Netanyahus Rundumschlag gegen den Westen
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«Weil Ihr den Mut nicht habt»:Netanyahus Rundumschlag gegen den Westen

Wie Netanyahu die Uno provozieren wollte
Massenmord-Quiz und viel Lob für Trump

Mit Spannung wird die Rede von Israels Regierungschef Netanyahu an der Uno-Generalversammlung erwartet. Was wird er zur Palästina-Anerkennung durch Frankreich und andere Länder sagen? Wird die Rede in den Gazastreifen übertragen? Blick begleitet die Rede im Liveticker.
Publiziert: 26.09.2025 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2025 um 18:13 Uhr
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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hielt am Freitag eine Rede vor der Uno-Generalversammlung.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Netanyahu spricht an Uno-Generalversammlung
  • Rede soll in den Gazastreifen übertragen und über Lautsprecher gehört werden
  • US-Präsident Trump warnt Netanyahu vor Annexion des Westjordanlands
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
26.09.2025, 15:48 Uhr

Iraner können «ihr Land wieder grossartig machen»

Als Nächstes wendet sich Netanyahu an den Libanon. Die libanesischen Vertreter haben den Saal zu Beginn von Netanyahus Rede verlassen. «Der Sieg über die Hisbollah hat Frieden möglich gemacht», glaubt der israelische Premier. «Progressive muslimische und arabische Anführer wissen, dass ihnen eine Kooperation mit Israel fortschrittliche Technologien bringen kann», sagt Netanyahu. Anschliessend spricht er zu den Iranerinnen und Iraner. Das iranische Volk habe die Möglichkeit, den Iran «wieder grossartig zu machen». Anschliessend bedankt sich Netanyahu bei den Zuschauerinnen und Zuschauern in New York und verlässt das Podium.

26.09.2025, 15:41 Uhr

Palästinenser mit Al-Kaida-Terroristen verglichen

«Hier ist die unbequeme Wahrheit: Die Ablehnung der Palästinenser eines jüdischen Staates verhindert eine friedliche Lösung. Wie können die internationalen Anführer das nicht sehen?», fragt sich der israelische Regierungschef. Die Palästinenser würden ihre Schulen nach «Massenmördern» benennen, behauptet Netanyahu. Die Palästinensische Autonomiebehörde habe Reformen versprochen. «Sie versprechen immer etwas, aber sie liefern nie ab.» Die Palästinensische Autonomiebehörde ginge textbuchmässig vor wie die Hamas. «Sie lehren ihre Kinder, die Israelis zu hassen.»

«Den Palästinensern nach dem 7. Oktober einen Staat bei Israel zu geben, ist wie Al-Kaida nach dem 11. September einen eigenen Staat bei New York zu geben», findet Netanyahu. «Schierer Wahnsinn!»

26.09.2025, 15:36 Uhr

Netanyahu kritisiert Frankreich, Grossbritannien und Co.

Erneut bedankt sich Netanyahu bei Trump, der die Zunahme von Antisemitismus bekämpfe. Kritik hat er dagegen für Australien, Kanada, Frankreich, Grossbritannien und andere Staaten, die Palästina als Staat anerkennen wollen. Am 7. Oktober hätten 95 Prozent der Palästinenser auf den Dächern ihrer Häuser getanzt, behauptet Netanyahu. Die Staaten, die Palästina anerkennen wollen, sendeten ein falsches Signal. «Juden zu töten ist richtig». 

Netanyahus Rundumschlag gegen den Westen
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26.09.2025, 15:32 Uhr

Netanyahu nennt Haftbefehl gegen ihn «Witz»

Nun wehrt sich Netanyahu gegen die Anklage durch den internationalen Gerichtshof. «Ihr müsst zu Israel stehen, aber ihr tut es nicht», ärgert sich der israelische Ministerpräsident. Er behauptet, dass die zivilen Opfer im Gazastreifen im Vergleich zu anderen Kriegen sehr niedrig sei. Die israelische Armee habe vor dem Einmarsch in Gaza-Stadt Millionen Nachrichten verschickt, um die Palästinenser zu warnen. «Die Hamas nutzt Zivilisten als menschliche Schutzschilde», betont er. Anschliessend wirft er den westlichen Medien vor, auf den Propaganda-Krieg der Hamas hereinzufallen.

