Darum gehts
- Goodwood Festival of Speed: Autoindustrie trifft sich in Südengland
- Formel-1-Jubiläum im Fokus, Legenden und Promis vor Ort
- 200'000 Motorsportfans besuchen jährlich das Event in West Sussex
Wie jedes Jahr trifft sich im Sommer die Autoindustrie im Vorgarten von Charles Henry Gordon-Lennox (70), 11. Duke of Richmond, in der südenglischen Grafschaft West Sussex. Jährlich lockt das Goodwood Festival of Speed rund 200'000 Motorsportfans an.
Auch heuer sind auf dem weitläufigen Gelände wieder diverse Ausstellungsstände der verschiedenen Autohersteller verteilt. Doch für die meisten Besuchenden ist der sogenannte «Hill Climb» der Höhepunkt der Veranstaltung: Hier brettern viele der imposanten Fahrzeuge – vom F1-Oldtimer bis zum getarnten Prototyp – die 1867 Meter kurze Rennstrecke mit einer Höhendifferenz von 92,7 Metern hoch.
Formel 1 im Fokus
Im Brennpunkt der diesjährigen Goodwood-Veranstaltung steht die Formel 1. Sie feiert heuer bekanntlich ihr 75-Jahr-Jubiläum. So treffen sich auf dem Festivalgelände nicht nur Formel-1-Boliden aus allen Epochen, sondern auch deren Fahrer. So begegnen wir beispielsweise dem vierfachen F1-Weltmeister Alain Prost (70) und seinem McLaren MP4/4, mit dem er 1988 beim GP von Monaco siegte. Und weitere F1-Legenden sind vor Ort – etwa Nigel Mansell (71), Mario Andretti (85), Sir Jackie Stewart (86), Emerson Fittipaldi (78), Jacques Villeneuve (54), Mika Häkkinen (56) und natürlich der unverwüstliche Bernie Ecclestone (94).
Auf unserem Rundgang sehen wir aber noch weitere Promis – nicht aus der Rennszene. Etwas verdutzt entdecken wir einen Porsche 911 GT3 RS mit der Aufschrift «Dua Lipa Rennstall». Und tatsächlich: Wenig später sitzt die britisch-albanische Sängerin auf dem Beifahrersitz dieses Autos, während Rennfahrerin Karen Gaillard (24) am Steuer des 911ers den Hill Climb hochheizt.
Und ein weiteres Jubiläum wird in Goodwood zelebriert: das 60-jährige Engagement in der F1-Königsklasse des begnadeten südafrikanischen Ingenieurs und Konstrukteurs Gordon Murray (79). Er schuf unter anderem den Brabham Alfa Romeo BT46 «Fan Car» von 1978 oder den McLaren F1, der 1995 in Le Mans siegte – beide Autos, und weitere unzählige Murray-Boliden, sind natürlich in Aktion vor Ort zu erleben.
Ein Schweizer gewinnt Concours
Quasi als Parallelveranstaltung auf dem riesigen Gelände findet der «Cartier Style et Luxe»-Concours statt. Trotz Luxuskarossen wie Bugatti Veyron oder Aston Martin DB4 holt sich ein Schweizer bei diesem Oldie-Event den Gesamtsieg: Sascha Bäggli (33) gewinnt mit seinem Bentley Mark VI Cresta II Facel Métallon aus dem Jahr 1951. Also jenem Fahrzeug, das bereits im letzten Jahr den «Best of Show»-Preis am Zurich Classic Car Award am Zürcher Bürkliplatz gewann. «Für mich ist es eine grosse Ehre, diese Auszeichnung in Gedanken an meinen Vater entgegenzunehmen. Er hatte diesen Wagen immer geliebt und wäre sicherlich stolz auf den Gesamtsieg hier in Goodwood», erklärt Sascha Bäggli.
Das Festival of Speed findet seit 1993 im Sommer statt. Es ist eine Hommage ans früher dort ausgetragene Bergrennen auf dem Gelände von Goodwood House in Westhampnett in West Sussex (Grossbritannien).
