Zahlen oder noch mehr Werbung
Youtube erhöht Abopreise in der Schweiz um bis zu 40 Prozent

Schweizerinnen und Schweizer müssen für werbefreies Youtube tiefer in die Tasche greifen. Besonders hoch ist der Aufschlag beim Familienabo. Doch wer nicht zahlt, bekommt künftig noch mehr Werbung gezeigt.
Publiziert: 25.09.2024 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2024 um 10:51 Uhr
Youtube verdient Geld mit Werbung und mit Abos. Wer keine Werbung sehen will, zahlt künftig deutlich mehr als bisher.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Youtube erhöht Preise für Schweizer Familienabos um über 40 Prozent
  • Nutzer ohne Abo müssen mit noch mehr Werbung rechnen, auch bei Pausen
  • Einzelnutzer zahlen nun 17.90 Franken pro Monat, zuvor 15.90 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Schweizer Familien müssen tiefer in die Taschen greifen, wenn sie Youtube ohne Werbung sehen wollen. 33.90 statt 23.90 Franken im Monat kostet das Familienabo neu. Das ist eine Preiserhöhung von über 40 Prozent.

Für Einzelnutzer wird es ebenfalls teurer: Sie zahlen nun 17.90 Franken pro Monat nach zuvor 15.90 Franken – und somit 13 Prozent mehr. Preiserhöhungen gibt es auch in anderen europäischen Ländern, sowie in Südamerika und Asien. Dieses Mal von einer Verteuerung verschont bleiben Deutschland und die USA, wo Youtube die Preise bereits letztes Jahr erhöhte.

Man habe die Preiserhöhung nach gründlicher Überlegung beschlossen, schrieb Youtube in einer E-Mail an die Abonnenten. «Wir können dadurch auch weiterhin die Premium-Mitgliedschaft verbessern und die Creators und Künstler, deren Inhalte du auf Youtube findest, angemessen unterstützen.»

Noch mehr Werbung für Nicht-Abonnenten

Mit Youtube Premium werden Abonnenten von der lästigen Werbung vor und während den Videos verschont. Nutzerinnen und Nutzer ohne Abo müssen sich hingegen auf noch mehr Werbung einstellen. So kann Youtube jetzt neu Werbung anzeigen, wenn das Video pausiert ist.

Die neue Funktion wurde in den sozialen Medien heftig kritisiert. Youtube verteidigt sich und behauptete gegenüber «The Verge», dass den Zuschauenden dafür ein «weniger unterbrochenes» Streamingerlebnis geboten werde. Allerdings sagte Youtube dem Magazin bezeichnenderweise nicht, ob die normalen Werbeunterbrechungen nun weniger erscheinen würden.

Gegenüber Blick bestätigt Google Schweiz die Pausenwerbung bei Youtube und schreibt, dass diese für die Zuschauenden nahtlos funktioniere und es ihnen ermögliche, mehr über eine Marke zu erfahren. «Dabei handelt es sich ausgehend vom starken Feedback von Zuschauenden und Werbetreibenden um eine vorteilhafte Aktualisierung für das gesamte Youtube-Ökosystem.»

Preise werden weiter steigen

Damit die Leute nun nicht einfach auf Werbeblocker ausweichen, statt den neuen Abopreis zu bezahlen, geht Youtube auch gegen diese vor. Die Plattform hat in diesem Jahr eine «globale Kampagne» gegen Werbeblocker gestartet. Nutzer solcher Apps sollen Probleme beim Laden von Videos haben oder direkt eine Fehlermeldung angezeigt bekommen.

Das Powerplay bei den Preisen und der Werbung zeige die Marktmacht von Youtube, schreibt das Fachportal Heise. Wegen der einzigartigen Stellung der Videoplattform könne die Muttergesellschaft Google sowohl die Werbepreise als auch die Abopreise erhöhen, ohne sich vor Umsatzeinbussen zu fürchten. Ein Ende der Preisspirale scheint damit noch lange nicht erreicht.

Auch andere Streaminganbieter werden teurer. Das Standardabo bei Netflix kostet seit diesem April 20.90 Franken, und das mit dem Familienabo von Youtube vergleichbare Premium-Abo 27.90. In den letzten zehn Jahren hat Netflix bereits fünfmal die Preise erhöht.

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