Die 12'000 Chinesen, die in den vergangenen Wochen die Schweiz bereist haben, sind wieder weg. Sie durften sich Rheinfall, Titlis und Co. als Belohnung dafür anschauen, dass sie für die US-Firma Jeunesse Global besonders viel verkauft haben. 12'000 zusätzliche Gäste in der Nebensaison, das freut nicht nur die Hoteliers.
Nun wird erstmals klar, was die Touristen aus China in der Schweiz ausgegeben haben. Allein in Luzern sorgten sie an Sechs Tagen für eine Wertschöpfung von 4 Millionen Franken. Das erzählt der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren (52) dem Branchenblatt «Hotel Revue». Und das, obwohl keiner der Chinesen in Luzern übernachtet hat.
Uhren und Schmuck
Pro Tourist sind das über 330 Franken. Die Hälfte davon ging laut Perren für eine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee oder das Galadinner mit musikalischem Unterhaltungsprogramm für 8500 Gäste drauf. Die andere Hälfte entfiel vor allem auf Einkäufe in Uhren- und Schmuckgeschäften.
Doch was bleibt vom Aufenthalt in Luzern? Kommen die chinesischen Touristen später wieder einmal? Tourismusdirektor Perren ist überzeugt davon. «Viele, mit denen ich sprechen konnte, waren begeistert vom Aufenthalt und beabsichtigen mit Freunden und Familie wieder zu kommen», sagt er. «Das Potenzial für wiederkehrende Gäste ist also durchaus vorhanden.»
Touristen sollen künftig länger bleiben
Befürchtungen, dass Luzern künftig von Touristen überrannt wird, hat er keine. Aber: «Nimmt die Anzahl der Tagesgäste in den kommenden zehn Jahren im gleichen Ausmass zu wie bisher, wird es zu einer grösseren Herausforderung», so Perren. Deshalb wünscht er sich, dass Touristen künftig länger in der Stadt Luzern oder der Region bleiben und übernachten. So würden sie pro Kopf auch mehr als 330 Franken ausgeben.
Mehrheitlich kam die XXL-Reisegruppe bei der Schweizer Bevölkerung gut an – oder man nahm gar nicht gross Notiz von ihr. Denn Touristen aus Asien sind in Städten wie Luzern oder Interlaken keine Seltenheit.