17 Jahre nach der Tat
Schädel aus Mordserie in Deutschland wohl per Zufall gefunden

Gibt es endlich Gewissheit im Fall einer mehr als zehn Jahre andauernden Mordserie in einer deutschen Gemeinde? Per Zufall wurde nun ein Schädel gefunden. Der könnte das letzte Puzzlestück in dem Fall sein.
Publiziert: 03.07.2025 um 06:56 Uhr
|
Aktualisiert: 03.07.2025 um 10:02 Uhr
Teilen
Anhören
1/4
In Deutschland ist der Schädel eines Mordopfers wohl nach 17 Jahren gefunden worden – per Zufall. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Menschlicher Schädel im Garten eines Serienmörders gefunden
  • Leichenteile im Garten führten zu neuen Ermittlungen
  • Morde in 2008, 2014 und 2019 verübt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Im Garten des ehemaligen Wohnhauses eines verurteilten Serienmörders in Deutschland ist ein menschlicher Schädel gefunden worden – der möglicherweise von einem Opfer einer gelösten Mordserie stammt.

Ein DNA-Abgleich solle Gewissheit bringen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Schädel war am Wochenende von den jetzigen Eigentümern des Hauses bei Umbauarbeiten unter einer Betonplatte gefunden worden. Zuvor hatten «Heidenheimer Zeitung» und SWR darüber berichtet.

Gemäss SWR waren die Eigentümer, eine Familie, dabei, eine neue Terrasse zu bauen. Dabei hätten sie einen «strengen Geruch» wahrgenommen. Schliesslich seien sie auf den Schädel gestossen, der sich in einer Plastiktüte befand.

Taten in 2008, 2014 und 2019

Die grausamen Morde in dem kleinen Ort Sontheim an der Brenz an der Grenze zwischen den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern beschäftigte Ermittler und Justiz über Jahre. Die Taten wurden laut Staatsanwaltschaft in den Jahren 2008, 2014 und 2019 verübt.

Die Verantwortlichen sitzen schon seit Jahren in Haft. Zu den Opfern gehörte der Schwiegersohn des Haupttäters, ein weiterer Partner der Tochter sowie der Vermieter einer Garage.

Enthauptete Leiche in Südtirol gefunden

Fast zwei Jahrzehnte lang fehlte vom ersten Opfer, dem Schwiegersohn, jede Spur – bis im Juni bekannt wurde, dass eine schon 2008 in Südtirol gefundene Leiche ohne Kopf zu dem jungen Mann gehört.

Dass nun auch vermutlich der Kopf gefunden wurde, ist laut Staatsanwaltschaft Zufall. 

Täter sitzt lebenslang in Haft

Verurteilt wurde der damals 55-jährige Haupttäter 2019 und 2020 vom Landgericht Ellwangen (Baden-Württemberg) wegen zweifachen Mordes und Totschlags zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschliessender Sicherungsverwahrung. Auch die beiden Söhne des italienischen Staatsbürgers wurden als Mittäter verurteilt und verbüssen Haftstrafen.

Bei den Taten ging der streng katholische Familienvater laut Gericht immer gleich vor: Erst erdrosselte er seine Opfer, dann zerstückelte er sie mit Kettensägen. Anschliessend entsorgte er die Leichen.

Sohn des Mannes an zwei Taten beteiligt

Den türkischen Schwiegersohn tötete der Mann 2008, weil der damals 22-Jährige aus seiner Sicht nicht in die italienische Familie passte. Dabei hatte das Opfer bereits zwei Kinder mit der Tochter des Mannes.

Den neuen Lebensgefährten seiner Tochter tötete der Mann 2014, weil dieser sie und ihre Kinder körperlich misshandelt haben soll. An der Tat beteiligt waren demnach auch die beiden Söhne des Mannes.

Den Garagenvermieter tötete der Mann 2019 dem Urteil zufolge aus Habgier – gemeinsam mit einem seiner Söhne. Gemäss SWR sollen sie den Vermieter zuvor auch gefoltert haben, um so an eines seiner Grundstücke zu kommen. Kurz darauf erfolgte die Festnahme des Mannes und einer seiner Söhne. Leichenteile im Garten des Hauses der Familie brachten die Ermittlungen schliesslich ins Rollen.

Mann kann nicht zweimal verurteilt werden

Bei einer Vernehmung 2019 hatte der Mann die Taten gestanden. Er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschliessender Sicherungsverwahrung verurteilt. Ein Sohn wurde als Mittäter zu 15 Jahren Haft verurteilt, der andere zu neun Jahren wegen Beihilfe in einem Fall.

Eine erneute Anklage wird es laut Staatsanwaltschaft Ellwangen nicht geben. Der Mann könne wegen der Tötung seines Schwiegersohnes nicht zweimal verurteilt werden, erklärte ein Sprecher.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden