Darum gehts
- Iran richtet Mossad-Agenten hin und verhaftet weitere verdächtige Spione
- Autobomben explodierten in Teheran nahe Regierungs- und Polizeigebäuden
- 14 iranische Wissenschaftler bei israelischen Luft- und Anschlägen getötet
Der Iran richtet nach China am meisten Menschen hin. Am 30. April und 28. Mai hängte das Teheraner Regime zwei Mossad-Agenten. Die Todesurteile: «Geheimdienstzusammenarbeit mit dem israelischen Regime», wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete. Die beiden Männer sollen im Ausland – in Deutschland, Georgien und Nepal – Training und von Israel Geld für ihre Spionagearbeit im Iran erhalten haben.
Laut Irna hat der Iran am Sonntag vier weitere angebliche Mossad-Agenten verhaftet. Zu zwei ersten Festnahmen am Sonntagmorgen berichtete Irna: «Die beiden Verdächtigen waren Mitglieder einer Mossad-Terrorzelle, die von einem Unterschlupf aus operierte, wo sie Bomben, Sprengstoff, Sprengfallen und elektronische Geräte herstellten.»
Im Verlauf des Tages wurden zwei weitere angebliche Spione Israels verhaftet und «grosse Mengen an Sprengstoff beschlagnahmt». Zudem meldete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim, dass Sicherheitskräfte eine dreistöckige israelische Drohnenfabrik im Iran entdeckt haben. Teheran geht davon aus, dass es im Land noch weitere solche Anlagen gibt.
Autobomben in Teheran
Den Verhafteten droht der sichere Tod, während der Iran derzeit Jagd auf Mossad-Operateure im ganzen Land macht. Israel hat bestätigt, die am Freitag gestarteten Militärschläge gegen den Iran jahrelang geplant zu haben, mit Mossad-Agenten am Boden im Iran, die Waffen einschleusten und mittels Drohnen Anschläge aus kurzen Distanzen ausführten.
Am Sonntag berichtete Irna überdies von fünf Autobomben, die in Teheran explodierten. Israel habe die Anschläge ausgeführt.
Iranische Medienberichte sprechen von mindestens fünf Autobomben in der Nähe von Regierungs- und Polizeigebäuden in der iranischen Hauptstadt, mit erheblichen Opfern und Sachschäden. Unter den Opfern seien iranische Atomwissenschaftler, meldete das auf Nahost spezialisierte Newsportal Middle East Eye.
Israel schweigt
Allein am Freitag wurden bei Luftschlägen sechs iranische Wissenschaftler getötet, berichtete der arabische Newssender Al Jazeera. Inzwischen ist von insgesamt 14 getöteten Wissenschaftlern die Rede, die für das Mullah-Regime arbeiteten.
Der Mossad spielt bei der Orchestrierung von Sabotageaktionen im Iran eine Schlüsselrolle.
Israel und der Mossad bestätigen oder dementieren spezifische verdeckte Aktionen selten. Die derzeitigen Ereignisse sowie konsistente Hinweise der iranischen Staatsmedien deuten darauf hin, dass der Mossad gegenwärtig aktiv am Boden im Iran operiert.