Zwei Ochsen statt Stiere
Junger Winzer verteidigt sein Logo gegenüber Getränke-Riesen Red Bull

Ein Winzer aus Sardinien hat als Logo zwei Ochsen auf seinen Weinflaschen. Daran stört sich Red Bull – und verklagt den italienischen Jung-Winzer. Der ungleiche Machtkampf könnte vor Gericht enden.
Publiziert: 20.02.2023 um 18:55 Uhr
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Ein junger Winzer aus Sardinien wurde vom Getränke-Riesen Red Bull verklagt.
Foto: Facebook/Cantina Muggittu
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Es ist ein ungleicher Machtkampf: Auf der einen Seite ein Multimilliarden-Konzern mit dem bekanntesten Energydrink der Welt. Auf der anderen Seite ein junger Winzer aus Sardinien mit edlen Tropfen. Die Getränke könnten unterschiedlicher nicht sein – und sprechen wohl nicht gerade die gleiche Zielgruppe an.

Trotzdem hat der grosse Getränkekonzern dem kleinen Winzer den Kampf angesagt. Red Bull verklagt den italienischen Winzer Mattia Muggittu (22) aus Sardinien, wie die österreichische Zeitung «Krone» schreibt. Der Grund dafür ist das Logo, das seine Weinflaschen ziert. Darauf sind zwei schwarze Ochsen zu sehen. Das ist dem Getränkemulti wohl zu ähnlich zum eigenen Logo – zwei rote Stiere.

Ochsen sind in Sardinien Tradition

Für den Winzer Muggittu ist das ein Schlag ins Gesicht. Über ein Jahr habe er am Logo getüftelt. «Ich habe nichts kopiert. Mein Logo zeigt keine Stiere», sagt er zur «Krone».

Für die beiden Ochsen hat sich Muggittu nicht grundlos entschieden: Die Ochsen pflügen seine Weinfelder. Mit dieser Tradition will Muggittu nicht aufhören. Generell finden sich Ochsen in Sardinien überall.

Oft werden sie als Arbeitstiere genutzt – wie auch im Fall von Muggittu. Dafür werden die Tiere kastriert. Das ist auch der wesentliche Unterschied zu einem Stier. Ein unkastrierter Stier wäre viel zu wild für die Arbeit auf dem Land. Ein Ochse dagegen ist zahmer.

Das zeigt sich auch in den beiden Logos. Während sich die roten Stiere auf der Red-Bull-Dose gegenseitig die Hörner zeigen, scheinen die Ochsen auf der Weinflasche beim Ziehen des Pflugs gemütlich nach hinten zu blicken.

Fall endet wohl vor Gericht

Bis zum 19. März bleibt noch Zeit für eine friedliche Lösung im Logo-Streit. Klein beigeben will der sardische Winzer aber nicht, sondern Red Bull die Stirn bieten.«Ich werde bis zum Umfallen für mein Logo kämpfen», sagt er.

Deshalb dürfte der Fall vor Gericht landen. «Wir sind auf jeden Fall zu allem bereit», sagt auch sein Anwalt. Red Bull liess die Anfrage der «Krone» unbeantwortet.


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