Darum gehts
- Eurovision Song Contest 2025 in Basel: Schweden, Österreich und Frankreich sind Favoriten
- Schwedischer Beitrag feiert Saunakultur, österreichisches Lied ist ein Mix aus Oper und Pop
- Schweden hat mit fast 40 Prozent die besten Gewinnchancen beim ESC
Nur noch wenige Tage, bis der Gewinner oder die Gewinnerin des Eurovision Song Contests 2025 in Basel gekürt wird. Jahr für Jahr geben die Wettquoten eine gute Übersicht, wer am grössten Musikwettbewerb triumphieren könnte. Aber es gibt auch Ausnahmen. Wir blicken auf die aussichtsreichsten Acts für Basel. Die Webseite Eurovisionworld.com stellt jeweils einen Querschnitt der Wettbüros ins Netz und gibt so Aufschluss über die Acts mit den grössten Gewinnchancen.
Schweden: «Bara bada bastu» von Kaj
Immer wieder ein sicherer Wert sind die Schweden, doch in diesem Jahr schickt das skandinavische Land nicht den typischen Pop, sondern einen humoristischen Beitrag. Mit der Finnland-schwedischen Komik-Truppe Kaj und dem Lied «Bara bada bastu» setzt Schweden zum ersten Mal seit der Aufhebung der Landessprachenpflicht auf einen Song auf Schwedisch. Der Titel ist ein Mix aus Pop-Elektro- und Folkklängen und feiert im Text die Saunakultur. Das überzeugte schon beim schwedischen Vorentscheid: Kaj setzten sich dort gegen den hochfavorisierten ESC-Gewinner von 2015, Måns Zelmerlöw (38), durch. Ob es auch in Basel klappt? Sie haben mit fast 40 Prozent Gewinnchancen die besten Aussichten.
Österreich: «Wasted Love» von JJ (24)
Mit Operngesang will der Countertenor JJ möglichst viele «12 Points» holen. In seinem Lied singt der in Dubai aufgewachsene Wiener über eine verflossene Liebe, rund zweieinhalb Minuten dramatisch als klassische Ballade, am Ende mit einem Rave-Teil. Dieser Mix aus modernen Beats mit Opernklängen verhalf schon Nemo (24) im letzten Jahr zum Sieg. Der Vergleich sei für ihn eine grosse Ehre, sagte JJ im Interview mit Blick. «Allerdings ist mein Song ein klassischer Song mit Pop-Elementen, bei Nemo war das andersrum. Und ich denke, auch künstlerisch sind wir ganz anders unterwegs.» JJ hat übrigens mit Pele Loriano, musikalischer Leiter der Schweizer ESC-Delegation, auch ein Schweizer Management. Würde JJ gewinnen, bliebe also der Sieg – zu einem gewissen Grad – auch in der Schweiz.
Frankreich: «Maman» von Louane (28)
Für Louane erfüllt sich mit der ESC-Teilnahme ein grosser Familientraum. Schon mit ihrer Mutter, mit der sie den Eurovision Song Contest als Kind geschaut hat, sprach die Musikerin über eine allfällige Teilnahme. Leider starb ihr Mami im Jahr 2014, als Louane 17-jährig war. Nun widmet sie ihr den Song «Maman». Die gefühlvolle Ballade präsentierte sie im März bei einem Rugby-Spiel und legte eine beeindruckende Show hin. Ihre ESC-Performance werde aber ganz anders, sagte sie im Gespräch mit Blick. Zu viel verraten wollte sie aber nicht. Sorgt Louane für einen Gänsehautmoment und holt für sich und ihr Mami den ESC-Sieg? Das wird sich am 17. Mai 2025 zeigen.
Oder doch jemand anderes?
Nach Beginn der Proben könnten die Wettquoten wieder durcheinandergewürfelt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Sieg von Conchita Wurst (36) mit «Rise Like a Phoenix» im Jahr 2014. Vor ihrem Halbfinal-Auftritt galt sie noch als Aussenseiterin, im Finale ging sie als strahlende Siegerin hervor. Werden wir diese Situation auch in Basel sehen? «Es gibt auch eine Choreographie mit Gerüsttürmen. Letzteres ist sehr einzigartig, und ich denke, das wird das Halbfinale, in dem dieser Beitrag ist, sehr aufwühlen», versprach Wettbewerbsproduzent Christer Björkman (67) im Interview mit Blick. Heute ist bekannt, dass er damit den Auftritt des zypriotischen Acts Theo Evans (27, «Shh») meinte. Während dieser Beitrag in den Wettquoten nicht in den Top 10 liegt, werden der Israelin Yuval Raphael (24, «New Day Will Rise», Platz 4) und dem Niederländer Act Claude (21, «C'est la Vie», Platz 5) gute Chancen zugerechnet.