«Würden wir ihnen sagen, sie sollen gehen, wenn wir einen Genozid verüben wollten?», fügt er mit Blick auf die palästinensischen Zivilisten hinzu. Es sei die Hamas, die einen Genozid an den Israelis verüben wolle. «Es ist ein Witz», ruft Netanyahu. Er wirft der Hamas vor, der Zivilbevölkerung Nahrungsmittel vorzuenthalten. Das hätten sogar die Vereinten Nationen im vergangenen Monat zugegeben.

26.09.2025, 15:25 Uhr

Netanyahu stellt Quizfragen

Netanyahu veranstaltet Quiz während Rede
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«Feinde hassen uns alle»:Netanyahu veranstaltet Quiz während Rede

Nun appelliert er an die Uno-Generalversammlung. «Unsere Feinde sind auch eure Feinde.» Anschliessend hat er einige Quizfragen für das Plenum vorbereitet. Wer Amerikaner und Europäer kaltblütig ermordet habe, fragt Netanyahu etwa. Die Antwort: die vom Iran unterstützten Milizen.

«Unsere Feinde hassen uns alle. Sie wollen die Welt in die Vergangenheit zurückzerren», stellt Netanyahu fest. Anschliessend zitiert er den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz (69), der festgestellt habe, dass Israel die «dreckige Arbeit für alle von uns» mache. Netanyahu beschwert sich, dass die internationale Unterstützung zuletzt nachgelassen hat. 

Was hätten die USA gemacht, wären sie mit dieser Bedrohung konfrontiert gewesen? «Sie hätten das Hamas-Regime ausgelöscht. Und das ist, was wir machen», erklärt Netanyahu selbstsicher.

26.09.2025, 15:20 Uhr

Israel-Premier zu Hamas: «Wenn ihr das tut, werdet ihr leben»

Der israelische Premier listet die Namen einiger Geiseln auf. «Ich möchte etwas tun, was ich noch nie zuvor gemacht habe. Ich werde direkt zu den Geiseln sprechen.» Damit bezieht er sich auf die Lautsprecher im Gazastreifen. «Wir haben nicht vergessen. Wir werden nicht pausieren, bis wir alle von euch nach Hause gebracht haben», wendet sich Netanyahu an die Entführten.

Die Rede Netanyahus werde auch live auf die Handys der Palästinenser übertragen. «Lasst die Geiseln frei», fordert er die Hamas auf. «Wenn ihr das tut, werdet ihr leben. Wenn nicht, wird Israel euch jagen.»

26.09.2025, 15:16 Uhr

Netanyahu: «Wir sind noch nicht fertig»

Netanyahu bedankt sich bei US-Präsident Donald Trump (79). «Präsident Trump und ich haben versprochen, dass wir den Iran daran hindern, Atomwaffen zu entwickeln. Und wir haben geliefert», so der israelische Premierminister. Er spricht sich dafür aus, dass der Iran daran gehindert werden solle, seine nuklearen Kapazitäten wieder aufzubauen. 

«Wir sind noch nicht fertig. Die finalen Elemente der Hamas halten sich in Gaza-Stadt auf», merkt Netanyahu an. Israel vergesse den 7. Oktober nicht. 

An seinem Anzug hat er einen Button befestigt, darauf ist ein QR-Code. Er bittet die Delegierten, den QR-Code zu scannen. Dahinter dürften sich Medieninhalte zu den schrecklichen Verbrechen der Hamas am 7. Oktober verbergen. Netanyahu zählt einige von ihnen auf. Das sehen die Delegierten, wenn sie auf den Link klicken.

26.09.2025, 15:12 Uhr

Netanyahu lobt Israels Vorgehen gegen «Irans Terrorachse»

Jetzt spricht Netanyahu. Er zeigt eine Karte – «Irans Terrorachse». «Sie bedrohte die Sicherheit der Welt», sagt Netanyahu. Er blickt auf die bisherigen Geschehnisse des Gaza-Kriegs zurück, spricht auch die Aktionen der Huthis im Jemen und der Hisbollah im Libanon an. «Wir haben die Hamas zerquetscht. Wir haben das iranische Atom- und Raketenprogramm vernichtet», lobt sich Netanyahu. 

Foto: keystone-sda.ch

«Hasan Nasrallah – weg, das Assad-Regime in Syrien – weg», fährt Netanyahu fort. Auch die iranische Führung werde bald gehen, sagt er und bekommt dafür Applaus. 

