Darum gehts
- Kévin Germanier gestaltet über 200 Kostüme für Eurovision Song Contest Basel
- Upcycling: 80 Prozent der Entwürfe aus bestehenden Materialien wie Caritas-Läden
- Pro Moderatorin etwa 50 Entwürfe, kürzester Kostümwechsel dauert 5 Sekunden
Letztes Jahr entwarf er über 120 Kostüme für die Schlusszeremonie der Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt, im Januar präsentierte er die erste Haute-Couture-Kollektion seiner Marke Germanier an der Fashion Week Paris. Nun steht der Walliser Modemacher Kévin Germanier (33) inmitten seines nächsten Mega-Projekts: Er gestaltet als Head of Costume über 200 Kostüme für den Eurovision Song Contest in Basel.
«Das geht nur mit Mate und Kaffee», sagt der Designer aus Granges VS mit einem Lachen an einem kleinen Mediengespräch in der St. Jakobshalle in Basel. «Wer den ESC noch nie von innen erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie viel Aufwand dahintersteckt.» Gemeinsam mit einem fast 20-köpfigen Team arbeitet er an den Kostümen der Hosts Michelle Hunziker (48), Hazel Brugger (31) und Sandra Studer (56), aber auch der diversen Tänzerinnen und Tänzer der Eröffnungs-, Pausen- und Schlussnummern.
Nur wenige Details zu den Outfits der Hosts
«Verraten, wie oft die Moderatorinnen die Kostüme wechseln, darf ich leider nicht», sagt der Designer, dessen Kreationen bereits Grössen wie Beyoncé (43), Taylor Swift (35) und Lady Gaga (39) trugen. «Aber insgesamt haben wir sehr viele Kostümwechsel. Bei den Tänzerinnen und Tänzern dauert der kürzeste nur fünf Sekunden! Das muss dann wie bei einem Stripper mit Klettverschluss funktionieren», erzählt Germanier.
Angefragt wurde Germanier im November 2024, als er in den Ferien in der Wüste Nevadas war. «Nach den Olympischen Spielen reizte es mich, auch Teil der olympischen Spiele der Musik, dem ESC, zu werden. Also reichte ich meine Bewerbung ein.» Vor wenigen Tagen habe er erfahren, dass er der einzige von der SRG angefragte Modemacher war. «Das ist ein schönes Kompliment», sagt er.
80 Prozent wiederverwendete Materialien
Kévin Germanier ist für seine extravaganten, farbigen und teils kitschigen Kreationen, aber auch für Upcycling bekannt. Das heisst: Er nimmt alte Kleidung oder Stoff und gibt ihn ein neues Leben. Das wird man auch beim ESC sehen, 80 Prozent der Entwürfe sind aus bestehenden Materialien: «Mein Team und ich haben sämtliche Caritas-Läden des Landes, zahlreiche Brockenhäuser und Heilsarmee-Läden nach alten Klamotten abgeklappert. Und auch im Fundus des SRF gestöbert.»
Wichtig ist ihm aber zu betonen, dass hinter dem ESC-Auftrag nicht seine Modemarke stecke. «Ich bin als Person Head of Costumes, die Marke bleibt separat.» Das gebe ihm auch den Raum, völlig unerwartete Dinge zu machen. «Es gibt tatsächlich vieles, was ich so mit meiner Marke nicht entwerfen würde.»
Germanier zufrieden mit den Outfits der Hosts
Am Sonntag probten die Hosts Hunziker, Brugger und Studer zum ersten Mal in ihren Outfits. «Ich habe dann die Kostüme zum ersten Mal am Bildschirm gesehen und bin froh, sagen zu können, dass es genau so herausgekommen ist, wie ich es wollte.» Genaue Details gibt er nicht preis. Aber: «Es ist verdammt mutig. Ich dachte nur: Wow! Und ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass sie dem zugestimmt haben.» Dazu musste er den Moderatorinnen gut zusprechen: «Ich sagte zu ihnen: Lasst mich Schwarz tragen, ihr habt den Glitzer.»
Die drei ESC-Hosts werden aber nicht in ihre Outfits gedrängt, hält Germanier fest. «Wir hatten einen Austausch mit allen Personen. Pro Host hatten wir etwa 50 Entwürfe und schauten, was zur Person am besten passt.» Und auch noch heute gebe es Änderungen, erst kürzlich wurde aus einem Kleid eine Hose geschnitten. «Wir liegen gut im Zeitplan, da liegen auch solche Anpassungen drin.»
Details für ESC-Fans
Für die Outfits der am Wettbewerb teilnehmenden Acts aus den verschiedenen Nationen sind die Delegationen selbst verantwortlich. Was genau die Moderatorinnen und auch die Tanzcrew am ESC tragen werden, wird erst nächste Woche publik. Es gebe auch Zusammenarbeiten mit lokalen Designern, verrät Germanier. «Und wir haben kleine ESC-Details in die Kostüme eingebaut. Das wird spannend zu sehen, wie vielen Leuten diese auffallen.»
Was meint die künstliche Intelligenz?
Blick hat die Google-KI Gemini gefragt, wie die Entwürfe von Kévin Germanier für den ESC aussehen könnten. Das sind die Ergebnisse:
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