Donald Trump (77) ist jetzt auch im Sneaker-Geschäft tätig. Bloss einen Tag nach Verurteilung zu einer 355-Millionen-Dollar-Mega-Strafe stellte der frühere US-Präsident eigene Marken-Turnschuhe an einer Messe in Philadelphia vor.
Der Grossteil des Publikums empfing den Präsidentschaftsanwärter 2024 an der Sneaker Con mit Buhrufen. Begehrt ist dessen Patrioten-Schuhwerk trotzdem: Die auf 1000 Stück limitierten Sneaker mit dem Namen «Never Surrender High-Tops» – frei übersetzbar mit «Niemals-Aufgeben-High-Tops» – sind bereits ausverkauft, wie auf der Sneaker-Website «gettrumpsneakers.com» von Trump vermerkt ist.
Die Einnahmen aus den Turnschuh-Verkäufen sind für den hochverschuldeten Ex-Präsident finanziell nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Die 1000 Sneaker gingen zum Stückpreis von 399 Dollar weg. Um die Strafe von 355 Millionen Dollar zu decken, müsste Trump aber über 912'000 Paare der «Never Surrender High-Tops» verkaufen.
Trump-Sneaker kostet auf Ebay bis zu 450'000 Dollar
Das grosse Geld wittern wiederum jene, die sich ein Paar der Trump-Treter ergattern konnten. Auf der Online-Plattform Ebay verkaufen die Besitzer ihre Sneaker weiter – zu teilweise überrissenen Preisen. So gibt es ein Angebot, das stolze 450'000 Dollar für die goldene Spezialedition in US-Schuhgrösse 9 verlangt.
Die Preise auf Ebay variieren stark. Es gibt mehrere Angebote, bei denen eine Summe in fünfstelliger Höhe zu zahlen ist. Die goldenen Sneaker sind aber auch für mehrere 100 Dollar zu haben. Etwas haben aber alle Ebay-Offerten gemeinsam: Die verlangten Preise liegen über den 399 Dollar, für die es den Turnschuh im offiziellen Webshop gegeben hat.
Kein Schuh fürs Schweizer Publikum
Für Trump – bekannt für sein überbordendes Selbstvertrauen – war schon lange klar, dass seine Sneaker einschlagen werden. «Ich spreche schon seit 12, 13 Jahren von diesem Projekt. Und ich glaube, es wird ein grosser Erfolg», sagte er bei der Präsentation seiner Turnschuhe.
Ob der gegenwärtige Hype auch ein langfristiger Erfolg auf dem Sammlermarkt wird, muss sich erst noch zeigen. Auf den bekanntesten Sneaker-Handelsplattformen wie Stock X oder Flight Club sind die goldenen Turnschuhe des Ex-Präsidenten nicht zu finden.
Für Kuvet Salahi (31), Co-Betreiber des Stadtzürcher Ladens SneakerZH, hat der Trump-Turnschuh durchaus das Potenzial dazu: «Weil die Sneaker limitiert sind, gibt es sicher einige, die ihn haben wollen.» Die Schuhe seien eher etwas für Sammler, aber nicht unbedingt hierzulande. «Die Sneaker sind sehr kitschig. In den USA kommt das vielleicht an, hier in der Schweiz weniger», so der Zürcher Sneaker-Verkäufer.
«Zu viel Gold, zu viel USA, zu viel Trump»
Bei Sergio Muster (42), Mitgründer und Geschäftsführer von Europas grösster Sneakermesse «Sneakerness», fällt der Trump-Schuh vollkommen durch: «Der Sneaker gefällt mir nicht – zu viel Gold, zu viel USA, zu viel Trump.» Zudem sei der Schuh zu hoch geschnitten. «Er sieht schon fast wie ein Wanderschuh aus», so der Berner, der über 700 Sneaker-Paare besitzt.
Zum begehrten Sammlerstück werde der Patrioten-Turnschuh in der Sneaker-Gemeinde wohl kaum, urteilt Muster. Aber: «Unter den Trump-Anhängern ist er sicherlich bereits ein Sammlerobjekt.» Auf die hat es der streitbare Republikaner auch abgesehen. «Die Never Surrender Sneakers sind dein Schlachtruf in Schuhform», heisst es auf Trumps Sneaker-Website.