Darum gehts
- Neue Information zum Unfallhergang sollen ersten Eindruck in Geschehen liefern
- Die Indizien sprechen für einen Unfall
- Der Fan verlor sein Bein
Anfang Monat gewann der FC Basel den Cupfinal gegen den FC Biel. Doch die Feier hielt nicht lange an: Nur kurze Zeit nach dem Schlusspfiff verunglückte am Bahnhof Wankdorf BE ein Fan des FC Basel schwer.
Bei der Kollision mit einem Zug verlor der Mann ein Bein. Ein Bericht von CH Media zeigt nun auf, wie es zu dem Unfall kam. Trotz vieler Behauptungen zum Unfallhergang in den sozialen Netzwerken – darunter angebliches Gedränge auf den Perrons und zu früh abfahrende Züge – wird immer klarer, dass der Unfall genau das war: ein Unfall.
Das verraten Daten über die Extrazüge
Nach dem Spiel strömten Massen zu dem 500 Meter entfernten Bahnhof in Wankdorf. Viele wollten die Mannschaft zu Hause in Basel feiern und nahmen dafür die von den SBB bereitgestellten Extrazüge, so der CH-Media-Bericht.
Der letzte Extrazug soll demnach um 17.30 Uhr abgefahren sein. Das geht aus internen Daten hervor, die CH Media vorliegen. Die Recherchen zeigen: Keiner der Züge ist zu früh abgefahren, wie viele in den sozialen Medien zuvor behauptet hatten. Da nicht alle Fans die Extrazüge erwischten, darunter auch das Opfer des Unfalls, boten die SBB erneut spontan einen Extrazug auf.
Mit dem Arm hängengeblieben
Zeitgleich fuhren die Züge für die Fans des FC Biel ebenfalls am Bahnhof Wankdorf ab. Die Kantonspolizei Bern gewährleistete mit einer Dosierung der Personen, dass der Bahnhof zwar gut gefüllt, jedoch zu keiner Zeit gefährlich verstopft gewesen sei, wie ein Sprecher der Polizei gegenüber CH Media bestätigte.
Der spontan einfahrende Extrazug wurde dem Unfallopfer zum Verhängnis. Eine Überwachungskamera soll den Unfallhergang gefilmt haben. Als der Zug auf Höhe des Opfers durchfuhr, streifte dieser mit seinem Arm den Zug, verkeilte sich und rutschte zwischen Perron und Zug. Dass Dritte involviert waren oder ein besonders dichtes Gedränge auf den Gleisen zum Unfall geführt hat, ist auf den Bildern laut CH Media nicht ersichtlich. Deshalb sehen die SBB auch keinen Handlungsbedarf für weitergehende Schutzmassnahmen.
Der FC Basel sagte aus Solidarität die geplante Cupfeier ab. «Als sich bestätigt hat, dass ein Fan schwer verletzt wurde, haben wir entschieden, dass wir unmöglich auf dem Balkon feiern können. Die Fans haben es wohlwollend aufgenommen. Da hat jeder Verständnis, dass die Gesundheit vorgeht», so Mediensprecher Remo Meister zu Blick. Der FCB wünscht dem Fan viel Kraft für seinen weiteren Weg, wie er auf X mitteilte.