Veranstalter ist der motorsportbegeisterte Charles Henry Gordon-Lennox (68), 11. Duke of Richmond. Die erste Rennveranstaltung, ein privates Bergrennen, fand allerdings schon 1936 statt. Organisiert hat es der Grossvater von Gordon-Lennox, der Rennfahrer Frederick Gordon-Lennox (1904–1989), 9. Duke of Richmond. Weil die Autos immer schneller wurden, genügte die Strecke ab 1966 den gängigen Sicherheitsstandards nicht mehr.
Das Festival of Speed ist kein Rennen im üblichen Sinn, sondern eher ein Stelldichein aussergewöhnlicher Boliden und Fahrer. Im Gegensatz zum Goodwood Revival findet es nicht auf der Rennstrecke statt, sondern auf einer Bergstrecke vor Goodwood House und einer Rallyestrecke im Wald.
Das Festival of Speed findet seit 1993 im Sommer statt. Es ist eine Hommage ans früher dort ausgetragene Bergrennen auf dem Gelände von Goodwood House in Westhampnett in West Sussex (Grossbritannien).
Veranstalter ist der motorsportbegeisterte Charles Henry Gordon-Lennox (68), 11. Duke of Richmond. Die erste Rennveranstaltung, ein privates Bergrennen, fand allerdings schon 1936 statt. Organisiert hat es der Grossvater von Gordon-Lennox, der Rennfahrer Frederick Gordon-Lennox (1904–1989), 9. Duke of Richmond. Weil die Autos immer schneller wurden, genügte die Strecke ab 1966 den gängigen Sicherheitsstandards nicht mehr.
Das Festival of Speed ist kein Rennen im üblichen Sinn, sondern eher ein Stelldichein aussergewöhnlicher Boliden und Fahrer. Im Gegensatz zum Goodwood Revival findet es nicht auf der Rennstrecke statt, sondern auf einer Bergstrecke vor Goodwood House und einer Rallyestrecke im Wald.
Wer schon mal am Festival of Speed in Goodwood war, weiss, dass es nicht nur schöne Oldtimer zu sehen gibt. Wie jedes Jahr fahren am Hill Climb auch neue Supersportwagen, Hypercars und abgefahrene Einzelstücke sowie Prototypen hoch. So reihen sich zum Supercar-Run Fahrzeuge wie der Pagani Utopia, Ferrari F80 und Lamborghini Sesto Elemento hintereinander auf, um den Hügel mit rasantem Tempo zu erklimmen. Letzteres gelingt dem französischen Rennprofi Romain Dumas (47) im Ford Supertruck in nur 43,22 Sekunden – Bestzeit an diesem Wochenende. Zum Vergleich: Das schnellste Serienauto, der 1647 PS (1211 kW) starke Koenigsegg Jesko Sadair's Spear, benötigt 47,14 Sekunden – was gleichzeitig ein neuer Rekord für Serienfahrzeuge bedeutet. Übrigens macht auch der elektrische Rimac Nevera R, der kürzlich 24 neue Speedrekorde aufstellte, seine Aufwartung in Goodwood.
Neuwagen-Feuerwerk
Weil konventionelle Automessen in England nicht mehr gefragt sind, präsentieren die Hersteller gerne gewisse Neuheiten (selbst noch im Prototypenstatus) am gut besuchten Festival of Speed. So enthüllt Porsche die 2026 startende elektrische Version des SUV Cayenne, allerdings noch im Tarnkleid. Überrascht hat Toyota mit Erlkönigsfahrzeugen: Die Japaner fahren mit dem GT Concept und dem GT Racing Concept vor und lassen Fans aller Altersklassen staunen. Und auch die noch nicht ganz serienreife Neuauflage des Honda Prelude feiert bereits ihre dynamische Premiere auf dem britischen Anwesen.
Hyundai dagegen zeigt ein fertiges Serienfahrzeug: den sportlich getrimmten Stromer Ioniq 6 N mit 650 PS (478 kW) und 770 Nm Drehmoment. Die 2024 am Genfer Autosalon lancierte sportliche Untermarke von MG, IM, enthüllt an der englischen Open-Air-Messe gleich zwei rein elektrische Fahrzeuge: die Limousine IM5 und den SUV IM6. Beide Modelle made in China wird es in Europa vorerst nur in Norwegen, England und der Schweiz (Premiere Ende Oktober an der Auto Zürich) geben.