgehen und die medizinische Versorgung abgesprochen», schreibt die Gesamtschulleitung in einer Medienmitteilung.
In dem Schreiben, das Blick vorliegt, heisst es weiter, dass entschieden wurde, die letzte Unterrichtsstunde ausfallen zu lassen. «Gemeinsam mit dem zuständigen Architekturbüro und den Hauswarten wurde der betreffende Bereich abgesperrt, begutachtet und nach der Ersteinschätzung über das weitere Vorgehen entschieden. Der Deckenbereich werde ab Donnerstag «an neuralgischen Stellen» überprüft. Die Schülerinnen und Schüler sollen den abgesperrten Bereich im Treppenhaus nicht betreten. Die Überprüfungsarbeiten werden während des Unterrichts durchgeführt.
Eine Meldung zu dem Vorfall liegt der Kantonspolizei Aargau nicht vor, wie Mediensprecher Bernhard Graser auf Anfrage mitteilt. Offenbar war kein Einsatz der Ambulanz vonnöten.
«Wir waren komplett unter Schock», sagt der Augenzeuge dennoch. «Ich habe schon etwas Respekt, morgen wieder zur Schule zu gehen.»
Auffangnetze montiert
Wie die Gesamtschulleitung in einer weiteren Medienmitteilung am Donnerstag mitteilt, wurde der Schulbetrieb am Donnerstag ab der 10-Uhr-Pause erneut unterbrochen – «um weitere neuralgische Punkte zu überprüfen und den verbliebenen losen Verputz bei der Einsturzstelle zu entfernen». Die Eltern wurden über das Aussetzen des Schulbetriebs informiert. Ab Freitag soll ein normaler Schulbetrieb wieder möglich sein.
«Als zusätzliche Vorsichtsmassnahme werden Auffangnetze an den neuralgischen Stellen montiert, um die Sicherheit zu gewährleisten», kündigt die Gesamtschulleitung an. «Eine Gefahr durch Asbestbefall aufgrund der herabgestürzten Deckenstücke und der damit verbundenen Staubentwicklung war gemäss Schadstoffbericht, welcher vor den Renovationsarbeiten im Jahr 2019 erstellt wurde, nie gegeben. Weitere detaillierte Überprüfungen und Analysen zum Vorfall werden in den nächsten Tagen und Wochen stattfinden, um die Ursache zu ermitteln und die nötigen Massnahmen einzuleiten», heisst es weiter.