Höhere Gebühr, Fitnessattest und mehr
Regeln am Mount Everest verschärft – das gilt jetzt

Der Müll häuft sich, die Bergsteiger stauen sich unterhalb der Todeszone: Nepal will gegen den Massentourismus auf dem Mount Everest ankämpfen. Ab September erhöht sich die Gebühr für den Aufstieg von 11'000 auf 15'000 Dollar.
Publiziert: 02.05.2025 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2025 um 14:33 Uhr
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Den Mount Everest besteigen – das wollen viele. Die Folgen des Massentourismus werden immer gravierender.
Foto: imago images/Eibner Europa

Darum gehts

  • Nepal erhöht Gebühren und verschärft Regeln für Mount-Everest-Besteigungen
  • Bergsteiger müssen zuvor nepalesischen 7000er bestiegen haben
  • Fitnessattest muss vorgelegt werden, Angabe über Rekordversuch gemacht werden
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Die Behörden haben genug vom Massentourismus im Himalaya-Gebirge. Man hat neue, strenge Massnahmen beschlossen. Was schon bald gelten soll, erfährst du im Überblick.

Erhöhte Gebühr

Bereits im Februar verkündete Nepal, die Gebühr für den Aufstieg auf den Mount Everest (8848 Meter) zu erhöhen. Ab September steigt diese von 11'000 Dollar (etwa 9000 Franken) auf 15'000 Dollar (etwa 12'300 Franken). Ein Schritt, um gegen die Verschmutzung anzukommen und die Sicherheit für die Bergsteiger zu verbessern. Seit 2024 gilt auch: Die Gipfelstürmer müssen Müllsäcke mitnehmen und ihre Exkremente aufsammeln. Denn in dieser Saison mussten elf Tonnen Abfall vom Berg gesammelt werden.

Bereits 7000er bestiegen

Neu hinzu kommt nun eine Regel, nach der die Bergsteiger zuvor belegen müssen, dass sie bereits mindestens einen Berg mit 7000 Metern Höhe bestiegen haben. Angerechnet werden sollen jedoch nur Gipfel in Nepal. Noch liegt das Konzept als Gesetzentwurf vor. Kritische Stimmen verlauten, dass Nepal damit noch mehr Profit machen würde, während westliche Agenturen aussen vor blieben. Denn 7000er finden sich nicht nur in Nepal.

Sardar und Bergführer aus Nepal

Eine weitere neue vorgeschlagene Regelung zugunsten Nepals: Der Sardar (der Leiter des örtlichen Personals) und der Bergführer müssen nepalesische Staatsbürger sein. Offen bleibt dabei, wie lang der stetig steigende Andrang an Gipfelstürmern durch qualifizierte nepalesische Bergführer übernommen werden kann.

Fitnessattest und Rekordversuch

Neu soll auch ein Fitnessattest vorgezeigt werden. Dieses muss von einem von der Regierung anerkannten Spital und innert des letzten Monats ausgestellt worden sein. Das Wetter am Mount Everest wechselt schnell. Auch die Höhe, der Sauerstoffmangel und die körperliche Anstrengung beim Aufstieg sind nicht zu unterschätzen. Über der 7000-Meter-Grenze beginnt die gefährliche Todeszone – der Sauerstoffgehalt ist hier so gering, dass ein dauerhafter Aufenthalt nicht möglich ist. Weiter sollen die Bergsteiger nun vor Aufstieg erklären, ob ein Rekordversuch gewagt wird.

GPS-Tracker

Im Februar 2024 verkündete Nepal, dass das Tragen von GPS-Trackern auf dem Mount Everest verpflichtend sein soll. Dies solle Such- und Rettungsaktionen erleichtern. 2023 verloren mindestens zwölf Menschen ihr Leben auf dem höchsten Berg der Erde, fünf weitere wurden als vermisst gemeldet. 2024 verstarben acht Menschen beim Aufstieg.

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Bis Ende April 2025 wurden bereits 427 Anträge für die Mount Everest-Besteigung erteilt. Die Anträge sollen nicht übertragbar sein. Kommt es zur Absage einer Expedition aufgrund von Naturkatastrophen oder anderen Ereignissen, bleibe die Genehmigung für zwei Jahre erhalten, aber nicht erstattbar, so die Behörden.

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