Die Zertifikatspflicht ist derzeit in aller Munde. Wer in der Beiz einkehren oder im Fitnesscenter seine Muskeln stählen will, der muss das Zertifikat vorweisen. Es dokumentiert, dass er geimpft, getestet oder genesen ist.
Am Arbeitsplatz hingegen sollen die Firmen laut Bundesrat selber entscheiden, ob sie auf die Zertifikatspflicht setzen. Eine Einführung ist freiwillig. Und doch springen immer mehr Unternehmen auf den Zug auf. Sie wollen so verhindern, dass sich ihre Mitarbeitenden am Arbeitsplatz mit Corona anstecken.
Impfen bei der Zurich
Etwa der Versicherer Zurich. Dieser verlangt seit Anfang Woche von Mitarbeitenden, Besuchern und Lieferanten beim Betreten des Konzernhauptsitzes am Mythenquai in Zürich ein Covid-Zertifikat. «Die Überprüfung der Zertifikate erfolgt beim täglichen Betreten des Gebäudes via Smartphone-Scanner und wird durch Mitarbeitende eines unabhängigen Dritt-Dienstleisters durchgeführt», sagt Sprecher Thomas Bär. Im Moment arbeiten 40 Prozent der Belegschaft am Hauptsitz. Der Rest – auch alle ohne Zertifikat – ist weiter im Homeoffice.
Die Zurich geht sogar noch einen Schritt weiter. Sie stellt ein eigenes Impfzentrum für diejenigen zur Verfügung, die noch keine Gelegenheit hatten, sich impfen zu lassen. «Der Impfdienst steht allen Mitarbeitenden von Zurich in der Schweiz sowie deren Familienangehörigen, Freunden und Bekannten sowie Nachbarn kostenlos zur Verfügung», sagt Bär. Das Angebot kommt gut an. In den ersten beiden Tagen seit der Eröffnung haben sich 30 Personen impfen lassen.
«Rückmeldungen sind sehr positiv»
Weitere grosse Konzerne, die schon am Montag eine Zertifikatspflicht eingeführt haben, sind Lonza und Syngenta. Für 1100 Mitarbeiter hat Syngenta in Basel die Zertifikatspflicht eingeführt. Die erste Bilanz fällt positiv aus. «Die Rückmeldungen der Belegschaft sind grundsätzlich sehr positiv», sagt Sprecherin Mirjam Berger. «Die Mitarbeitenden, die aufs Areal kommen, registrieren ihr persönliches Zertifikat einmalig beim werkärztlichen Dienst oder können sich dort regelmässig kostenlos testen lassen.»
Bei Syngenta stellt man fest, dass stetig mehr Angestellte zumindest teilweise wieder im Büro arbeiten. «Sie schätzen dabei insbesondere das sichere Arbeitsumfeld wie auch den Austausch mit Arbeitskollegen», sagt Berger weiter.
Endlich wieder ohne Maske
Ab Montag setzt auch das Verlagshaus Ringier, das den Blick herausgibt, auf die Zertifikatspflicht. Der Zugang zu den Bürogebäuden ist nur noch mit Zertifikat gestattet – für Angestellte wie für Besucher. So will Ringier die Mitarbeitenden bestmöglich vor einer Ansteckung schützen.
Zudem erlaubt die Massnahme, sich während der Arbeit wieder ohne Maske zu bewegen, falls ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Nach wie vor aber gilt, dass höchstens 50 Prozent der Belegschaft im Büro anwesend sein dürfen.
Schweizweit sind es erst wenige Unternehmen, die die Zertifikatspflicht eingeführt haben. Noch weniger wollen darüber sprechen. Denn keine Firma möchte noch mehr Öl ins Feuer giessen, den Streit zwischen Geimpften und Ungeimpften noch mehr anheizen.
«So bald wie möglich impfen»
Andere warten noch zu: Bei der Post etwa ist in Sachen Zertifikatspflicht noch kein Entscheid gefallen. «Wir analysieren die neuen Möglichkeiten und entscheiden in der Folge, in welcher Form wir diese bei der Post umsetzen werden», sagt ein Sprecher. Und: «Wir begrüssen es, wenn möglichst viele unserer Mitarbeitenden so bald wie möglich geimpft sind.»
Bei Feldschlösschen gilt derzeit keine generelle Zertifikatspflicht. «Unsere Gastronomie- und Event-Mitarbeitenden haben wir aber darauf sensibilisiert, sich an die vom Bundesrat erteilten Anordnungen in den Gastronomiebetrieben und an Veranstaltungen zu halten, zu denen auch die Zertifikate gehören», sagt eine Sprecherin.
Arbeitgeber dürfen seit dem 13. September das Covid-Zertifikat verlangen. Jedoch nur, wenn es dazu dient, Schutzmassnahmen festzulegen. Oder Testkonzepte umzusetzen. Etwa bei Tätigkeiten, wo Angestellte sich in engen Verhältnissen in Innenräumen aufhalten. Im Vorstellungsgespräch nach dem Impfstatus fragen darf man nur, wenn die Zertifikatspflicht für das Schutzkonzept einer Firma relevant ist. Dies Info kann über die Arbeitstauglichkeit des Bewerbers entscheiden.
Zertifikatspflicht hin oder her: Der Arbeitgeber darf Angestellte nicht zur Impfung zwingen oder diskriminieren. Wenn sich Arbeitnehmer nicht impfen lassen wollen und für die Ausführung der Arbeit ein Zertifikat notwendig ist, muss der Arbeitgeber für die Testkosten aufkommen. Geimpfte können anders als Ungeimpfte von der Maskenpflicht befreit werden.
Arbeitgeber dürfen seit dem 13. September das Covid-Zertifikat verlangen. Jedoch nur, wenn es dazu dient, Schutzmassnahmen festzulegen. Oder Testkonzepte umzusetzen. Etwa bei Tätigkeiten, wo Angestellte sich in engen Verhältnissen in Innenräumen aufhalten. Im Vorstellungsgespräch nach dem Impfstatus fragen darf man nur, wenn die Zertifikatspflicht für das Schutzkonzept einer Firma relevant ist. Dies Info kann über die Arbeitstauglichkeit des Bewerbers entscheiden.
Zertifikatspflicht hin oder her: Der Arbeitgeber darf Angestellte nicht zur Impfung zwingen oder diskriminieren. Wenn sich Arbeitnehmer nicht impfen lassen wollen und für die Ausführung der Arbeit ein Zertifikat notwendig ist, muss der Arbeitgeber für die Testkosten aufkommen. Geimpfte können anders als Ungeimpfte von der Maskenpflicht befreit werden.