Tiergruppe marschiert 20'000 Kilometer rund um die Welt
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Klimainitiative «The Herds»:Tiergruppe marschiert 20'000 Kilometer rund um die Welt

Kunst als Klimaprotest
Tierherde wandert vom Kongo zum Polarkreis

Das Kunstprojekt «The Herds» liess eine Tierherde aus lebensgrossen Kartonfiguren vom Kongo bis zum Nordkapp wandern, um Aufmerksamkeit für den Klimawandel zu erlangen. Auf der Reise begegneten die Macher auch König Charles III. Nun ist das Ziel am Nordkapp erreicht.
Publiziert: 20.08.2025 um 16:59 Uhr
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Im August ist das Ziel erreicht: «The Herds» am Nordkap.
Foto: The Walk Productions

Darum gehts

  • Kunstprojekt zeigt Tiere auf der Flucht vor dem Klimawandel
  • König Charles III. traf in London auf lebensgrossen Gorilla
  • 20'000 Kilometer legte das Projekt als Protestmarsch zurück
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Evelyne RollasonFreie Journalistin Service-Team

Elefanten, Giraffen und Löwen überqueren nahe vom Polarkreis einen Gletscher – die Tiere aus dem Süden sind auf der Flucht vor den Folgen des Klimawandels. Die Szene ist zum Glück nicht Realität – sondern ein eindrucksvoll inszeniertes Kunstprojekt, das gleichzeitig für einen grossangelegten Klimaprotest steht. 

«The Herds», sind vierzig von Künstlern gefertigte, lebensgrosse Tiere aus recycelten Materialien wie Karton, Draht und Holz. Kunstschaffende hauchen den Marionetten Leben ein und lassen sie eine beachtliche Reise zurücklegen: Im April dieses Jahres startete die Gruppe im Kongo – Heimat des zweitgrössten Regenwaldgebietes der Welt, das massiv vom Klimawandel und von Abholzung bedroht ist. Langsam bewegte sich die Tierherde aus Marionetten mit ihren wechselnden Künstlern Richtung Norden, bis sie vor wenigen Tagen ihr Ziel am Nordkap erreichte.

Riskante Gletscherüberquerung mit Kunstobjekten

Die letzte Station forderte die Crew besonders: Mit den 40 Tierpuppen überquerten sie den grössten Gletscher Kontinentaleuropas: den Jostedalsbreen-Gletscher in Norwegen. Insgesamt legte das Kunstprojekt, das international viel Aufmerksamkeit erlangte, 20'000 Kilometer als Protestmarsch zurück. 

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Neben Stationen in Afrika wie Lagos (Nigeria), Dakar (Senegal) oder Marrakesch (Marokko) stoppte die Kunstinszenierung auch in europäischen Metropolen wie Madrid, Paris oder London, um Events und Workshops für die Öffentlichkeit anzubieten und die Menschen zu mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel zu animieren.

«‹The Herds› ist eine künstlerische Antwort auf die Klimakrise, ein lebendiger, atmender Aufruf zum Handeln», sagt der palästinensische Theaterregisseur Amir Nizar Zuabi (49), künstlerischer Leiter des Projekts. «Durch die Schönheit dieser lebensgrossen Kreaturen wollen wir Dialoge entfachen, zum Nachdenken anregen, Engagement fördern und echte Veränderungen inspirieren.»

König Charles trifft auf lebensgrossen Gorilla

Dies scheint gelungen zu sein: «The Herds» arbeitete mit globalen Organisationen wie WWF international, Save the Elephants, Wild Africa oder der Global Rewilding Alliance zusammen. Zahlreiche Kunstorganisationen, Universitäten und Klimaaktivisten begleiteten das Projekt. 

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Sogar König Charles III. (76) interessierte sich als bekannter Tier- und Umweltschützer an der Inszenierung. Darum besuchte die Gruppe den König beim Halt in London in der Nähe des Buckingham-Palastes und liess ihn die Tatze eines Gorillas schütteln.

Waren die Besuche in den europäischen Metropolen vor allem darauf ausgelegt, viel Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu erlangen, war die Route insgesamt direkt vom Klimawandel beeinflusst: Sie symbolisiert die Flucht der Tiere vor Abholzung, Hitzewellen und Dürre in bedrohten Äquatorregionen bis hin zu den ebenfalls stark vom Klimawandel betroffenen Polargebieten, wo Eis und Gletscher schmelzen.

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Die Kunstwanderung soll zeigen, wie die globalen Ökosysteme miteinander vernetzt sind und dass keine Region vor den Folgen des Klimawandels sicher ist. Die Klimakrise auch auf künstlerischer Ebene zu inszenieren, soll bei den Menschen mehr Emotionen wecken als wissenschaftliche Daten.

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