Seltene Luftaufnahmen zeigen Zerstörung in Gaza
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Nach Gaza-Entscheid
Israels Armee weitet Planungen für Vorgehen in Gaza aus

Israels Führung will die Stadt Gaza einnehmen und die islamistische Hamas entwaffnen. Das Sicherheitskabinett billigte einen entsprechenden Entscheid. Nun reagiert das Militär.
Publiziert: 08.08.2025 um 05:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2025 um 16:28 Uhr
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Ein Grossteil der Gebäude im Gazastreifen ist bereits zerstört.
Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

Darum gehts

  • Israel plant Einnahme von Gaza-Stadt, Militäraktion vom Sicherheitskabinett bewilligt
  • Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will Hamas entwaffnen und neue Regierung installieren
  • Laut Uno sind bereits 70 Prozent der Häuser im Gazastreifen zerstört oder beschädigt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Rund 22 Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs hat sich Israels Führung für eine weitere Verschärfung der Kämpfe in dem Küstenstreifen entschieden. Das israelische Sicherheitskabinett stimmte einem Plan zur Einnahme der Stadt Gaza zu, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am frühen Morgen mitteilte. Nun verstärken die israelischen Streitkräfte nach eigener Darstellung ihre Planungen für das weitere Vorgehen im Gazastreifen.

Armeechef Ejal Zamir habe bei einer Lagebesprechung angekündigt, dass das Militär in den kommenden Tagen seine operativen Planungen ausweiten werde, teilte die Armee in ihrem Telegram-Kanal mit. So sollten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas freikommen und die Herrschaft der Hamas niedergerungen werden könne.

«Bodenoffensive fortsetzen»

«Die Diskussion konzentrierte sich auf die gegenwärtige operative Situation und darauf, Pläne für die Fortsetzung der Bodenoffensive im Gazastreifen zu formulieren und vorzubereiten», hiess es. Armeechef Zamir hatte sich zuletzt laut Medienberichten gegen ein Einrücken in die bislang nicht vom israelischen Militär kontrollierten Gebiete ausgesprochen.

Das israelische Militär hat unter anderem Bedenken, dass dadurch israelische Geiseln gefährdet werden könnten. Nach israelischer Einschätzung befinden sich derzeit noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen etwa 20 noch am Leben sein sollen. Zumindest einige von ihnen werden auch in der Stadt Gaza vermutet. Zamir ist als Armeechef an den Beschluss des Sicherheitskabinetts gebunden.

Medien spekulierten zuvor, dass die nun konkrete Ankündigung einer Ausweitung der Kämpfe auch Teil einer Verhandlungstaktik sein könnte, um die Hamas in den Verhandlungen um eine Waffenruhe massiv unter Druck zu setzen. Israelische Politiker deuteten eine solche Strategie an. Der N12-Sender berichtete, die Vermittlerstaaten Katar und Ägypten würden bereits Druck auf die Hamas ausüben, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

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