Die Aktion des Theater Neumarkts bleibt nicht ohne politische Folgen. Heute Mittwoch Morgen verschickte die Stadtzürcher SVP ein Communiqué, in welchem sie die Streichung der Gelder fordert. «...zu was nun aber über die Homepage www.schweiz-entkoeppeln.ch, unter dem Impressum des mit total 5.4 Millionen Franken von allen Stadtzürcher Steuerzahlern subventionierten Theaters Neumarkt, aufgerufen wird, ist an dumpfer Primitivität nicht mehr zu übertreffen.» Die SVP der Stadt Zürich protestiere in aller Form und mit Vehemenz gegen «die agitatorische Hetze gegen Roger Köppel», bei der man sich gar fragen müsse, ob nicht allenfalls auch die persönliche Integrität direkt angegriffen werde. «Zudem fordert die SVP der Stadt Zürich von Stadt und Kanton Zürich die sofortige Einstellung jeglicher Subventionen an das Theater Neumarkt und Kündigung der entsprechenden Verträge.»
Die Aktion des Theater Neumarkts bleibt nicht ohne politische Folgen. Heute Mittwoch Morgen verschickte die Stadtzürcher SVP ein Communiqué, in welchem sie die Streichung der Gelder fordert. «...zu was nun aber über die Homepage www.schweiz-entkoeppeln.ch, unter dem Impressum des mit total 5.4 Millionen Franken von allen Stadtzürcher Steuerzahlern subventionierten Theaters Neumarkt, aufgerufen wird, ist an dumpfer Primitivität nicht mehr zu übertreffen.» Die SVP der Stadt Zürich protestiere in aller Form und mit Vehemenz gegen «die agitatorische Hetze gegen Roger Köppel», bei der man sich gar fragen müsse, ob nicht allenfalls auch die persönliche Integrität direkt angegriffen werde. «Zudem fordert die SVP der Stadt Zürich von Stadt und Kanton Zürich die sofortige Einstellung jeglicher Subventionen an das Theater Neumarkt und Kündigung der entsprechenden Verträge.»
Seite heute wird die Schweiz «entköppelt». Oder zumindest fordert das die neue Webseite www.schweiz-entköppeln.ch. Hier können die User dem bestgewählten Nationalrat der Schweiz (178'090 Stimmen) Flüche an den Hals wünschen.
717 Flüche wurden bis zur Erstellung dieses Artikels bereits verschickt. Am beliebtesten sind:
- Zwanghaftes Onanieren (151 Stimmen)
- Inkontinenz (113)
- Impotenz (106)
- Blitzschlag (76)
- Maul- und Klauenseuche (75)
- Schizophrenie (50)
- Auf den hinteren Rängen folgen: Autounfall, Alzheimer (fortgeschritten), Querschnittslähmung und Ebola.
Hinter der Seite stehen Künstler Philipp Ruch und die Macher des Zürcher Theater Neumarkt, die für ihre Performance am 18. März werben. Laut den Theatermachern ist der «Weltwoche»-Verleger vom Geist Julius Streichers, dem «Stürmer»-Herausgeber und rassistischen Hetzer, besessen. Und den gelte es auszutreiben.
Voodoo-Priester aus Kamerun einfliegen
Weiter heisst es auf der Seite: «Der erfahrene Exorzist Reto Bastian De Samoto wird in einer strengkatholischen Prozession mit dem Schweizer Volk zum Privatdomizil von Roger Köppel nach Küsnacht vordringen. In einem streng rituellen Ablauf wird Streichers Geist aufgeschlitzt. Wir fordern alle Menschen dazu auf, stinkende Fische mitzubringen!»
Und weil doppelt genäht besser hält, werde zusätzlich ein «renommierter Voodoo-Priester aus Kamerun» eingeflogen, der Köppel endgültig verfluchen wird.
Auch wenn man jetzt den Theaterleuten attestieren wollte, die künstlerische Freiheit auszuloten und die Aktion humoristisch zu meinen, mag der SVP-Nationalrat selber nicht lachen.
«Das zeigt, wie primitiv der subventionierte Kulturbetrieb ist»
Auf eine Anfrage von BLICK antwortet Köppel per SMS: «Die Aktion zeigt einfach, wie unglaublich primitiv der subventionierte Kulturbetrieb ist!»
Schliesslich ist es nicht das erste Mal, dass Köppel Opfer von Künstler Philipp Ruch wird. So rief der deutsch-schweizerische Philosoph letzten September in einer Anzeige: «Tötet Roger Köppel!». Das Schock-Inserat erschien damals im Schweizer Strassenmagazin «Surprise» (BLICK berichtete). «Er muss sterben», sagte Ruch damals. «Im Namen der Menschheit.»
Danach ermittelte die Staatsanwaltschaft - und entschied im Sinne der Künstler: Der Mordaufruf sei klar als künstlerische Darbietung zu erkennen gewesen.
Das Strassenmagzin «Surprise» hatte sich im nachhinein entschuldigt. (bö)