Weniger Alkohol, weniger Abfall, pure Fussball-Freude
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Blick fühlt den EM-Puls:Weniger Alkohol, weniger Abfall, pure Fussball-Freude

Wie nachhaltig ist die Women's Euro wirklich?
Anreise mit dem Zug, aber Aludosen im Stadion

Die Uefa hat sich für die Austragung der Women's Euro 2025 in der Schweiz Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Wo die Frauenfussball-EM in Sachen Klimaschutz auf gutem Weg ist und bei welchen Klimazielen es noch hapert.
Publiziert: 11.07.2025 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2025 um 12:23 Uhr
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Die Euphorie in der Schweiz an der diesjährigen Women’s Euro ist so gross wie nie.
Foto: imago/Beautiful Sports

Darum gehts

  • Die Uefa setzt bei der Frauen-EM 2025 auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Massnahmen
  • Gratis-ÖV-Anreise für Fans – Teams reisen klimaneutral zwischen den Spielorten
  • 8 Austragungsorte verpflichten sich zu konkreten Klimaschutzmassnahmen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Evelyne RollasonRedaktorin People

Die Schweiz ist im Fussballfieber: Die Euphorie ist riesig, nachdem die Nati-Frauen mit dem gestrigen Unentschieden gegen Finnland den Einzug ins Viertelfinale geschafft haben. Doch sorgen eigentlich auch die Klimaziele der Grossveranstaltung für Jubel? Die Vorsätze der Uefa zumindest klingen gut – aber es gibt auch Kritik.

Zum Start der EM am 2. Juli verkündete die Uefa in einer Mitteilung stolz, dass das Turnier «neue Massstäbe im Bereich Nachhaltigkeit setzen soll». Das Ziel: die Auswirkungen des Grossanlasses auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. «Ein Hauptziel ist die Minimierung des ökologischen Fussabdrucks des Turniers», so die Organisatoren. Bereits im März unterzeichneten die Gastgeberkantone der acht Austragungsorte eine Nachhaltigkeits-Charta, die sie zu konkreten Massnahmen bezüglich Klimaschutz verpflichtet.

Gratisanreise mit dem öffentlichen Verkehr

Die wichtigste Massnahme zur Reduzierung von CO2-Emissionen erfolgt in Zusammenarbeit mit der SBB: Als Anreiz dafür, dass das Auto zu Hause gelassen wird, ist für Fans, die im Besitz eines Eintrittstickets sind, am Spieltag das Billett für eine Hin- und Rückfahrt in der zweiten Klasse von einem beliebigen Ort in der Schweiz zum Austragungsort und zurück gratis.

Aber auch die Spielerinnen selber sollen so klimaneutral wie möglich von Spiel zu Spiel reisen. Der Spielplan wurde so angelegt, dass die Teams während der Gruppenspielphase weniger weit reisen müssen und die Möglichkeit erhalten, innerhalb der Schweiz mit Bus oder Zug zu reisen.

Die Teams wohnen nahe der Austragungsorte

Ausserdem wohnen die meisten Teams an einem zentralen, gut an den ÖV angebundenen Standort in der Nähe ihrer Gruppenspielorte. So ist zum Beispiel die Schweizer Nati in Thun untergekommen und spielte in Basel, Bern und Genf, die Engländerinnen gastieren im «Dolder Grand» in Zürich, während sie ihre Gruppenspiele in Zürich und St. Gallen austrugen.

Ausserdem wolle die Uefa an den Spielen besonders aufs Recycling achten und die Abfallberge in den Stadien so gering wie möglich halten, gaben die Organisatoren im Voraus bekannt. Dazu gehören etwa die Wiederverwendung von Bechern und Geschirr oder das Recycling sowie Upcycling-Lösungen durch die Umnutzung von Beschilderungen.

Kritik an den Bierdosen

Doch genau da hagelt es Kritik: Obwohl in den meisten Städten bei Grossveranstaltungen Mehrwegbecher gesetzlich vorgeschrieben sind, scheint diese Regelung in den Stadien der EM-Spiele plötzlich nicht mehr zu gelten. Bier wird dort in Aludosen verkauft, die mit einer eigens dafür kreierten Maschine oben aufgeschnitten und abgerundet werden. Hierbei handelt es sich laut Nachforschungen von SRF um einen Pilotversuch der Uefa – der so einigen Klimaschützern sauer aufstösst.

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Kritik gab es auch für die Organisation der Gratiszüge: «Wir sind drei Minuten nach Abpfiff schnurstracks zum Bahnhof beim Stadion gelaufen, um mit dem Extrazug zurück nach Basel SBB zu gelangen. Wir haben fast eineinhalb Stunden warten müssen», berichtete ein Blick-Leserreporter nach dem ersten Schweiz-Spiel.

Abschlussbericht untersucht Nachhaltigkeitsstrategie

Wie gut die Bestrebungen für eine möglichst nachhaltige EM tatsächlich funktionieren, wird untersucht. Ein Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie wird Ende Jahr veröffentlicht.

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