26.09.2025, 15:06 Uhr

Vertreter vieler Länder verlassen aus Protest den Saal

Jetzt steht Israel-Premier Benjamin Netanyahu (75) in New York am Rednerpult der Uno-Generalversammlung. Die Rede beginnt damit, dass mehrere Vertreter anderer Länder die Versammlungshalle aus Protest verlassen. Nach Angaben seines Büros wird Netanyahus Rede über auf Lastwagen der israelischen Armee auch live im Gazastreifen übertragen.

Diplomaten verlassen Saal bei Netanyahus Rede
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Uno-Generalversammlung:Diplomaten verlassen Saal bei Netanyahus Rede
26.09.2025, 11:53 Uhr

Netanjahu spricht an Uno-Generalversammlung

Ab 15 Uhr wird der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) eine brisante Rede vor den Mitgliedern der Vereinten Nationen in New York halten.

Netanjahu dürfte sich zur Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich, England und andere Länder äussern. «Ich werde jene Politiker verurteilen, die, anstatt die Mörder, Vergewaltiger und Kinderverbrenner anzuprangern, ihnen einen Staat im Herzen Israels geben wollen», hatte der israelische Regierungschef vor seiner Abreise aus Tel Aviv angekündigt.

Bei Blick kannst du die Rede im Liveticker und im Stream mitverfolgen. 

Ende des Livetickers

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) wird am Freitag als einer der Hauptredner bei der Uno-Vollversammlung in New York erwartet. Seine Rede ist für 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr Schweizer Zeit) angesetzt.

In seiner Ansprache wird Netanyahu voraussichtlich die Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich, Grossbritannien und weitere Länder geisseln. Auch die USA hatten diesen Schritt zuvor bereits scharf kritisiert.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (89), rief am Donnerstag weitere UN-Mitgliedstaaten dazu auf, einen Palästinenserstaat anzuerkennen. Bislang haben sich unter anderem die USA, Deutschland und die Schweiz diesem Schritt verweigert.

Rede soll nach Gaza übertragen werden

Kurios: Netanyahus Rede wird Medienberichten zufolge in den Gazastreifen übertragen und dort über Lautsprecher zu hören sein. Wie die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf Militärkreise schreibt, liefen dazu entsprechende Vorbereitungen.

Wie das Nachrichtenportal ynet schreibt, habe Netanyahus Büro das Militär angewiesen, Lautsprecher unweit der palästinensischen Siedlungen aufzustellen. Das Ziel sei «psychologische Kriegsführung», zitiert das Portal eine Quelle in der israelischen Armee.

Eine offizielle Bestätigung der Berichte durch das Militär gab es zunächst nicht.

Netanjahu kündigt scharfe Töne an

Vor seiner Abreise kündigte Netanjahu bereits scharfe Töne an: «Ich werde jene Politiker verurteilen, die, anstatt die Mörder, Vergewaltiger und Kinderverbrenner anzuprangern, ihnen einen Staat im Herzen Israels geben wollen», sagte er.

Israels UN-Botschafter Danny Danon gab sich in einem Statement auf X derweil etwas diplomatischer: «Dies ist ein wichtiger Besuch für den Staat Israel, insbesondere zu diesem Zeitpunkt, da man vom Podium der UN zu viele falsche Stimmen hört.» Und weiter: «Die Rede wird unsere Position stärken und der Welt klarmachen: Israel kämpft an allen Fronten und seine Sicherheit steht nicht zur Debatte.»

Weiteres Spannungsfeld

Die Anerkennung eines Palästinenserstaates dürfte aber nicht das einzige Spannungsfeld sein. US-Präsident Donald Trump (79) hatte bereits Netanyahu vor einer Annexion des Westjordanlands gewarnt. «Ich werde das nicht erlauben», sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Weissen Haus. «Es wird nicht passieren.»

Als Reaktion auf die Anerkennung eines Palästinenserstaats durch westliche Länder wurden in Israel erneut Forderungen nach einer Annexion des besetzten Westjordanlands laut. Allen voran der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich hatte auf diesen Schritt gedrängt. Israel könne sich gezwungen sehen, «ebenfalls einseitige Massnahmen zu ergreifen», erklärte unterdessen Aussenminister Gideon Saar.

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