Darum gehts
- Schweizer gegen Zugeständnisse trotz hoher Importzölle aus den USA
- Mehrheit für stärkere Zusammenarbeit mit EU, SVP-Anhänger dagegen
- 1260 Personen in der Schweiz vom 5. bis 11. August befragt
Knapp zwei Drittel der Befragten fänden, dass sich die Schweiz nicht unter Druck setzenlassen sollte – auch wenn das einen Zollsatz von 39 Prozent bedeute. Das teilt das Meinungsforschungsinstitut Yougov am Mittwoch mit. Um die Importzölle abzuwenden, habe sich nur ein Viertel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer für Zugeständnisse ausgesprochen.
Zwei Drittel der befragten Schweizerinnen und Schweizer rechnen laut der Erhebung damit, dass der neue Zollsatz der Wirtschaft deutlich schaden wird. Lediglich fünf Prozent seien der Meinung, dass die Schweizer Wirtschaft dadurch keinen oder nur einen geringen Schaden nehmen werde.
Vermehrt auf eigene Produkte konzentrieren
Die Hälfte der Befragten sei zudem der Ansicht, dass die Schweiz sich künftig vermehrt auf eigene Produkte konzentrieren sollte, obschon dies zu höheren Preisen in der Schweiz führen könnte. 41 Prozent sprechen sich laut Yougov dagegen aus, dass Schweizer Unternehmen grössere Investitionen in den USA tätigen sollten. 15 Prozent der Befragten seien dafür.
Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts herrscht über die politischen Lager hinweg grösstenteils Konsens, wie die Schweiz auf die von den USA erhobenen Importzölle reagieren sollte.
Stärkere Zusammenarbeit mit EU
Eine Ausnahme bildete die Frage, ob die Schweizer Regierung aufgrund der aktuellen Lage stärker mit der Europäischen Union kooperieren sollte. Am deutlichsten dagegen sprachen sich gemäss Yougov die Anhängerinnen und Anhänger der SVP aus. Insgesamt sei aber etwas mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmenden für eine stärkere Zusammenarbeit.
Für die Erhebung befragte das Institut nach eigenen Angaben 1260 Personen in der Schweiz. Die Umfrage wurde vom 5. bis 11. August durchgeführt, also noch während die Landesregierung versuchte, den Zollsatz zu mildern.