Flugreise von Grünen-Ständerätin Vara sorgt bei Bürgerlichen für rote Köpfe
«Wasser predigen und Wein trinken, das geht nicht»

Die Grünen-Ständerätin Céline Vara flog für Luxusferien in den Oman. Jetzt hagelt es Kritik von bürgerlicher Seite.
Publiziert: 03.05.2025 um 15:37 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2025 um 17:42 Uhr
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Nach ihrer Wahl reiste die Grünen-Ständerätin Céline Vara für Ferien in den Oman.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Flugreise von Grünen-Politikerin löst Kritik aus
  • Bürgerliche Politiker werfen ihr Doppelmoral und Inkonsequenz vor
  • Bei den Grünen schweigt man dagegen mehrheitlich
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Deborah BischofRedaktorin Politik

Wenn eine Grünen-Politikerin für einen Luxusurlaub in den Oman fliegt, sorgt das schnell für rote Köpfe. Das muss derzeit Céline Vara (40, NE) erleben. Denn als Grünen-Ständerätin gehört sie jener Partei an, die politisch vehement für den Klimaschutz einsteht und das Fliegen unattraktiver machen will. Trotzdem liess Vara es sich nicht nehmen, per Flugzeug in den Oman zu reisen.

Das wirft die Frage auf: Kann man das eine fordern und das andere machen?

Nein, ist man auf bürgerlicher Seite überzeugt. «Wasser predigen und Wein trinken geht nicht», sagt SVP-Nationalrat Christian Imark (43, SO). Man könne nicht den Leuten ein schlechtes Gewissen einreden, alles verteuern und dann selbst in die Luxusferien fliegen.

Nicht den Moralapostel spielen

Das sei kein Einzelfall, so Imark weiter. «Es sind immer die Linken, die am lautesten schreien und dann selbst herumfliegen. Offenbar hat die linke Politiker-Kaste mehr Rechte als das gemeine Volk.»

Auch bei der FDP stösst die Reise auf Unverständnis. «Ich finde es ein sehr schönes Land und eine gute Wahl», sagt FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (43, BE). Was aber nicht gehe, sei danach den Moralapostel zu spielen. «Dann soll man auch dazu stehen und das allen gönnen», so Wasserfallen.

Bei den Grünen hält man sich dagegen bedeckt. Mehrere Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentarier wollten sich auf Anfrage gar nicht äussern. Von einem «grossen Dilemma» spricht Grünen-Nationalrätin Christine Badertscher (43, BE). «Als Politikerinnen haben wir eine Vorbildfunktion, die sich jedoch nicht immer einhalten lässt», sagt sie. Auch sie komme als Mitglied der aussenpolitischen Kommission nicht immer um das Fliegen herum. Privat versuche sie aber, es so gut wie möglich zu vermeiden. «Es geht mir vor allem um das Bewusstsein», so Badertscher. So habe sie etwa kein Verständnis für Flüge innerhalb von Europa, weil sich diese Strecken auch mit dem Zug zurücklegen liessen.

Kritik auch auf Social Media

Auch auf «X» kommt die Ferienreise der Grünen-Ständerätin nicht gut an. So schreibt etwa der Zürcher SVP-Kantonsrat und -Fraktionschef Tobias Weidmann (43): «Wann beenden wir endlich diesen Klimawahn? Die Grünen glauben ja selbst nicht mehr dran!»

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Ähnlich klingt es bei einigen Gemeinderäten aus der Westschweiz sowie vielen Userinnen und Usern. In den Kommentaren ist etwa die Rede von Inskonsequenz, Heuchelei oder Doppelmoral. Bisher kaum geäussert hat sich Céline Vara selbst. Gegenüber Blick sagte sie lediglich: Das sei Privatsache.

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